Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 4/2011: Leute

Ehemaliger Bundespräsident Horst Köhler zum Ehrensenator ernannt

Ministerpräsident a.D. Erwin Teufel hielt bewegende Laudatio

Die Universität Tübingen hat im Juli Bundespräsident a. D. Professor Dr. Horst Köhler in den Kreis der Ehrensenatoren aufgenommen. Köhler hat in Tübingen studiert und promoviert und ist Honorarprofessor im Bereich Wirtschaftswissenschaften. In seiner Begrüßungsrede betonte Rektor Professor Dr. Bernd Engler, dass dieser Tag auch für die Universität ein „Tag besonderer Freude“ sei. „Zum Ehrensenator ernannt zu werden, ist die wichtigste Auszeichnung unserer Universität“, sagte er. Sie sei Persönlichkeiten vorbehalten, die sich um die Universität, um Staat und Gesellschaft und vor allem auch um das Gemeinwohl verdient gemacht haben. Auf Herrn Bundespräsidenten Köhler treffe all dies in ganz besonderer Weise zu.


Im Zuge der Verleihung der Ehrensenatorenwürde verlas Rektor Engler die Ernennungsurkunde: „Horst Köhler setzt sich als Honorarprofessor der Universität Tübingen höchst erfolgreich für seine Alma Mater und ihre Außenwirkung ein und ist ihr auch in Zeiten nationaler und internationaler Verpflichtungen eng verbunden geblieben.“ Als Bundespräsident habe er sich „stets für Mitmenschlichkeit und Wahrhaftigkeit eingesetzt“ und „im Bewusstsein seiner gesamtgesellschaftlichen Verantwortung schon lange vor der Finanz- und Wirtschaftskrise eine verlässliche Regulierung der Finanzmärkte und wirtschaftliches Ethos“ angemahnt.

Die Laudatio hielt Ministerpräsident a. D. Erwin Teufel, der selbst auch Ehrensenator der Universität Tübingen ist. Er zeichnete Köhlers Lebenslauf nach, um zu zeigen, was den Menschen Köhler zu dem gemacht hat, der er heute ist: Von der im wörtlichen Sinne bewegten Kindheit über das Studium in Tübingen bis hin zu den verschiedenen Positionen, die er vor seiner Wahl zum Bundespräsidenten 2004 innegehabt hatte. Besonders würdigte er dabei die Rolle von Köhlers Mutter, die ihre acht Kinder auf der Flucht und in Lagern großgezogen und geprägt habe. „Sie war eine starke Frau“, sagte Teufel.


Auch Köhlers Engagement und Liebe für Afrika kamen zur Sprache. Er habe „uns zu einer Entwicklungshilfe aufgerufen, die bei den Menschen ankommt“, so Teufel. Im Rahmen des „Forum Wertewelten“ bezog Horst Köhler am selben Abend gemeinsam mit dem Schriftsteller Henning Mankell Stellung zum Thema „Schicksal Afrikas – Welche Werte entscheiden?“.


Horst Köhler betonte in seinen Dankesworten, dass die Universität Tübingen ihn nicht nur als Akademiker, sondern auch als Mensch geprägt habe. „Hier habe ich das Rüstzeug für meine Zukunft mitbekommen.“ Besonders bewegt hätten ihn Teufels Worte über seine Mutter, der er viel zu verdanken habe.

Videobeitrag von CampusTV


Krishna-Sara Kneer

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