Institut für Physikalische und Theoretische Chemie

AK Gauglitz - Optische Spektroskopie

Totalreflektometrische Interferenzspektroskopie (TRIS) am liegenden Tropfen

Im Gegensatz zu RIfS wird bei der TRIS nicht senkrecht zur sensitiven Schicht eingestrahlt, sondern in einem Winkel der Totalreflexion. Die Reflektivität wird somit an der Grenzschicht Polymer/Superstrat maximal. Die Entstehung von Interferenz bedingt aber das Vorhandensein einer zweiten Reflexionsschicht an der Grenzfläche Glas/Polymer. Hierfür wird der Glasträger zusätzlich mit einer wenige Nanometer dicken Chromschicht bedampft.

Der Vorteil der TRIS gegenüber RIfS ist die höhere Strahlungsintensität der detektierten Strahlung, da kein Licht durch Transmission verloren geht.

Der Aufbau ist für Messungen an einem liegenden Tropfen optimiert. So entstehen keine Effekte, wie sie bei RIfS in flüssiger Phase, gegeben durch die Fluidik, normalerweise auftreten. Somit ist die beobachtete Kinetik im Idealfall nur durch die Diffusion der Analytmoleküle im Lösungsmitteltropfen und von der Wechselwirkung mit der sensitiven Schicht abhängig.

Mit Hilfe der TRIS werden zur Zeit Adsorptionsereignisse von Proteinen an einer Polystyrol-Schicht beobachtet, um sowohl den Messaufbau an sich als auch die Zusammensetzung der reflektometrischen Schichten noch weiter zu verbessern.

Literatur

  1. Kerstin Nötzold et al., Anal. Bioanal. Chem. 2008, 391(5), 1739-1749