Wissen aktiv teilen und das gesellschaftliche Engagement der Wissenschaft weiter ausbauen – das sind Kernziele des Kommunikationskonzeptes „Sharing Knowledge“ an der Universität Tübingen. Ein wichtiger Baustein ist hierbei, Forscherinnen und Forscher mit passgenauen Fortbildungsangeboten bei der Kommunikation von Wissenschaft in Öffentlichkeit und Medien zu stärken. Im Rahmen der Exzellenzstrategie wurde dazu an der Forschungsstelle Präsentationskompetenz des Seminars für Allgemeine Rhetorik ein neues Zertifikatsprogramm für promovierte Forscherinnen und Forscher entwickelt, das Know-how im Bereich „Wissenschaftskommunikation und mediale Kompetenz“ vermittelt.
„Gute Wissenschaftskommunikation ist mehr als die Weitergabe von Informationen, es geht darum, einen Dialog mit der Gesellschaft zu führen und zu einem informierten gesellschaftlichen Diskurs beizutragen“, betont Prof. Dr. Olaf Kramer, der wissenschaftliche Leiter des neuen Programms. „Dafür entscheidend ist kommunikative Kompetenz: die Fähigkeit, unterschiedliche Adressatinnen und Adressaten zu erreichen, ihre Interessen ernst zu nehmen und auf verschiedene Kommunikationssituationen angemessen zu reagieren.“
Hier setzt das neue Zertifikatsprogramm an: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Fachrichtungen sollen in fundierter und nachhaltiger Weise darin gefördert werden, ihre Forschung im Austausch mit der Öffentlichkeit anschaulich und überzeugend zu kommunizieren. Aktuelle Forschungserkenntnisse und deren Relevanz sollen so noch sichtbarer und für die ganze Gesellschaft möglichst zugänglich und greifbar werden.
Als Teil des Kommunikationskonzepts „Sharing Knowledge“ bietet das von der Forschungsstelle Präsentationskompetenz entwickelte und betreute Zertifikatsprogramm hierzu in Kooperation mit der Graduiertenakademie der Universität Tübingen ein vielfältiges Fortbildungsangebot. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können modular und zeitlich flexibel aus Praxiskursen zu den Bereichen Schreiben, Gestalten, Präsentieren, Interview & Gespräch sowie Projektarbeit wählen. Das Fundament hierfür bildet ein zweitägiger Grundlagenworkshop, der die Forschenden mit den Kernaspekten der Wissenschaftskommunikation vertraut macht – und ihnen dabei hilft, individuell passende Ansätze für eine erfolgreiche Wissenschaftskommunikation zu entwickeln: Welche Chancen und Herausforderungen bringt die Wissenschaftskommunikation mit sich? Wie lassen sich Forschungszusammenhänge adressatengerecht vermitteln? Was ist bei der Nutzung unterschiedler Medienkanäle zu beachten? Wie wird man ganz konkret selbst aktiv – und welche Schritte helfen dabei, den eigenen Zugang zu finden?
Neben den Workshops liegt für die Teilnehmenden des Zertifikatsprogramms ein besonderer Schwerpunkt auf der Vermittlung unterschiedlicher Perspektiven der Wissenschaftskommunikation: „Erfahrungen und Standpunkte wollen wir durch das Format der Sharing Knowledge Talks austauschen“, sagt Dr. Markus Gottschling, der das Programmkonzept federführend ausgearbeitet hat. „Das sind interaktive Inputs, zu denen wir herausragende Expertinnen und Experten einladen, um den Teilnehmenden frische Impulse zu geben und gemeinsam ins Gespräch zu kommen.“
Bewerbungen für die erste Runde des Zertifikatsprogramms sind bis zum 23. April 2021 über die Graduiertenakademie Tübingen möglich.
Michael Pelzer
Michael Pelzer, Forschungsstelle Präsentationskompetenz
michael.pelzerspam prevention@uni-tuebingen.de