Musikwissenschaftliches Institut

Symposion: „Bach bearbeitet: vor Bach – Bach und seine Zeit – nach Bach“

1.–3. Oktober 2018

Ort: Musikwissenschaftliches Institut, Schulberg 2 (Pfleghof)

Vom 28. September bis 7. Oktober 2018 steht Tübingen im Zeichen des 93. Bachfests der Neuen Bachgesellschaft. Einrichtungen der Eberhard Karls Universität sind mit Ausstellungen, wissenschaftlichen Symposien und der Beteiligung an Konzerten vielfältig eingebunden (http://www.bachfest-2018.de).

Das musikwissenschaftliche Institut veranstaltet innerhalb des Bachfests vom 1. bis 3. Oktober 2018 unter Leitung von Christina Richter-Ibáñez und Thomas Schipperges ein internationales Symposion zu Fragen direkter Bearbeitungspraxis und intertextueller Bezugnahme vor Bach, zu seiner Zeit und nach Bach. Neben dem Rekurs auf die Tübinger Bachforschung steht ein Zugriff auf Bach, der den Horizont über Deutschland und Europa hinaus weitet. 

Im eröffnenden Tagungsteil am Montagnachmittag stehen Bachs eigene Bearbeitungspraxis älterer Musik und speziell seine Choralbearbeitungen im Mittelpunkt der Vorträge von Uwe Wolf (Stuttgart) und Hendrik Schulze (Denton). Der Relevanz früher Bearbeitungen und unserem Wissen dazu gehen Wilfried Fischer (Mössingen) und Wolfram Enßlin (Leipzig) im zweiten Vortragsblock „Bach und seine Zeit“ nach. Der Bearbeitungspraxis nach Bachs Lebenszeit sind – um der Fülle von 268 Jahren auch nur halbwegs gerecht zu werden – drei Blöcke gewidmet, die das lange 19. Jahrhundert, globale sowie interdisziplinäre Übersetzungen im 20. Jahrhundert thematisieren. Ausgehend von Chopin über Busoni bis zu Mahler und Elgar zeichnen die Referate von Ruth Tatlow (Stockholm), Andreas Flad (Tübingen) und Alexander Odefey (Hamburg) Aspekte der Rezeption in unterschiedlichen Regionen Europas und zu verschiedenen Zeiten nach. Dem germano- und auch dem eurozentrischen Blick entgehen oftmals Bachadaptionen in anderen Regionen dieser Erde, die wie populäre Bearbeitungen ihre eigenen, oft unkonventionellen Wege gehen. Die Tagung beleuchtet mit Beiträgen von Daniela Fugellie (Santiago de Chile) und Hong-Yu Gong (Auckland) Übersetzungsprozesse in Chile und in China. Für das populäre Bachbild prägend wurde – mit Irritationen in der Wissenschaft – eine fiktive Biografie seiner zweiten Ehefrau Anna Magdalena aus der Feder der englischen Autorin Esther Meynell. Den Entstehungshintergründen dieses zeitweiligen Bestsellers und seinen Erzählstrategien gehen die Beiträge von Christina Richter-Ibáñez (Tübingen) und Anna Magdalena Bredenbach (Stuttgart) im letzten Panel am Mittwochnachmittag nach, wobei unter anderem Genderkonstruktionen anhand der Bachfamilie kritisch hinterfragt werden. Als Respondenten werden Jean-Claude Zehnder (Basel), Christine Blanken (Leipzig), Hans-Joachim Hinrichsen (Zürich) und Rebecca Grotjahn (Detmold) mitdiskutieren.

Die Tagung wird von der DFG gefördert. Der Eintritt ist frei. 

Kontakt

Dr. Christina Richter-Ibáñez
Musikwissenschaftliches Institut
Eberhard Karls Universität Tübingen
Schulberg 2 (Pfleghof) 
72070 Tübingen

 +49 (0)7071 29-72440
christina.richter-ibanezspam prevention@uni-tuebingen.de

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