Institut für Politikwissenschaft

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30.01.2011

Institutskolloquium: Säkularität bewaffneter Konflikte

Andreas Hasenclever am Mi, 14.15 h: "Die Menschen führen Krieg und die Götter bleiben im Himmel: Überlegungen zur Säkularität bewaffneter Konflikte"

Einladung zum IfP-Institutskolloquium: Andreas Hasenclever


Die Menschen führen Krieg und die Götter bleiben im Himmel: Überlegungen zur
Säkularität bewaffneter Konflikte



Mittwoch, 2. Februar 2011 · 14 h c.t. Raum 124, Institut für Politikwissenschaft


An der Religion scheiden sich die Geister. Während die einen vor den teuflischen Folgen religiöser Inbrunst warnen, wiegeln die anderen ab: Gewaltkonflikte folgen einer säkularen Logik und haben mit dem Transzendenten nichts zu tun. Vor dem Hintergrund dieser Debatte verteidigt der Vortrag drei Thesen:

(1) Viele Zeitgenossen überschätzen tatsächlich die Rolle der Religionen in bewaffneten Auseinandersetzungen. Für Kriege haften Menschen und nicht ihre Götter.


(2) Gleichwohl lässt sich zeigen, dass religiöse Differenzen vorgängige politische oder ökonomische Konflikte verschärfen können. Eliten greifen nicht ohne Grund auf Glaubensüberlieferungen zur Rechtfertigung von Gewalt und zur Mobilisierung gesellschaftlicher Unterstützung zurück.


(3) Eine Reihe von Beispielen zeigt, dass Religionen nicht nur eskalierend wirken können. Vielmehr setzen sich Glaubensgemeinschaften immer wieder aktiv für eine friedliche Bearbeitung von Konflikten und das Ende kriegerischer Auseinandersetzungen ein.

Dieser Dreifachbefund gibt theoretische Rätsel auf, für die es noch keine befriedigende Erklärung gibt.

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