Institute of Education

Zwischen Inflation, Stabilität und Deflation: Neue Perspektiven und vertiefende Analysen zur differentiellen Entwicklung von Noten, leistungsbezogenen psychosozialen Merkmalen, Empfehlungen und Aspirationen in der Primarstufe und Sekundarstufe I

Laufzeit: 2024-2027

Team: Jun.-Prof. Dr. Nicolas Hübner, Dr. Marko Neumann (DIPF), Prof. Dr. Malte Jansen (IQB/HMU)

Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft

Schulnoten bilden eine zentrale Informationsgrundlage im Kontext von Übergangsempfehlungen und -entscheidungen nach der Grundschule und der Sekundarstufe I, beruflichen Auswahlprozessen und der Studienplatzvergabe in numerus clausus-beschränkten Fächern. Darüber hinaus beeinflussen sie schulische und berufliche Abschlussaspirationen und sind prädiktiv für eine spätere berufliche Anstellung, den Studienerfolg und den Abbruch von Ausbildungswegen. Auch aus pädagogischer Sicht sollen Noten, neben der Selektion und Allokation von Schülerinnen und Schülern, eine ganze Reihe weiterer Funktionen erfüllen. Beispielsweise sollen sie Leistungsstände kommunizieren oder motivationale Anreize setzen. Trotz der großen Bedeutung von Schulnoten sind Schwierigkeiten in Bezug auf ihre Aussagekraft und Vergleichbarkeit insbesondere in den vergangenen zwei Dekaden umfangreich dokumentiert worden. Kontroversen in Bezug auf die inflationäre Vergabe von guten oder sehr guten Schulnoten, die sog. Noteninflation, bilden eine Art Kulminationspunkt dieser Debatten. Mit dem Begriff der Noteninflation wird in der wissenschaftlichen Literatur ein Phänomen bezeichnet, das durch eine systematische Verbesserung von Noten oder Notendurchschnitten ohne eine parallel dazu verlaufende Steigerung der tatsächlichen Leistungen bzw. Kompetenzen gekennzeichnet ist. Das vorliegende Forschungsprojekt zielt auf eine umfassende Untersuchung dieses Phänomens in Deutschland in der Primar- und Sekundarstufe I ab und nutzt hierzu unterschiedliche Large-Scale Datensätze (z.B. Daten des IQB-Bildungstrends).
 

 

 

 

Selbstregulationsförderung beim Lernen mit digitalen Texten

Laufzeit: 2023-2026

Team: Jun.-Prof. Dr. Anja Prinz-Weiß (Pädagogische Hochschule Karlsruhe) und Jun.-Prof. Dr. Nicolas Hübner (Universität Tübingen)

Förderung: Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg

Für erfolgreiches selbstreguliertes Lernen müssen Schüler*innen ihr eigenes Verständnis überwachen und akkurat einschätzen. Digitale Lernumgebungen bieten diesbezüglich neue, vielversprechende Möglichkeiten, selbstreguliertes Lernen zu unterstützen. In diesem Teilprojekt wird in experimentellen Feld- und Laborstudien untersucht, inwiefern Visualisierungen der Selbsteinschätzungen von Schüler*innen diesen beim selbstregulierten Lernen aus digitalen Texten helfen. Hierzu sollen verschiedene Visualisierungen entwickelt und hinsichtlich ihrer Effektivität überprüft werden. Es sollen insbesondere Schüler*innen der Mittelstufe beforscht werden, da diese oft Schwierigkeiten beim selbstregulierten Lernen aus Texten haben und eine entsprechende Förderung hier besonders gewinnbringend erscheint.

Weiterführende Informationen: https://www.ph-karlsruhe.de/projekte/aqua-d

 

 

 

Schulversuch Lernförderliche Leistungsrückmeldungen (LLr)

Laufzeit: 2023-2026

Projektverantwortung: Prof. Dr. Benjamin Fauth, Dr. Juliane Rutsch, Dr. Evelin Ruth-Herbein (IBBW)

Kooperationspartner: Jun.- Prof. Dr. Nicolas (Universität Tübingen), Prof. Dr. Thorsten Eckermann (PH Freiburg)

