Japanologie

Wie finde ich ein Praktikum?

Es gibt verschiedene Wege, ein Praktikum in Japan zu finden, hier stehen einige bewährten Anlaufstellen.

AIESEC

AIESEC (kurz für Association Internationale des Étudiants en Sciences Économiques et Commerciales) ist eine 1948 gegründete internationale NPO und mit derzeit rund 90.000 Mitgliedern in 124 weltweit die größte Studentenorganisation. AIESEC organisiert sich über ehrenamtliche Lokalkomitees von Universitäten, die interessierten Studenten aus dem Ausland Praktikantenstellen in meist lokalen Unternehmen oder Entwicklungsprojekten vermitteln.

Dabei gibt es zwei Programme:

  1. Das Global Internship Program, ein meist mehrmonatiges und bezahltes Programm mit Fokus auf Management und Technik;
  2. das Global Community Development Program beschränkt sich auf den Bereich Entwicklungshilfe und Bildung dauert meist nur einige Wochen dauert und wird nicht vergütet (in Japan wird es nicht angeboten).

Die Teilnahme an einem Praktikum erfordert den Beitritt zum Lokalkomitee der eigenen Universität. Nach der Bezahlung einer Gebühr (für Vorbereitungsseminare, Datenbankzugriff etc.) kann man sich in Eigeninitiative auf ausgeschriebene Praktika in der AIESEC-Datenbank bewerben. Die Betreuung, zum Beispiel Visumsantrag etc., erfolgt danach durch das Lokalkomitee der Universität, die das Praktikum vertritt.

Ein Praktikum über AIESEC zu absolvieren bietet einige Vorteile. Die Organisation ist sehr etabliert, hat deshalb Kontakt zu zahlreichen Firmen und ein großes Angebot an Praktika, welche auch in der Regel bezahlt werden (die Vergütung deckt für gewöhnlich die Lebenshaltungskosten). Darüber hinaus erhält man Unterstützung beim Visumsantrag. Die strenge Reglementierung bedeutet andererseits wieder relativ wenig Freiheit, was beispielsweise die Reiseplanung angeht.

Die Praktika über AIESEC in Japan erfordern für gewöhnlich eher wenig spezifisches Fachwissen (d.h. wirtschaftswissenschaftliche Kenntnisse o.ä.). Wichtig sind eher Sprachkenntnisse (besonders Englisch) und eine allgemein überzeugende Bewerbung. Zu beachten ist, dass ein Praktikum ausschließlich möglich ist, wenn man als Student an einer Universität im Heimatland eingeschrieben ist und das Studium auch nach Beendigung des Praktikums weiterführt.

KOPRA

KOPRA ist eine Praktikums- und Stellenbörse mit Ostasien-Fokus, auf der auch zahlreiche Praktikumsangebote innerhalb Japans zu finden sind. Ein großer Teil der Angebote sind dauerhafte Angebote deutscher bzw. ausländischer Großkonzerne (Audi, BMW, Bosch…), die jedoch sehr stark auf Studenten der Wirtschafts- und Ingenieurswissenschaften zugeschnitten sind und bereits beträchtliche Vorkenntnisse voraussetzen. Kleine Firmen und Startup-Projekte sind aber ebenso vertreten.

Die Registrierung und Nutzung ist kostenlos und man tritt direkt mit den Firmen in Kontakt, was den Vorteil hat, dass „Mittelmänner“ weitgehend ausgeschaltet werden. Auf der anderen Seite ist jedoch der Nachteil, dass KOPRA eben „nur“ eine Praktikumsbörse ist und es deswegen keinerlei Konsens oder Garantie gibt, was Entlohnung, Visabeschaffung etc. angeht.

IAESTE

IASTE, die International Association for the Exchange of Students for Technical Experience ist das technisch-naturwissenschaftliche Gegenstück zu AIESEC, und vermittelt in erster Linie wirtschaftliche Praktika. Während IAESTE ähnlich organisiert ist wie AIESEC (d.h. über ein landesübergreifendes Nationalkomitee und einzelne Lokalkomitees der Universitäten), ist die Organisation in Japan nicht so stark vertreten. Darüber hinaus wenden sich die Angebote an technische und landwirtschaftliche Studiengänge, weswegen AIESEC für die meisten Studierenden der Japanologie vermutlich interessanter ist.