Institut für Kriminologie

Das Düsseldorfer Gutachten

Empirisch gesicherte Erkenntnisse über kriminalpräventive Wirkungen

Die Landeshauptstadt Düsseldorf hat sich in ihren jahrelangen Erfahrungen in der Kriminalprävention zu einer wissenschaftlichen Begleitung und Wirkungsforschung von Aktivitäten zur Kriminalprävention entschlossen, in deren Rahmen

  1. das "Düsseldorfer Gutachten: empirisch gesicherte Erkenntnisse über kriminalpräventive Wirkungen",

  2. eine "Anwendungsbezogene Ertragsanalyse des Düsseldorfer Gutachtens (Leitlinien wirkungsorientierter Kriminalprävention)" sowie

  3. die "gutachterliche Analyse der bisherigen Aktivitäten des Kriminalpräventiven Rates einschließlich ihrer Wirksamkeit" erstellt wurden.

Das "Düsseldorfer Gutachten" (1.) dient dabei als fundierte Grundlage zur Einschätzung der Wirksamkeit kriminalpräventiver Projekte, Ansätze und Aktionen des 'Arbeitskreis Vorbeugung und Sicherheit' der Landeshauptstadt Düsseldorf (3.).
Das Gutachten zielt auf eine Ertragsanalyse des aktuellen Standes der Kriminalprävention und ihrer Evaluation, um eine möglichst empirisch gesicherte Basis für die Kommunalpolitik in diesem Bereich zu erhalten und so die finanziellen Mittel möglichst effektiv verwenden zu können. Diese bisher in Deutschland fehlende Analyse sieht sich einer nur schwer zu bewältigenden, komplexen und durch unterschiedliche Rechts- und Sozialordnungen unübersichtlichen Materialfülle gegenüber. So geht es zunächst vor allem darum, die breit gestreuten Modelle mit Wirkungsforschung weltweit zu sammeln, zu ordnen und zu gewichten. Im Gang der Untersuchung stellte sich dennoch heraus, dass sich die inhaltliche, zeitliche und räumliche Vielfalt der Wirkungsforschung im Überblick auf relativ klare Strukturen zurückführen lässt. Freilich bleibt dann wieder im Einzelnen vieles offen und ist weiterer differenzierter Erprobung zugänglich. Der Rahmen wirkungsvoller Kriminalprävention wird durch das Gutachten aber deutlich.

Das "Düsseldorfer Gutachten" ist in vier Teile gegliedert. Im ersten Teil werden 61 Studien zur Kriminalprävention ausgewertet, die sich durch interessante und aktuelle Ansätze und vor allem durch eine empirische Begleitforschung auszeichnen. Die Kommunalpolitik kann sich an solchen konkreten und erfolgreichen Vorbildern orientieren und diese ggf. auf die lokalen Verhältnisse ausrichten.

Der zweite Teil enthält eine erste deutsche Rezeption des weltweit bekannten Sherman-Reports, der im Auftrag der amerikanischen Regierung mit aufwändiger Unterstützung ein empirisch fundiertes Resümee der Wirkungsforschung in den USA gezogen hat. Zum einen wird hier der Report in deutscher Sprache und in einer umfassenden Kurzversion der hiesigen Diskussion voll zugänglich gemacht und zum anderen dient er natürlich zur Kontrolle und Absicherung der Schlussfolgerungen des Gutachtens.

Teil drei enthält die spezifischen Ergebnisse der Wirkungsforschung zur fremdenfeindlichen und rechtsextremen Gewalt. Dieses aktuelle und politisch besonders beachtete Problem der Kriminal- und Kommunalpolitik in Deutschland erfährt hier eine erste Gesamtdarstellung mit Ergebnissen, welche die bisher häufig hilflosen und aktionistischen Präventionsbemühungen weiter führen.

Schließlich wird im vierten Teil kritisch analysiert, welche kriminalpolitischen Konsequenzen aus der vorwiegend amerikanischen Debatte über "broken windows" und "zero tolerance" für deutsche Großstädte zu ziehen sind. Nach Abzug der lauten und plakativen Argumente verbleiben empirische Erkenntnisse, die eine realistische Politik beachten sollte.

Mit Blick auf den großen Umfang des im Gutachten verarbeiteten Materials sowie die praktische Zielsetzung für eine empirisch fundierte angewandte Präventionspolitik wurde der wesentliche Ertrag der Gesamtanalyse und die sich abzeichnenden Grundstrukturen einer realitätsbezogenen Kriminalprävention in einer anwendungsbezogenen Ertragsanalyse praxisbezogen konzentriert (vgl. oben 2.).

Das "Düsseldorfer Gutachten" ist kostenlos unter www.duesseldorf.de/download/dg.pdf zum Download bereitgestellt. Die Ertragsanalyse unter: www.duesseldorf.de/download/dgll.pdf Diese kann auch bei den Verfassern in gedruckter Form bestellt werden.


Arbeitsgruppe

Dieter Rössner

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Britta Bannenberg

0521-106 6973

britta.bannenbergspam prevention@uni-bielefeld.de

Marc Coester