14.01.2021
Potentieller Therapieansatz gegen COVID-19 dank Bioinformatik
Großes Medienecho auf Forschungsergebnisse zu SARS-CoV-2 von Jun.-Prof. Andreas Dräger und Alina Renz
Das Coronavirus kann sich nur vermehren, indem es den Stoffwechsel seines menschlichen Wirtes umprogrammiert und dessen Enzyme für seine Zwecke ausbeutet. Ein detailliertes Computer-Modell der Arbeitsgruppe "Computational Systems Biology of Infection" von Jun.-Prof. Andreas Dräger konnte nun ein menschliches Enzym identifizieren, welches das Virus für seine Vermehrung braucht, dessen Funktion für die Erhaltung der Zellen jedoch nicht essentiell ist. Dadurch könnte es ein geeignetes Ziel für einen Wirkstoff darstellen. Die Ergebnisse wurden in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Bioinformatics" veröffentlicht (FBA reveals guanylate kinase as a potential target for antiviral therapies against SARS-CoV-2).
In Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie IME in Hamburg untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nun im Labor, ob ein medikamentöser Angriff auf dieses Enzym tatsächlich die Vermehrung dieses Coronavirus hemmen kann.
Offizielle Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF):
SARS-CoV-2: Bioinformatiker entdecken eine neue Schwachstelle des Virus
Interview durch die Universität Tübingen:
Potentielles Wirkstoffziel: Wie das Ausschalten eines Enzyms das Virus SARS-CoV-2 stoppen könnte
Folgende Medienbeiträge sind zum Thema erschienen (Auswahl):
- n-tv: Durchbruch ebnet Weg zu Corona-Medikament
- SWR: Neuer Ansatz für Corona-Therapie an Tübinger Uni
- Berliner Zeitung: Covid-19: Bioinformatiker entdecken Schwachstelle des Coronavirus
- MDR: Jena, Dresden, Tübingen - vielversprechende Ansätze für ein Corona-Medikament
- Computer Bild: Coronavirus: Deutsche Bioinformatiker entwickeln Therapie
- bTV: Bulgarischer Fernsehbeitrag (auf Bulgarisch)
- Schwäbisches Tagblatt: Durchbruch im Kamp gegen das Virus?
- c’t 2021, Heft 3, Seite 40: https://www.heise.de/select/ct/2021/3 (Anmeldung erforderlich)
- Isna: Beitrag der Iranian Students' News Agency (auf Persisch)