Institut für Politikwissenschaft

Der Arbeitsbereich Vorderer Orient und Vergleichende Politikwissenschaft

 

Der Arbeitsbereich Vorderer Orient und Vergleichende Politikwissenschaft beschäftigt sich mit der theoriegeleiteten und vergleichenden Politikforschung außerhalb der OECD-Welt, und hier insbesondere mit den Ländern des Vorderen Orients. Bereits seit Anfang der 1980er Jahre findet am Arbeitsbereich des Instituts für Politikwissenschaft an der Universität Tübingen eine international ausgerichtete, empirisch-analytische Forschung mit Orientbezug statt, die unter anderem maßgeblich zur Theoriebildung in diesem Bereich beigetragen hat.

Die theoretische Ausrichtung unseres Arbeitsbereiches bedeutet allerdings keineswegs, dass wir unsere Forschung im Elfenbeinturm betreiben. Ganz im Gegenteil: Die von uns entwickelten Theorien müssen einen konkreten Nutzen für die Beantwortung von Forschungsfragen aus der realen Welt vorweisen können. Obwohl wir uns auf bestimmte Regionen und Themengebiete konzentrieren, betreiben wir Forschung, die über Einzelfallstudien hinausgeht. Wir vollziehen die grundlegenden Zusammenhänge politischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Interaktionen und Entwicklungen nach, um umfassende und verständliche Theorien zu entwickeln. Deren Anwendung erlaubt es uns dann, Ursachen und Auswirkungen aktueller politischer Vorgänge aufzudecken.

Unsere Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind

In der Vergleichenden Regime- und Autoritarismusforschung beschäftigen wir uns mit der Frage, wie Herrschaft in Nichtdemokratien – der Mehrzahl der Staaten der Welt – funktioniert und wie und unter welchen Voraussetzungen Regime sich wandeln. Wir befassen uns mit Theorien und Konzepten zur Analyse politischer Herrschaft, die insbesondere bei der Untersuchung des Vorderen Orients und anderer Weltregionen außerhalb Europas und Nordamerikas Anwendung finden. Dabei verwenden wir vorwiegend qualitativ-vergleichende Methoden.

Im Bereich der Politischen Ökonomie und Entwicklungspolitik interessiert uns der Zusammenhang von Wirtschaft und Politik in nicht-marktwirtschaftlichen Kapitalismen und Rentierstaaten. Wir untersuchen den Einfluss von politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Akteuren auf die Formulierung von Wirtschaftspolitiken sowie deren Auswirkungen auf wirtschaftliche und menschliche Entwicklung und soziale Ungleichheit. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf den Beziehungen zwischen Staaten und Unternehmern.

Die Forschung zu State-Society Relations rückt die Gesellschaft verstärkt in den Fokus der politikwissenschaftlichen Analyse. Aus diesem Blickwinkel ergibt sich eine neue Perspektive, mithilfe derer wir die gesellschaftlichen Dynamiken in politischen Prozessen und ihre Bedeutung für Systemtransformationen untersuchen . Dabei werden unterschiedliche gesellschaftliche Akteure wie z.B. Gewerkschaften, NGOs, religiöse Gruppierungen und andere soziale Bewegungen, betrachtet.

Darüber hinaus deckt der Arbeitsbereich in Lehre und Politikberatung weitere Themengebiete der Teildisziplin Vergleichende Politikwissenschaft ab.

Dazu zählen

Unser Lehrkonzept finden Sie hier.