Mittelalterliche Geschichte

Anwendungsbeispiele zur Editionssuche

Die folgenden Beispiele zeigen das Vorgehen bei der Suche nach aktuellen Editionen.

1. Beispiel: Annalen von Niederaltaich

Hilfsmittel 1: „Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters“, Stichwort Annales Altahenses (Jahrbücher von Niederaltaich):

„W. Giesebrecht, E. L. B. von Oefele, Annales Altahenses maiores, MGH Script. rer. Germ., 4, 1868-1891, 2. Aufl.“

Diese Ausgabe ist von den genannten Editionen die jüngste (die 1937 ersch. Ausgabe von Gombos ist als Exzerpt aus der vorgenannten gekennzeichnet und deshalb ohne eigenen Wert).

Hilfsmittel 2: Wattenbach–Holtzmann, hg. v. F.-J. Schmale, I: Register, Stichwort Annales Altah.: 287f.

S. 288 Anm. 110: Hinweis auf SS. rer. Germ. 1890 (Druckfehler!) 2; S. 289: „... die einheitliche Redaktion ... erfolgte erst um 1073, wird uns also erst später noch ausführlicher beschäftigen“

=> „später“ = Wattenbach-Holtzmann II, Inhaltsverzeichnis: 5. § 18 Die Annalen von Nieder–Altaich. S. 546 Anm. 6:

„Annales Altahenses maiores, hg. v. W. v. Giesebrecht u. E. Frhr. v. Oefele SS. 20 (1868) 772ff. und SS. rer. Germ.2 (1891)“.

Die 2. Auflage von 1891 unterscheidet sich nur geringfügig von der Folio-Ausgabe, bietet aber einige zusätzliche Erläuterungen.

Kontrolle: Wattenbach–Holtzmann III, Nachträge zu II, §18, S. 160* m. weiteren (polnischen) Ausgaben und Studien.

2. Beispiel: Quedlinburger Annalen

Hilfsmittel 1: „Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters“, Stichwort Annales Quedlinburgenses (Jahrbücher von Quedlinburg):

„M. Giese, Die Annales Quedlinburgenses, MGH Script. rer. Germ., 72, 2004, pp. 383-580“

Da der Wattenbach vor dieser Edition erschienen ist, bietet sich zur Kontrolle unseres Ergebnisses nur die neuere Literatur an, z. B.: M. Becher, Otto der Große. Kaiser und Reich. Eine Biographie (München 2012) S. 297 verwendet die Edition von M. Giese.

3. Beispiel: Arnulf von Mailand

Hilfsmittel 1: LexMA 1 (1980) Stichwort Arnulf 12., A. v. Mailand:

„Ed.: MGH SS VIII, 1848, 6–31

Hilfsmittel 2: „Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters“, Stichwort Liber gestorum recentium:

„C. Zey, Arnulf von Mailand. Liber gestorum recentium, MGH Script. rer. Germ., 67, 1994, pp. 109-232
I. Scaravelli, Arnolfo di Milano. Liber gestorum recentium, Bologna 1996, pp. 56-253“

Kontrolle: Medioevo Latino XVI, 1995, Teil 1, Autori e testi, 409: Anzeige von Claudia Zey, Zur Entstehung und Überlieferung..., in: DA 49 (1993) S. 1–38 und Hinweis auf Neuedition, MGH SS rer. Germ. 67 (1994). Diese Edition ist auch aufzufinden über das MGH Gesamtverzeichnis, Registereintrag Arnulf von Mailand.

Im Repertorium „Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters“ werden zwei neuere Editionen aufgeführt, eine von 1994, eine von 1996. Für die 1996 erschienene Edition von Irene Scaravelli wird jedoch auf einen kritischen Kommentar dazu von Claudia Zey verwiesen.

4. Beispiel: Benedikt von Monte Soratte

Hilfsmittel 1:

Die „Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters“ enthalten diesen Autor nicht, daher greifen wir in diesem Fall doch zum Repertorium fontium 2, Stichwort Benedictus monachus S. Andreae de Soracte, S. 483:

„Edd. ... G. Zucchetti, in Font. stor. italia, 55 (1920) 3–187.“

Hilfsmittel 2: Wattenbach–Holtzmann, hg. v. F.-J. Schmale, I: Register, Stichwort Benedict v. S. Andrea: 336f.

S. 336 Anm. 59: Hinweis auf die Edition von G. Zucchetti

Die meisten Editionen erscheinen in umfangreichen Quellensammlungen. Die folgende Seite bietet einen kurzen Überblick über die wichtigsten Quellensammlungen.


© by Larissa Veronesi und Clemens Radl
Update 2006 by Valeria Lilie und Benjamin Reimold
Update 2012–2013 by Annette Grabowsky