Drittmittelprojekt
Beginn Januar 2006 - Dezember 2008
Im „Nachsorgeprojekt Chance“, einem Modellprojekts des Justizministeriums Baden-Württembergs, wird jungen Strafgefangenen eine besonders intensive Betreuung im Übergang vom Strafvollzug in die Freiheit angeboten. Ziel der Begleitforschung ist es zu ermitteln, welche Strafentlassene durch das Nachsorgeprojekt erreicht werden, welche Nachsorgemaßnahmen in dem Projekt ergriffen werden, wie die Beteiligten das Projekt beurteilen und ob durch das Projekt die Situation der Strafentlassenen in kriminologisch relevanten Merkmalen beeinflusst wird. Durch die Klärung dieser Fragen soll eine empirisch abgesicherte Grundlage für die Beurteilung des Projekts geschaffen werden. Die Tübinger Forschung ist Teil einer breiter angelegten wissenschaftlichen Evaluation der Wirkungen des Interventionsprojektes auf die daran beteiligten Strafentlassenen. Die quantitativen Erhebungen hierzu werden vom Institut für Kriminologie in Heidelberg durchgeführt. Die Tübinger Forschergruppe ist für Durchführung und Analyse des qualitativen Teils verantwortlich. Erfahrungen mit und die Bewertung des Projektes durch die verschiedenen am Nachsorgeprojekt beteiligten Akteure werden mit folgenden Erhebungen ermittelt: Interviews mit teilnehmenden Probanden am Ende ihrer Nachsorgezeit, Gruppendiskussionen mit Sozialarbeitern im Vollzug, Interviews mit Nachsorgebetreuern, Interviews mit Vertretern von Verbänden, die das Projekt koordinieren und Interviews mit verschiedenen Praktikern der Justiz (Richter, Staatsanwälte, Bewährungshelfer).