Geoinformatik / GIS

Rapid Planning (09/2014 bis 08/2019)

Nachhaltiges Infrastruktur-, Umwelt- und Ressourcenmanagement für hochdynamische Metropolregionen

Schnell wachsende Städte in Schwellen- und Entwicklungsländern stehen vor der Herausforderung nachhaltige Lösungen für ihre Versorgungs- und Entsorgungsinfrastruktur (Energie, Wasser, Abwasser, Abfall) zu finden. Gerade das Fehlen von aktuellen Planungsgrundlagen macht es schwierig, sich flexibel an die dynamische Bevölkerung-sentwicklung anzupassen. Dies gilt auch für bereits bestehende urbane Gebiete. Geoinformatiker der Universität Tübingen sind nun an einem Forschungsprojekt beteiligt, das sich mit dieser Problemlage beschäftigt: Das Projekt „Rapid Planning – nachhaltiges Infrastruktur-, Umwelt- und Ressourcenmanagement für hochdynamische Metropolregionen“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für fünf Jahre mit zwölf Millionen Euro gefördert.



Ein Konsortium aus zwölf Projektpartnern aus Wissenschaft und Praxis entwickelt für die zentralen Sektoren Energie, Wasser, Abwasser, Abfall und urbane Landwirtschaft rasch umsetzbare Planungsmethoden. Diese sollen in den sich dynamisch entwickelnden Beispielstädten Kigali (Ruanda), Da Nang (Vietnam) und Assiut (Ägypten) direkt erprobt und umgesetzt werden. Als deutsche Referenzstadt dient Frankfurt am Main, welche für die Methodenentwicklungen Erfahrungen in umweltgerechter Stadt- und Infrastrukturplanung zur Verfügung stellt. Die Projektpartner stellen den Kommunen einen „Rapid Planning Werkzeugkasten“ zur Verfügung, in dem Ergebnisse, Erfahrungen und Lösungsvorschläge zusammengetragen sind. Ein wichtiges Ziel innerhalb des Projekts ist die Übertragbarkeit der entwickelten Methodik auf andere Städte.



Der Lehrstuhl für Geoinformatik am Geographischen Institut hat die Aufgabe, verschiedene Stadtstrukturtypen mit Hilfe von hoch aufgelösten Satellitendaten zu erkennen. Für diese Stadtstrukturtypen werden sozioökonomische Basiswerte wie das Haushaltseinkommen einer Familie erfasst und auf die für die ganze Stadt berechnet. Damit stehen erste Planungsdaten für den Bedarf an Energie, Wasser, Abwasser, Abfall und urbane Landwirtschaft zur Verfügung. Zudem leiten die Geoinformatiker den Aufbau einer räumlichen Datenbank, um digitale (Geo-)basisdaten für alle Städte und Projektpartner zur Verfügung zu stellen.

Die Projektpartner: AT-Verband – Verband zur Förderung angepasster, sozial- und umweltverträglicher Technologien e.V. (Projektkoordinator), UN-Habitat (United Nations Human Settlements Programme), IZES – Institut für ZukunftsEnergieSysteme gGmbH, ifak – Institut für Automation und Kommunikation Magdeburg, Eberhard Karls Universität Tübingen, Frankfurt University of Applied Sciences, Universität Stuttgart, Technische Universität Berlin, Brandenburgische Technische Universität Cottbus, Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, Institut für Umweltwirtschaftsanalysen Heidelberg e.V., ifeu - Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH.







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