Baden-Württembergisches Brasilien- und Lateinamerika-Zentrum

04.09.2023

Familiengeschichte am Muschelhügel

Genomische Geschichte der Küstengesellschaften im östlichen Südamerika untersucht

Forschende des Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment an der Universität Tübingen haben gemeinsam mit einem internationalen Forschungsteam rund um Erstautor Dr. Tiago Ferraz von der brasilianischen Universität São Paulo anhand des größten genomischen Datensatzes aus Brasilien nachgewiesen, dass die Sambaqui-Gesellschaften an der Süd- und Südostküste keine genetisch homogene Bevölkerung darstellten. Die Sambaqui, auch als „Muschelhügel“ bekannt, wurden vor etwa 8.000 bis 1.000 Jahren auf über 3.000 Kilometern entlang der östlichen südamerikanischen Küste errichtet. Archäologischen Aufzeichnungen zufolge teilten die Erbauerinnen und Erbauer der Sambaqui bestimmte kulturelle Ähnlichkeiten. Anders als erwartet wiesen diese Menschengruppen jedoch deutliche genetische Unterschiede auf. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler führen dies in ihrer heute im Fachjournal Nature Ecology and Evolution erschienenen Studie auf verschiedene Kontakte mit Gruppen im Hinterland zurück.

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Quelle: Universität Tübingen

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