Amos international - Themenheft "Steuergerechtigkeit"

 

Das von Jörg Alt SJ und Matthias Möhring-Hesse betreute Ausgabe der Zeitschrift "Amos international" zum Thema "Steuergerechtigkeit" ist soeben erschienen. In dem Themenheft geht es um die Bedeutung der Steuerpolitik für eine gerechte Entwicklung von Gesellschaften - und dies auch mit Blick auf die Länder des globalen Südens.


So klärt Graeme Maxton, der frühere Generalsekretär des Club of Rome, darüber auf, dass ein radikaler Wandel in der Steuerpolitik für eine ökologische Transformation der Weltwirtschaft dringend notwendig ist. Attiya Warris thematisiert die finanzwirtschaftliche Situation von Entwicklungsländern und fragt, was die entwickelte Länder tun sollen, um die Steuerpolitik in den Entwicklungsländern zu ermöglichen. In seinem Beitrag "Besser weniger als gare nichts?" sucht Matthias Möhring-Hesse einen Weg, die erodierende Souveränität des Steuerstaates in Deutschland vor allem gegenüber den Einkommens- und Vermögensstarken zu gewährleisten.

"Amos international" ist eine Zeitschrift, in der aus der Christlichen Sozialethik heraus Brücken zwischen Wissenschaft und Praxis, zwischen christlicher Sozialethik und sozialen Problemlagen zu schlagen. Sie erscheint viermal im Jahr im Aschendorff Verlag.


Onlinezeitschrift "Ethik und Gesellschaft" (1/2018): "... auf den Schultern von Karl Marx"

Am 5. Mai 2018 jährte sich zum 200. Mal der Geburtstag von Karl Marx. Er hat die wissenschaftliche und öffentliche Diskussion geprägt wie kaum ein anderer. Seine philosophischen und gesellschaftstheoretischen Begriffe, Konzepte und Theorien haben nicht nur soziale Bewegungen, vor allem die Arbeiterbewegung, beeinflusst, sondern auch das wissenschaftliche Denken revolutioniert – vor allem das Denken über moderne Gesellschaften und deren Entwicklung. Nicht nur für die Katholische Sozialethik und gegen den katholischen Anti-Marxismus hatte deshalb Oswald von Nell-Breuning SJ in den 1970er Jahren erklärt: »Wir alle stehen auf den Schultern von Karl Marx« (Stimmen der Zeit 194, 1976, Heft 9, S. 616–622 ). Ganz im Sinne dieses Zitates sollen aus Anlass seines zweihundertsten Geburtstages das von Marx geprägten Denken darauf hin befragt werden, was es zum Verständnis der zeitgenössischen gesellschaftlichen Entwicklungen und Verwerfungen beiträgt.

Zur Ausgabe


Wie die Wissenschaftlichkeit der katholischen Theologie aus Kirche und Christentum heraus negiert wird

In einem Beitrag zur Juli-Ausgabe der Zeitschrift "Herder Korrespondenz" informiert Matthias Möhring-Hesse darüber, wie aus christlichen und kirchlichen Kreisen heraus die Wissenschaftlichkeit der katholischen Kirche bestritten wird.

Bei dem Text handelt es sich um eine verschriftlichte Fassung des Statements, mit dem der Autor auf der Akademischen Feier aus Anlass des Jubiläums der Tübinger Katholisch-theologischen Fakultät auf den Vortrag von Peter Strohschneider ("Mit Gott gegen die Wissenschaft?") geantwortet hat.


Ein Aufruf: Solidarität statt Heimat

Vom „gefährdeten Rechtsstaat“ in Ellwangen über die „Anti-Abschiebe-Industrie“, vom „BAMF-Skandal“ über „Asylschmarotzer“, von der „Islamisierung“ bis zu den „Gefährdern“: Wir erleben seit Monaten eine unerträgliche öffentliche Schmutzkampagne, einen regelrechten Überbietungswettbewerb der Hetze gegen Geflüchtete und Migrant*innen, aber auch gegen die solidarischen Milieus dieser Gesellschaft. Die politischen Debatten über Migration und Flucht werden seit Monaten von rechts befeuert und dominiert – und kaum jemand lässt es sich nehmen, auch noch mit auf den rechten Zug aufzuspringen.
Doch nicht nur das. Inmitten einer immer noch lebendigen Willkommens- und Unterstützungsbewegung, inmitten der großen und wachsenden Proteste gegen die AfD, inmitten der beeindruckenden Kämpfe von Geflüchteten für ihr Recht auf ein gutes Leben und inmitten wachsender Bewegungen für eine nachhaltige, globale Gerechtigkeit wird vielerorts so getan, als sei der Rechtspopulismus der einzig maßgebliche Ausdruck der aktuellen gesellschaftlichen Stimmungslage. Diese Behauptung ist falsch. Und sie ist politisch fatal.
Es ist daher für uns an der Zeit, gemeinsam und eindeutig Stellung zu beziehen. Wir verweigern uns ausdrücklich der politischen Logik einer sich verfestigenden rechten Hegemonie. Wir wenden uns gegen eine Politik des Ressentiments – und gegen Strategien, die hieraus Kapital schlagen wollen für eine nur dem Anschein nach progressive oder soziale Politik. Wir sind uns sicher, dass es keine fortschrittlichen Antworten auf reaktionäre Fragen gibt. Der rechte Diskurs formuliert keine Probleme. Er ist das Problem.

Nennen wir das Problem beim Namen.
Es heißt nicht Migration.
Es heißt Rassismus.

Der Aufruf wurde initiiert vom Institut Solidarische Moderne (ISM),
von medico international und von kritnet, dem Netzwerk für kritische
Migrations- und Grenzregimeforschung.

Den vollständigen Text des Aufrufs und die UnterzeichnerInnen finden
Sie unter: https://solidaritaet-statt-heimat.kritnet.org/


Neue Veröffentlichung (Prof. Möhring-Hesse)

In dem Sammelband über "Neue Governancestrukturen in der Wohlfahrtspflege. Wohlfahrtsverbände zwischen normativen Ansprüchen und sozialwirtschaftlicher Realität" (hrsg von Rolf G. Heinze, Joachim Lange und Werner Sesselmeier) ist ein Beitrag von Matthias Möhring-Hesse zu "Verbetriebswirtschaftlichung und Verstaatlichung. Der destruktive Formwandel der Freien Wohlfahrtspflege" erschienen.

Möhring-Hesse, Matthias (2018): Verbetriebswirtschaftlichung und Verstaatlichung. Der destruktive Formwandel der Freien Wohlfahrtspflege, in: Heinze, Rolf G./Lange, Joachim/Sesselmeier, Werner (Hg.): Neue Governancestrukturen in der Wohlfahrtspflege. Wohlfahrtsverbände zwischen normativen Ansprüchen und sozialwirtschaftlicher Realität (Wirtschafts- und Sozialpolitik Bd. Band 19), Baden-Baden: Nomos, S. 57–78.