Alte Geschichte

Maximiliane Gindele, M.A.

Doktorandin

Kontakt

07071 / 29 78501 (Sekretariat)

maximiliane.gindelespam prevention@uni-tuebingen.de

Sprechstunde

  • nach Vereinbarung per E-Mail

seit Juni 2022
Promotionsstipendiatin

Studienstiftung des deutschen Volkes

seit April 2022
Mentorin für Staatsexamen und Master of Education

Seminar für Alte Geschichte

seit Januar 2021
Promotionsstudium in Alter Geschichte

Eberhard Karls Universität Tübingen, Dissertationsprojekt: „Vielzeitige Stadtbilder. Spätrepublikanische und kaiserzeitliche Perspektiven auf die Zeitschichten von Architektur in Rom“

Juni 2019 – Juli 2021
Wissenschaftliche Hilfskraft

Seminar für Alte Geschichte

Oktober 2018 – Dezember 2020
Studium der Geschichtswissenschaft (M.A.)

Eberhard Karls Universität Tübingen, Masterarbeit: „Nachbarschaft und Politik im spätrepublikanischen Rom. Senatorische Wohnorte im Stadtraum“

Oktober 2016 – Februar 2020
Tutorin

Seminar für Alte Geschichte

Juni 2016 – Mai 2019
Studentische Hilfskraft

SFB 923 „Bedrohte Ordnungen“ (Teilprojekt F01)

Oktober 2015 – September 2018
Studium der Geschichtswissenschaft und Klassischen Archäologie (B.A.)

Eberhard Karls Universität Tübingen, Bachelorarbeit: „Die Chronographia des Theophanes. Eine Studie zur handschriftlichen Überlieferung“

Forschung

Dissertationsprojekt

Arbeitstitel: „Vielzeitige Stadtbilder. Spätrepublikanische und kaiserzeitliche Perspektiven auf die Zeitschichten von Architektur in Rom“

Betreuer: Prof. Dr. Mischa Meier, Prof. Dr. Robert Kirstein, Prof. Dr. Richard Posamentir

Das Erscheinungsbild einer Stadt verändert sich unablässig. Architektur wird geplant, fertiggestellt, zerstört, wiederhergestellt, umgebaut und überbaut. Bauvorhaben werden verwirklicht, aber auch abgeändert, aufgegeben oder nie begonnen. Folglich stellt das gegenwärtige Aussehen einer Stadt nur eine Momentaufnahme und eine Möglichkeit unter vielen dar. Architektur, die zu einem Zeitpunkt sichtbar ist, kann zu anderen Zeiten unsichtbar sein – und umgekehrt. Doch der wissende Betrachter ist sich mancher dieser unsichtbaren Bauten bewusst und bezieht daher ausgehend von der eigenen Gegenwart auch Architektur der vergangenen, zukünftigen und ‚anderen‘ Stadt in sein Stadtbild mit ein. Er blickt nicht nur auf die Stadt wie sie ist, sondern auch wie sie war, sein wird, hätte und würde sein können. In seiner Vorstellung überlagert sich so die Architektur mehrerer Zeitschichten und formt ein vielzeitiges Stadtbild.

In meiner Dissertation untersuche ich diese zeitliche Vielschichtigkeit von Stadtbildern im antiken Rom. Der Fokus richtet sich dabei auf die Autoren der späten Republik bis mittleren Kaiserzeit (von Cicero bis Iuvenal), da sich in dieser Zeitspanne in Rom eine umfassende politische wie urbanistische Transformation vollzog, die sich auch darauf auswirkte, wie die Zeitverhältnisse von Architektur und die Vielzeitigkeit der Stadt wahrgenommen und beschrieben wurden.

Aus einer kulturgeschichtlichen Perspektive wird folgenden Fragen nachgegangen: Wann und warum schrieben die antiken Autoren über Architektur jenseits der gegenwärtigen Stadt? Wie wurde die Architektur verschiedener Zeitschichten von ihnen beschrieben und zueinander in Bezug gesetzt? Welche Wechselwirkungen bestanden zwischen diesen Stadtbildern und Zeitvorstellungen, den jeweiligen Kontexten der Autoren sowie zeitgenössischen Entwicklungen und Diskursen? Basierend auf einer umfassenden Materialsammlung werden ausgewählte Beschreibungen zunächst in Fallstudien untersucht und dann übergreifend ausgewertet, verglichen, eingeordnet und interpretiert. Für die Untersuchung der Zeitschichten und Zeitverhältnisse von Architektur wird dabei ein neues Modell entwickelt und angewandt, das sich künftig auch auf andere Städte und Epochen übertragen lässt.

Inhaltlich soll diese Arbeit aufzeigen, dass Architektur auch jenseits des gegenwärtig Gebauten eine große Wirkmacht in Diskursen entfalten konnte, dass die Stadt Rom von den antiken Autoren als zeitlich vielschichtig wahrgenommen und beschrieben wurde und dass diese vielzeitigen Stadtbilder in zeitgenössischen Kontexten entstanden und wiederum auf diese zurückwirkten. Damit möchte dieses Projekt eine innovative Perspektive auf die Denkweisen und Deutungsmuster im spätrepublikanischen und kaiserzeitlichen Rom eröffnen und auf das kulturgeschichtliche Potential der Untersuchung von antiken Zeitvorstellungen hinweisen.

