Uni-Tübingen

Was ist Forschungsdatenmanagement (FDM)?

Forschungsdatenmanagement bezeichnet den Prozess, der alle Methoden und Verfahren umfasst, die zur Sicherung der langfristigen Nutzbarkeit von Forschungsdaten angewendet werden: die Generierung, die Bearbeitung, die Anreicherung, die Archivierung und die Veröffentlichung.

Forschungsdaten.org

 

Dabei umfasst Forschungsdatenmanagement (FDM) den gesamten Forschungsdaten-Lebenszyklus: von der Projektplanung über die Datenerzeugung, die Datenhaltung und Metadatenbeschreibung sowie Dokumentation bis hin zur Datenarchivierung und -nachnutzung. Dazu gehört auch die bewusste Entscheidung, welche Daten aus dem Forschungsprozess langfristig zu bewahren sind.

 

 

 

Forschungsdatenmanagement (FDM) basiert auf dem Datenlebenszyklus.

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Jeder Schritt im Lebenszyklus
Ihrer Daten kann von ExpertInnen
an der Universität begleitet werden.

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FDM in a Nutshell

Das Wichtigste in Kürze:

Forschungsdatenmanagement bezeichnet die Organisation der Erhebung, Verarbeitung, Speicherung und Veröffentlichung von Forschungsdaten.

1. Planen: Kontaktieren Sie die Forschungsförderung; verwenden Sie die DFG-Checkliste; nutzen Sie die Textbausteine der Universität

2. Generieren: Erstellen Sie einen Datenmanagementplan (DMP) mit RDMO

3. Analysieren & Verarbeiten: Wenden Sie sich an eine passende Core Facility, lassen Sie sich zu übergreifenden Themen beraten

4. Veröffentlichen: Kontaktieren Sie bei Fragen die Universitätsbibliothek

5. Archivieren: Sprechen Sie mit dem ZDV über passende Speicherlösungen

6. Wiederverwenden: Nutzen Sie FDAT oder ein Repositorium Ihrer Wahl

Planung des Datenmanagements

Planen Sie das Management Ihrer Forschungsdaten noch vor deren Erhebung. Kontaktieren Sie frühzeitig Beratungsstellen. Lassen Sie Ihr Forschungsprojekt von der Forschungsförderung der Universität begleiten, um eine umfassende Beratung zu erhalten.

Informieren Sie sich bei Ihrem (potentiellen) Drittmittelgeber über Rahmenbedingungen und Anforderungen an das FDM. Falls es zum Förderformat keine konkreten Hinweise für das Datenmanagement gibt, orientieren Sie sich an der Checkliste der DFG sowie an den Textbausteinen der Universität zum FDM. Prüfen Sie zudem, ob Sie im Rahmen der Förderung Mittel für das FDM beantragen können. Möglich sind, je nach Förderformat und Geldgeber, Sachmittel und ggf. auch Personalmittel, wie bspw. bei der DFG.


Generieren von Forschungsdaten

Produzieren Sie selbst neue Daten oder nutzen Sie zusätzlich bestehende Datenbestände? Um Forschungsdaten anderer nachzunutzen, können Sie diese in Repositorien suchen. Fachbezogene Einrichtungen wie die NFDI-Konsortien oder Fachinformationsdienste können Anlaufstellen sein und beratend zur Seite stehen.

Legen Sie das Management Ihrer Forschungsdaten in einem Datenmanagementplan (DMP) fest. Bei vielen Fördergebern ist dieser bereits vorgeschrieben. Sofern Ihr Fördergeber keine Vorlage bereitstellt, orientieren Sie sich an der Checkliste der DFG. Nutzen Sie die RDMO-Instanz der Universität, um sich einen DMP generieren zu lassen. Der DMP kann und soll im Lauf des Forschungsprojekts überarbeitet und aktualisiert werden. Benennen Sie idealerweise eine für das FDM verantwortliche Person in Ihrem Projekt.


Analysieren und Verarbeiten von Daten

Um Ihre Forschungsdaten nachhaltig nutzbar zu machen, müssen diese annotiert und mit Metadaten versehen werden. Verschiedene Werkzeuge stehen hierfür zur Verfügung. Wenden Sie sich an die für Ihre Disziplin passende Core Facility, die Sie bei diesem Prozess begleiten kann.  

Kontaktieren Sie zusätzlich ExpertInnen für übergreifende Themen wie den Datenschutzbeauftragten der Universität, die Stabsstelle Urheberrecht oder den Technologietransfer. So stellen Sie sicher, dass Themen wie Datenschutz, Urheberrecht, Lizenz- und Patentrecht bei Ihren Daten ausreichende Berücksichtigung finden.


Veröffentlichen von Forschungsdaten und -Ergebnissen

Die Ergebnisse Ihrer Forschung sowie die dazugehörigen Daten können auf verschiedene Arten publiziert werden. Die Universität empfiehlt die Beachtung der CARE- sowie FAIR-Prinzipien und befürwortet Open Access Publikationen. Die Universitätsbibliothek berät Sie zu allen Fragen rund um das Thema Publikation.

Wenn Sie sich für eine ORC-ID registrieren, können Sie diese mit Ihren Publikationen verbinden. Über die ID kann Ihre Forschung eindeutig Ihnen zugeordnet werden und Sie erhöhen damit Ihre Sichtbarkeit in der akademischen Welt. Zudem erleichtert es Ihnen, Daten mit anderen Forschenden zu teilen. Verwenden Sie hierzu idealerweise auch persistente Identifikatoren (z.B. DOI) für Ihre Publikationen.


Archivieren von Forschungsdaten

Um Ihre Daten langfristig und sicher aufzubewahren, sollten diese in einem Repositorium gespeichert werden. Für Daten, an denen noch gearbeitet wird, empfehlen sich institutionelle Speicherlösungen. Das ZDV berät zu den Themen Datenspeicherung und -Archivierung. Angehörige der Medizinischen Fakultät können sich zusätzlich an den GB-IT wenden.

Überlegen Sie idealerweise im Vorfeld, wie viele Daten in Ihrem Projekt voraussichtlich generiert werden. Diese Information ist auch für Ihren DMP relevant.


Wiederverwendung von Forschungsdaten

Nutzen Sie die Möglichkeit, Ihre Daten lokal langfristig aufzubewahren. Die Universität bietet mit FDAT ein eigenes, disziplinübergreifendes Repositorium für alle Forschenden an. Ihre aufbereiteten Daten können Sie so jederzeit wiederfinden, bei Bedarf an andere weitergeben oder selbst auf Daten anderer zugreifen.

Mithilfe einer Sperrfrist können Sie Daten auch erst zu einem späteren Zeitpunkt zugänglich machen, falls dies notwendig bzw. gewünscht sein sollte. Für sensible Daten, wie z.B. personenbezogene Daten, gibt es besondere Schutzmaßnahmen. Eine persönliche Beratung ermöglicht eine für Sie und Ihr Projekt passende, individuelle Lösung.



 

Kontakt

fdmspam prevention@zv.uni-tuebingen.de 
+49 7071 29-75082