Mittelalterliche Geschichte

Literatursuche: Methodisches Vorgehen

In Katalogen suchen

Der klassische Einstiegspunkt für die Literatursuche ist die Bibliothek. Auch heute noch kann (für ältere Werke: muss) man den Zettelkatalog verwenden. In der Regel hat jede wissenschaftliche Bibliothek einen Sachkatalog und bietet außerdem die Suche nach Schlagwörtern an.

Da man aber bei der Literatursuche vor allem die neueste Literatur finden sollte, kann man meist mit großem Gewinn die elektronischen Kataloge nutzen, die wissenschaftliche Bibliotheken anbieten (auch zur Benutzung im Internet). Hier sei auf die entsprechende Seite der UB Tübingen verwiesen. Internetkataloge findet man dort unter dem Stichwort „Bibliotheksdienste“. Besonders empfehlenswert ist der Karlsruher Virtuelle Katalog. Über diesen hat man Zugriff auf die elektronischen Datenbanken der großen deutschen und internationalen Bibliotheksverbünde sowie auf die Datenbanken des Buchandels. Der Bestand der Bibliothek der Abteilung für mittelalterliche Geschichte der Universität Tübingen ist ebenfalls elektronisch abrufbar.

Die meisten Bibliothekskataloge verzeichnen nur Monographien. Wer aber auch Aufsätze sucht, wird sicher im OPAC der Monumenta Germaniae Historica oder im OPAC der Regesta Imperii fündig.

„Ans Regal stellen“

Wenn man sich in einer Bibliothek befindet, wo man selbst ans Regal gehen kann, so ist es durchaus auch eine erlaubte und sinnvolle Möglichkeit, einfach das Regal mit thematisch passenden Büchern nach weiteren Veröffentlichungen abzusuchen. Diese Methode ist zwar nicht systematisch und wird nie zu einer vollständigen Literaturliste führen, kann aber mitunter durchaus effektiv sein und Überraschendes zutage fördern.

Schneeballsystem

In vielen (eigentlich in den meisten) Fällen ist man nicht der erste, der sich mit einem bestimmten Thema beschäftigt. Wenn man Glück hat, findet man bei den ersten Suchvorgängen eine relativ neue Dissertation zum Thema. In diesem Fall kann man das in der Regel sehr ausführliche Literaturverzeichnis der Dissertation nutzen. Allerdings läuft man hier Gefahr, dass man Auslassungen, die der Autor der Dissertation begangen hat, nicht bemerkt. Grundsätzlich lohnt es sich immer, eine aktuelle Veröffentlichung heranzuziehen und dann die dort zitierten Werke nach dem Schneeballsystem für die weitere Suche zu verwenden.

Für Historiker gibt es verschiedene Spezialbibliographien. Zumindest einige davon sollte man auch in frühen Semestern benutzen können. Auf der nächsten Seite gibt es eine Liste der wichtigsten Bibliographien für Historiker.

© by Larissa Veronesi und Clemens Radl
Update 2006 by Valeria Lilie
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