Musikwissenschaftliches Institut

Studium Musikwissenschaft

Inhalte

Die Musikwissenschaft interessiert sich für musikalische Phänomene aller Art und die Zusammenhänge, in denen sie stehen. Die Tübinger Musikwissenschaft folgt vornehmlich einem historischen Ansatz und findet ihren Gegenstand in der Musik von der Antike bis zur Gegenwart. Sie setzt bei der Quellenforschung an und beschäftigt sich über Musiktheorie und Editionspraxis, Notation und Satzarten, Gattungen und Formen mit der Analyse und Interpretation von Musik. Ziel sind Erschließung und Verständnis von Musikwerken und Musikkulturen in ihrer geschichtlichen und gesellschaftlichen Mobilität sowie in ihrem anthropologischen, naturwissenschaftlichen, ästhetischen und medialen Kontext.

Lehrangebote

Das Musikwissenschaftliche Institut in Tübingen sucht das weite Feld der Musikgeschichte möglichst umfassend zu berücksichtigen. Schwerpunkte liegen aktuell in den Epochen Mittelalter und Renaissance, der Wiener Klassik, dem 19. und 20. Jahrhundert sowie in den Bereichen Gregorianik und (auch digitale) Editionspraxis, Musik und Sprache, Musik und Tanz, Musiktheater und Wirkungen von Musik. Angeboten werden auch Themen der systematischen Musikwissenschaft (z. B. Musikästhetik und Musiksoziologie), zudem punktuell der Ethnomusikologie. Als Besonderheit ist das Institut mit einem eigenen Lehrstuhl für das neue Feld der Digitalen Musikwissenschaft ausgestattet. Über seine Sammlungen liegt ein eigenes Profil des Instituts in der Instrumentenkunde und musikalischen Landeskunde. Ergänzt wird das Curriculum regelmäßig durch berufspraktische Seminare (z. B. Musikjournalismus oder Dramaturgie).

Kombinationsmöglichkeiten

Musikwissenschaft kann im Rahmen des Bachelorstudiengangs als Haupt- oder Nebenfach studiert werden. Als Fächerkombinationen bieten sich philologische und historische Fächer an, jedoch lassen sich auch andere Fächer der Geistes- und Naturwissenschaften, Theologie sowie Wirtschafts-, Rechts- und Erziehungswissenschaften gewinnbringend mit dem Studium der Musikwissenschaft kombinieren. Zugelassen als Nebenfach sind alle Fächer der Universität Tübingen, die hierfür ein entsprechendes Curriculum mit 60 Leistungspunkten anbieten. Auskünfte gibt die Fachstudienberatung der einzelnen Fächer.

Berufliche Perspektiven

Beschäftigungsmöglichkeiten für Absolventen eines musikwissenschaftlichen Studiums bieten sich im großen Bereich der Kulturarbeit und des Kulturmanagements, in der Dramaturgie oder Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von Musikfestivals, Theatern oder Konzerthäusern, in den Redaktionen von Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen, bei Buch- und Musikverlagen, in Bibliotheken, Archiven oder in der Aufnahmeindustrie. Voraussetzung für einen guten Berufseinstieg ist der Erwerb entsprechender Zusatzqualifikationen schon während des Studiums. Dafür eignen sich insbesondere Praktika, aber auch berufsqualifizierende Seminare aus dem Bereich des Studium Professionale sowie Sprach- und EDV-Kurse, die im Bachelorstudiengang im Bereich der berufsfeldorientierten Kompetenzen (BQ) angerechnet werden können. Für eine wissenschaftliche Tätigkeit in Editionsprojekten, Forschungsinstituten oder der universitären Forschung und Lehre werden im Allgemeinen ein Masterstudium und eine anschließende Promotion vorausgesetzt.

Studienvoraussetzungen

Für das Studium der Musikwissenschaft sollte man eine allgemeine musikalische Begabung und ein ausgeprägtes Interesse für geschichtliche Zusammenhänge mitbringen. Grundkenntnisse in Harmonielehre und Partiturlesen sowie einfaches Klavierspiel werden vorausgesetzt. Wichtig für die Musikwissenschaft sind darüber hinaus möglichst umfangreiche Fremdsprachenkenntnisse. Englisch und eine weitere Sprache müssen im Laufe des Bachelorstudiums nachgewiesen werden, Lateinkenntnisse (kein Latinum) spätestens bei der Anmeldung zur Masterprüfung. Fehlende Sprachkenntnisse können in Sprachkursen an der Universität nachgeholt werden.

Für die Zulassung zum Masterstudiengang wird ein abgeschlossenes Bachelorstudium in Musikwissenschaft (Fachanteil mind. 50 %) mit einer Abschlussnote von mindestens 2,5 bzw. ein gleichwertiger Abschluss vorausgesetzt.