Ethnologie

Wald Clean-Up

Wir alle wissen: Müll gehört in die Tonne – nicht in den Wald!  

Ralf, Sofia und Leonie von der Umwelt AG des Instituts für Ethnologie an der Uni Tübingen organisierten einen Wald Clean Up im Waldgebiet über dem Französischen Viertel. Dieser fand am Samstag, den 17.07.21 statt.

Zu Beginn gab es einführende Worte zu diesem Waldgebiet, den Auswirkungen des Klimawandels auf diesen und zum Müllproblem, vom Abteilungsleiter für Forst, Carsten Hertel. Anschließend teilte sich die 15-köpfige Sammel-Crew in Kleingruppen auf. Mit Eimern, Gartenhandschuhen, Müllzangen und einer Karte des Waldgebiets ausgerüstet ging es los in den Wald. Die Eimer und Gartenhandschuhe hatten wir von der Schelling (selbstverwaltetes Wohnprojekt in Tübingen) ausleihen können. Die Müllzangen bekamen wir in Absprache mit der Stadt Tübingen vom Bauhof – Danke an dieser Stelle an Oikos (internationale Studierenden-Organisation für Nachhaltigkeit) für die Kontaktherstellung! Für die Karte nutzen wir die Webseite OpenStreetMap, machten einen Screenshot und druckten diesen aus.

Von halb zerfallenen Bierdosen und Plastiktüten bis hin zu einem Stuhlgestell aus Metall gab es Einiges zu entdecken, was nicht in den Wald gehört. Und das, obwohl die Wälder bei uns ja vergleichsweise insgesamt relativ sauber sind. Tatsächlich gab es in der Planungsphase die Überlegung, einen anderen Ort für den Clean-Up zu wählen, da wir uns nicht sicher waren, ob wir in diesem Waldgebiet überhaupt so viel Müll finden würden. Aber wir wurden eines Besseren belehrt.

Nach 2 Stunden Waldspaziergang hatten wir insgesamt 5 große Müllsäcke gefüllt, plus sperrigen Metallschrott. Der gesammelte Müll wurde in Absprache mit der Stadt Tübingen von der Müllabfuhr des Bauhofs Tübingen abgeholt.

Nach getaner Arbeit ließen wir den Nachmittag mit Kaffee/Chai/Tee und Kuchen sowie später den Abend mit Lagerfeuer und Stockbrot ausklingen.

Für uns war es ein gelungener und erfolgreicher Tag. Es war schön und bereichernd neue Leute kennenzulernen, durch den Wald zu spazieren und dabei auch noch etwas Gutes für unsere Umwelt zu tun – und somit auch für uns selbst.

Paradoxerweise freute man sich oft im ersten Moment, wenn man etwas Müll gefunden hatte. Es war ein bisschen wie beim Ostereiersuchen. Doch dann machten wir uns wieder bewusst, dass es eigentlich ein negatives Erfolgserlebnis war, eine Caprisonnen-Verpackung zwischen den Blättern zu finden. Dennoch ist es auch wichtig anzuerkennen, dass eine solche Müllsammel-Aktion auch Spaß macht – vor allem, wenn man gemeinsam loszieht und sich dabei noch eine gute Zeit macht.

Zu wissen, dass Müll nicht nur unsere Wälder, sondern besonders auch die Flüsse und Meere verdreckt, ist das eine. Zu sehen, dass eine Plastiktüte schon so zerfallen in der Erde vergraben ist, dass es kaum möglich ist, die kleinen Plastikpartikel herauszufischen macht es Einem dann aber doch noch mal bewusster. 

Mit dieser Aktion wollen wir Aufmerksamkeit schaffen und euch und uns die Möglichkeit bieten sich zu vernetzen. Wir hoffen, dass die Leute merken: Müll aufsammeln ist ja gar nicht so kompliziert und kann sogar Spaß machen, v.a. wenn man es in ein gemeinsames Event verpackt.

Erzählt euren Freund*innen von dieser Aktion oder schnappt euch sogar ein paar Freund*innen und zieht gemeinsam los: in den Wald, Park, am Fluss entlang, etc. So könnt ihr gemeinsam Zeit verbringen und gleichzeitig den Müll sammeln, der dort so rumliegt, und einfach in den nächsten Mülleimer werfen – auch wenn es nicht der von euch produzierte Müll ist. #notmytrashbutmyplanet  

Und natürlich: seid beim nächsten Clean-Up dabei, der von uns oder anderen Gruppen organisiert wird. :)

Wir retten damit nicht sofort die ganze Welt, aber jeder noch so kleine Beitrag zählt und hat in Summe große Auswirkungen auf die Gesundheit unserer Erde und damit unsere Lebensgrundlage.

Weiterführende Links:  Schelling,   Oikos,   OpenStreetMap