Prof. Dr. Jörg Robert

Das deutsche Barocklied im europäischen Kontext

Daimler und Benz Stiftung, Ladenburg

Projektbeschreibung

(Projektstart: Februar 2022)

Die Frühe Neuzeit ist eine Epoche des Liedes. Lieder sind Bestandteil des religiösen Lebens, der bürgerlichen Geselligkeit wie der höfischen Kultur; sie finden sich in studentischen Kontexten, begleiten Feste wie auch die Alltagswelt der Menschen aller Schichten. Im deutschen Sprachraum tragen konfessionelle und regionale Besonderheiten vom ausgehenden 16. bis ins spätere 17. Jahrhundert, der Barockzeit, zur besonderen Vielfältigkeit der Liedkultur bei. Entscheidend für diese Entwicklung ist – so die Leitthese des vorliegenden Projekts – der europäische Kulturtransfer sowie die rege Übersetzungstätigkeit in dieser Epoche.

Trotz eines verstärkten Interesses an der Liedforschung in den letzten Jahren ist bislang zu wenig bedacht worden, dass die deutschen Liedautoren dieser Zeit (Komponisten, Dichter und Doppelprofile wie Schein, Rist, Voigtländer, Greflinger, Albert, Zesen) auf ein in ganz Europa kursierendes Repertoire an Texten, Melodien und Tonsätzen zurückgreifen, das sie auf textlicher und musikalischer Ebene adaptieren und/oder transformieren.
Das übergeordnete Ziel des Projekts ist es somit, die gesamteuropäische Dimension der deutschen Liedkultur der Barockzeit aus entschieden interdisziplinärer Perspektive in den Blick zu nehmen und sie im Kontext u. a. politisch, wirtschaftlich und konfessionell motivierter Kulturtransferprozesse zu beleuchten.

Projektvorstellung im Rahmen der Vortragsreihe „Augenblick für Forschung“ der Daimler und Benz Stiftung:
https://www.youtube.com/watch?v=3Dsk7H943cM&t=215s&pp=ygUNYXN0cmlkIGRyw7ZzZQ%3D%3D

Artes Themenheft: Das Lied in der Frühen Neuzeit. Europäische und interdisziplinäre Perspektiven,
edited by Astrid Dröse
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Daimler und Benz Stiftung Stipendiaten 2022