Forschungsschwerpunkte

  • Römische Geschichte: Kultur, Politik und Gesellschaft der späten Republik und frühen Kaiserzeit
  • Rom: Geschichte und Archäologie der antiken Stadt Rom
  • Stadtsoziologie: Nachbarschaft und Wohntopographie in antiken Städten
  • Zeit: Zeitwahrnehmungen und Zeitvorstellungen in der Antike

Publikationen

Rezensionen

  • Rez. zu S. Grove Saxkjaer / J. Kindberg Jacobsen / R. Raja (Hrsg.), Caesar, Rome, and Beyond. New Research and Recent Discoveries, Rome Studies 4, Turnhout 2023, in: Historische Zeitschrift 319 (3), 2024, 669-671.
  • Rez. zu A. Haug / A. Hielscher / A.-L. Krüger (Hrsg.), Neighbourhoods and City Quarters in Antiquity: Design and Experience, Decor 7, Berlin/Boston 2023, in: Historische Zeitschrift 318 (2), 2024, 415-417.
  • Rez. zu T. Behm, Städte in Ovids Metamorphosen. Darstellung und Funktion einer literarischen Landschaft, Hypomnemata 112, Diss. Rostock 2020, Göttingen 2022, in: BMCR 2023.08.10, <https://bmcr.brynmawr.edu/2023/2023.08.10/>.
  • Rez. zu J. Prim, Aventinus mons. Limites, fonctions urbaines et représentations politiques d’une colline de la Rome antique, CEFR 571, Diss. Paris 2012, Rom 2021, in: sehepunkte 22 (11), 2022, <http://www.sehepunkte.de/2022/11/35846.html>.

Tagungsberichte

  • Tagungsbericht zu „Urban Dimensions: Materiality, Society, and Discourses of the Ancient City“, International Early Career Workshop, Tübingen, 24. – 25.06.2024, in: H-Soz-Kult, 20.08.2024, <https://www.hsozkult.de/conferencereport/id/fdkn-145711>. (mit S. Oer de Almeida)

Vorträge, Workshops und Tagungen, Ausstellungen

Vorträge

  • „Urbanising the Underworld: The Stygian City in Ovid’s Metamorphoses“, Urban Dimensions: Materiality, Society, and Discourses of the Ancient City. International Early Career Workshop, Tübingen, 25.06.2024.
  • „Invisible Buildings: The Perception of Architectural Time Layers in Ancient Rome“, Postgraduate Seminars of the School of Classics, St Andrews, 23.02.2024.
  • „Wenn der Kaiser wie ein Kaiser baut. Neros Großbauprojekte im literarischen Diskurs“, Der Römische Principat als Paradoxie. Interdisziplinäre Zugänge zu einer besonderen Monarchie. Workshop für Nachwuchswissenschaftler:innen der klassischen Altertumswissenschaften, Konstanz, 05.10.2023.
  • „Constructing Neropolis: Nero’s Urban Projects after the Great Fire and Their Literary Echo“, Constructing Ancient Cities, Mainz, 11.09.2023.
  • „Meaningful Emptiness: Open Spaces as Places of Remembrance in Republican Rome“, Ancient Architecture Discussion Group, Oxford, 03.03.2023.
  • „Fremde Federn. Die Marmorsäulen des Aemilius Scaurus als Gestaltungselement und Erinnerungsobjekt im römischen Stadtraum“, Doktorand*innen-Workshop. Urbane Ästhetik. Gestaltungsstrategien im öffentlichen Raum, Mainz, 10.11.2022.
  • Urbs Roma. Geschichte und Archäologie der antiken Stadt“, Rotary Club Biberach Weißer Turm, Biberach (Riß), 12.09.2022.
  • „Out of Sight, out of Mind? The Demolition of Fulvius Flaccus’ House in the Late-Republican Discourse“, St Andrews – Tübingen Graduate Conference, Tübingen, 01.06.2022.
  • „Nachbarschaft und Politik im spätrepublikanischen Rom. Senatorische Wohnorte im Stadtraum“, Absolventenfeier des Fachbereiches Geschichtswissenschaft und des Fördervereins Geschichte an der Universität Tübingen, Tübingen, 24.11.2021.
  • Ubi habitas? Wohnort, Nachbarschaft und Politik im spätrepublikanischen Rom“, Kolloquium des Seminars für Alte Geschichte, Tübingen, 19.01.2021.

Workshops und Tagungen

  • „Urban Dimensions: Materiality, Society, and Discourses of the Ancient City“, International Early Career Workshop, Tübingen, 24. – 25.06.2024. (mit S. Oer de Almeida)

Ausstellungen

  • Professorengalerie. Porträts und Kurzbiographien Tübinger Althistoriker*innen, Dauerausstellung am Seminar für Alte Geschichte in Tübingen, eröffnet am 19.12.2023. (mit S. Schmidt-Hofner)
  • „Der Tübinger Kanon. Wie die antike Skulptur an den Neckar kam“, Ausstellung im Schloss Hohentübingen 22.02. – 07.04.2019. (mit anderen Studierenden, unter der Leitung von A. Heinemann)