Kath. Institut für berufsorientierte Religionspädagogik

Exposé: Berufsschulreligionsunterricht und Kompetenzentwicklung

Herrman Stratomeier

Schon früh hat sich der Religionsunterricht zu einem adressaten- und berufsbezogenen Unterricht weiterentwickelt. Umfassende Handlungskompetenz, wurde zum Leitziel der Berufsausbildung. Sie lässt sich in drei Kompetenzen unterteilen: Die Fachkompetenz, die Personalkompetenz und die Sozialkompetenz. Bei der Entwicklung der Handlungskompetenz handelt es sich somit um einen lebenslangen Prozess, den die Berufsausbildung unterstützen und eine Anlage zur eigenständigen Weiterentwicklung legen muss. Ziel des Unterrichts ist außerdem, die angestrebte Persönlichkeitsentwicklung mit einer Qualifizierung für den Arbeitsmarkt zu verbinden.

Damit kommen dem Religionsunterricht an beruflichen Schulen folgende Aufgaben zu: Er soll, besonders im Hinblick auf die heutige pluralistische Gesellschaft, Handlungsbereitschaft fördern. Im Unterricht soll eine Verknüpfung von persönlicher Identitätssuche und Persönlichkeitsentfaltung im Beruf stattfinden, sodass ein berufsdurchdringendes, berufsreflektierendes und berufsbegleitendes Lernen stattfindet.

Verschiedene programmatische Erklärungen greifen diese Ziele auf: Ein breiter Konsens herrscht in der Berufsausbildung darüber, dass die Schülerinnen und Schüler eine Förderung ihrer Urteilsentscheidung im Sinne einer freien Entscheidung für ethische Werte benötigen. Der Unterricht soll berfufsausbildungsorientiert sein und sich an der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler ausrichten, er soll Erfahrungen und Fragen des beruflichen Handelns in einen kritischen Dialog mit dem christlichen Erfahrungswissen bringen und so über die Vermittlung rein berufsbezogener Kompetenzen hinausgehen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Religionsunterricht zu einer Glaubens- und Gewissensbildung führt, die nicht nur im Privatleben, sondern vor allem auch im beruflichen und öffentlichen Leben wirksam wird. Dabei steht das soziale Lernen im Mittelpunkt, es werden Fachlichkeit und überfachliches Lernen, individuelle und soziale Erfahrungen, Praxisbezug und die Einbeziehung in das gesellschaftliche Umfeld miteinander verknüpft.

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