Ausgehend von den genannten Bedrohungsszenarien fragt der Sonderforschungsbereich (SFB) 923, was in sozialen Ordnungen passiert, in denen Akteure zu der Überzeugung gelangen, dass Handlungsoptionen unsicher werden, Verhaltensweisen und Routinen infrage stehen, sie sich jetzt oder in naher Zukunft nicht mehr aufeinander verlassen können, und wenn es ihnen gelingt, eine Bedrohungskommunikation zu etablieren.
In seiner dritten Förderphase (2019–2023) gliedert sich der SFB 923 in die drei Projektbereiche "Bedrohungsdiagnose – Bewältigungspraxis", "Mobilisierung" und "Reflexion". Darin integriert sind 17 Teilprojekte, die interdisziplinär, historisch oder gegenwartsnah sowie raumübergreifend angelegt sind und dem SFB helfen, seine vier langfristigen Forschungsziele zu erreichen:
- Historisierung aktueller Krisendiagnosen
- Untersuchung der Modi schnellen sozialen Wandels
- Erneuerung der Raum- und Zeitkategorien der Sozial- und Kulturwissenschaften
- Grundlagenreflexion in den Sozial- und Kulturwissenschaften unter den Bedingungen der Globalisierung.