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03.09.2020
Drei neue Starting Grants des Europäischen Forschungsrats
Projekte aus der Medizin, Biochemie sowie der Zell- und Molekularbiologie ausgezeichnet. Dr. Suayb Üstün, Rolle der Autophagie bei Pflanzen und ihren Krankheitserregern
Rolle der Autophagie bei Pflanzen und ihren Krankheitserregern
Dr. Suayb Üstün erforscht, wie bakterielle Krankheitserreger in die geregelten Abbau- und Recycling-Prozesse von Pflanzen eingreifen. Unter anderem über solche Prozesse, die auch als Autophagie – wörtlich das Selbstverdauen – bezeichnet werden, steuert die Pflanze ihre Immunität: Durch Angriffe von Krankheitserregern geschädigte Proteine werden so entsorgt und ihr Material wiederverwendet. Doch können sich bestimmte Krankheitserreger diese Fähigkeit der Pflanze zunutze machen und deren Autophagie-Prozesse für ihre eigenen Zwecke umlenken. In dem ERC-Projekt „Utilizing diversity to decipher the role of autophagy in plant-microbe interactions“ (DIVERSIPHAGY) will Üstün die Rolle der Autophagie in der Interaktion zwischen Pflanzen und krankheitserregenden Mikroben aufklären. Er erhält dafür eine Förderung von 1,49 Millionen Euro.
„Pflanzen sind ständig ganz unterschiedlichen Krankheitserregern ausgesetzt. Um ein umfassendes Bild von der Rolle der Autophagie zu erhalten, muss man deren Vielfalt in die Untersuchungen einbeziehen“, erklärt Üstün. Noch komplexer werde das Bild bei Betrachtung der Zelldiversität auf der Seite der Wirte, also der Pflanzen. Er will in seine Untersuchungen alle Organismen, Prozesse und Faktoren, die Einfluss auf die Autophagie in der Pflanzen-Mikroben-Interaktion nehmen, einbeziehen. Dafür nutzt er modernste Technologien wie die Analyse des gesamten Proteinbestands der Zellen, der sogenannten Proteome, aller Stoffwechselprodukte, der Metabolome, oder auch die Einzel-Zell-RNA-Sequenzierungstechnologie. Die Ergebnisse will Üstün auf Nutzpflanzen übertragen, um Resistenzen gegen bakterielle Krankheitserreger zu erzeugen.
Suayib Üstün studierte an der Universität Erlangen-Nürnberg Zell- und Molekularbiologie und wurde 2013 dort promoviert. Als Postdoktorand forschte er an der Universität Erlangen-Nürnberg und am Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau in Brandenburg. Anschließend ging er mit einem Stipendium der Federation of European Biochemical Societies (FEBS) an die Schwedische Universität für Agrarwissenschaften in Uppsala. Seit September 2018 leitet er an der Universität Tübingen die Emmy Noether-Nachwuchsgruppe „Proteolytische Abbauwege und ihre Rolle in der pflanzlichen Abwehr“ am Zentrum für Molekularbiologie der Pflanzen (ZMBP).
Kontakt:
Dr. Suayb Üstün
Universität Tübingen
Zentrum für Molekularbiologie der Pflanzen
Emmy Noether-Gruppenleiter
+49 7071 29-76149
theustunlab.com
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twitter: @SuayibUestuen (https://twitter.com/SuayibUestuen)