Förderung: Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg

Das Projekt Lernförderliche Leistungsrückmeldungen (LLr) untersucht die Wirksamkeit eines Schulversuchs, bei dem an 35 Grundschulen ab dem Schuljahr 2022/2023 Ziffernnoten durch alternative Formen der Leistungsbeurteilung ersetzt werden. Bisher ist der Forschungsstand in Bezug auf die möglichen Effekte einer solchen Maßnahme weitgehend unerforscht. Zur Erfassung der Auswirkungen der Maßnahme sollen unterschiedliche Zielgrößen, beispielsweise die Entwicklung von Lernfreude, Leistungsangst und schulischem Wohlbefinden sowie die Leistungsentwicklung von Schülerinnen und Schülern aus LLr-Schulen- und Vergleichsschulen untersucht werden. Darüber hinaus werden zusätzlich zu den Schülerinnen und Schülern auch Lehrpersonen, Schulleitungen und Eltern längsschnittlich befragt, sodass ein möglichst umfassendes Bild über die Rezeption und Umsetzung der Maßnahme im Zeitverlauf gewonnen werden kann.

 

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Genese und Kriterien der mündlichen Leistungsbewertung

Laufzeit: 2023-2024

Team: Jun.- Prof. Dr. Nicolas Hübner, Prof. Dr. Britta Kohler (Universität Tübingen), Prof. Dr. Albrecht Wacker (PH Ludwigsburg)

Förderung: Projektförderung für NachwuchswissenschaftlerInnen der Universität Tübingen

Bereits seit langer Zeit werden Schulnoten höchst kontrovers diskutiert. Die Diskussionen resultieren vor allem aus dem wahrgenommenen Widerspruch zwischen ihrer großen Relevanz für eine erfolgreiche Bewerbung um Ausbildungs- oder Studienplätze einerseits und ihrer mangelhaften Vergleichbarkeit und unklaren Bedeutung andererseits. Einen „blinden Fleck“ in diesen immer wieder aufkeimenden Debatten bilden bisher mündliche Schulnoten, obwohl diesen rechtlich ein substantieller Einfluss auf Zeugnisnoten eingeräumt wird. Das Forschungsprojekt Genese und Kriterien der mündlichen Leistungsbewertung untersucht daher insbesondere, (a) welche Kriterien Lehrkräfte zur Bildung mündlicher Noten heranziehen, (b) wie diese Kriterien gewichtet werden und (c) wie stark die Notenbildungsprozesse zwischen Lehrkräften variieren. Im September 2023 wird hierzu eine repräsentative Stichprobe von Lehrkräften in Deutschland befragt. Die Ergebnisse der Untersuchung können dabei helfen, die Charakteristika, die Bedeutung und die Bildung mündlicher Noten besser zu verstehen.

 

 

 

 

 

 

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Transformation des Sekundarschulsystems und akademische Karrieren (TOSCAneo)

Laufzeit: 2022 – 2025

Team: Prof. Dr. Ulrich Trautwein, Prof. Dr. Benjamin Nagengast, Dr. Lisa Bäulke, Jun.-Prof. Dr. Nicolas Hübner, Dr. Wolfgang Wagner, Prof. Dr. Walther Paravicini (alle Universität Tübingen), Prof. Dr. Guido Pinkernell (PH Heidelberg)

Förderung: Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg

Das Projekt Transformation des Sekundarschulsystems und akademische Karrieren (TOSCAneo) untersucht die Lernausgangslagen, den Verbleib und die Entwicklung von Schülerinnen und Schülern im Verlauf der baden-württembergischen Oberstufe. Hierzu findet eine längsschnittliche, repräsentative Befragung von Schülerinnen und Schüler aus rund 90 beruflichen Gymnasien und aus 30 allgemeinbildenden Gymnasien statt. Geplant sind zunächst drei Messzeitpunkte (zu Beginn, in der Mitte und am Ende des Schuljahrs 2023/2024) sowie perspektivisch eine weitere Untersuchung am Ende der Sekundarstufe II. Schülerinnen und Schüler werden im Rahmen der Studie an Leistungstests, beispielsweise in Mathematik und den Naturwissenschaften, teilnehmen. Darüber hinaus werden sie zu ihrer Motivation, zu ihren Interessen und Voraussetzungen befragt. Zusätzlich erfolgen Befragungen der Erziehungsberechtigten, der Lehrkräfte und der Schulleitungen. Die Ergebnisse der Studie helfen dabei, differenzierte Erkenntnisse zu Lernausgangslagen und schülerseitigen Entwicklungsprozessen in der Oberstufe auf unterschiedlichen Wegen zur Hochschulreife zu erhalten.