Die Kalorimetrie wird zur Messung von Wärmeänderungen DQ eines Systems eingesetzt. Sie ist damit eine fundamentale analytische Methode zur Untersuchung thermischer Effekte als Folge chemischer und biomolekularer Reaktionen bzw. physikalischer Zustandsänderungen. Durch kalorimetrische Messungen können nicht nur direkte Aussagen zur Thermodynamik, sondern auch zur Kinetik oder zu physikalischen Prozessen gemacht werden. Ein Vorteil gegenüber anderen Charakterisierungsmethoden ist die nicht notwendige Modifizierung bzw. Immobilisierung der Reaktanden [1].
Kalorimeter werden allgemein nach dem Messprinzip, der Betriebsart und der Bauart klassifiziert. Bezüglich der Bauart wird zwischen Einfach- und Zwillingskalorimetern unterschieden. In Einfachkalorimetern wird die Kalorimetertemperatur gegen die Umgebungstemperatur gemessen. In Zwillingskalorimetern wird gegen eine Referenzzelle gleicher Wärmekapazität und Wärmeaustauschcharakteristik gemessen. Dadurch können von außen kommende thermische Störungen kompensiert werden und die Empfindlichkeit des Gerätes wird damit erhöht.
Das im Arbeitskreis Gauglitz verwendete Mikrokalorimeter ist ein "Thermal Activity Monitor" (TAM) 2277 der Firma Thermometric. Dieses Kalorimeter mit Zwillingsmesssystem arbeitet im isothermen Betrieb und ist zur Untersuchung exo- und endothermer Prozesse geeignet.