Institute of Media Studies

23.02.2016

Call for papers

Kommission Fotografie der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde in Kooperation mit den Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz

Eine Fotografie

Über die transdisziplinären Möglichkeiten der Bildforschung

Das Internet und unsere Archive sind voller Bilder. Abgelegt auf Festplatten, CDs, in virtuellen Clouds oder ganz traditionell in Schuhkartons, Fotoalben und Negativhüllen. Manchmal befällt einen der Eindruck, als sei bei all den Bildern der Blick auf das Wesentliche abhanden gekommen – auf das Punktum, um mit Roland Barthes zu sprechen.

Jeder kennt das Gefühl: Man entdeckt auf einem Flohmarkt ein altes Fotoalbum mit zauberhaften Fotografien, aber ohne irgendwelche schriftlichen Hinweise auf die abgebildeten Personen, Gegenstände oder Situationen. Forschungspraktisch gesehen, so die unter Historikern nach wie vor verbreitete Meinung, seien die Bilder damit wertlos: Kein Kontext – folglich auch keine nach wissenschaftlichen Kriterien verwertbare Quelle. Doch stimmt das wirklich? Gibt es nicht doch Möglichkeiten, mit Fotografien zu arbeiten, etwas aus ihnen herauszulesen, obgleich eigentlich keinerlei Informationen zur Bildquelle erkennbar sind?

Die Kommission Fotografie der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde widmet sich mit ihrem Kooperationspartner, den Staatlichen Museen zu Berlin in der 8. Tagung unter dem Thema „Eine Fotografie. Über die transdisziplinären Möglichkeiten der Bildforschung“ vom 27. – 29. Oktober 2016 im Museum für Fotografie in Berlin dem Blick und der Analyse einzelner Fotografien. Methodologisch orientieren wir uns an einem interdisziplinären, qualitativ-phänomenologischen Ansatz. Ziel ist es, Licht in das Dunkel jener Bilder zu bringen, über die außer der visuellen Information keine weiteren Daten und Fakten überliefert sind.

In Frage kommen analog und digital erzeugte Fotografien, aber auch gedruckte fotografische Abbildungen aus alten Zeitungen, Zeitschriften, Bildbänden oder Postkarten. Einzige Bedingung beim Herangehen: Das betreffende Bild sollte als Objekt im Zentrum der Betrachtung stehen. Selbstverständlich können sodann weitere visuelle Zeugnisse als Vergleichsbeispiele für die Analyse herangezogen werden.

Mit unserem Call for Papers richten wir uns an all jene, die sich mit der Fotografie als Quelle innerhalb der bildwissenschaftlichen Disziplinen im akademischen, medialen oder musealen Feld beschäftigen. Eingereicht werden können lediglich Originalbeiträge. In einem Summary sollten Sie zunächst Ihr Thema auf maximal einer Seite zusammenfassen sowie Methode und Zielführung skizzieren. Bitte notieren Sie zudem Name, Adresse und E-Mail auf demselben Blatt.

Die Vorträge werden wir 2017 gemeinsam mit den Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz in einem Sammelband der Reihe „Visuelle Kultur. Studien und Materialien“ (Waxmann, Münster) veröffentlichen. Wir gehen davon aus, dass Sie Ihren Vortrag und die druckfertig bearbeiteten Bildvorlagen für die Publikation zur Verfügung stellen. Einen geringen Reisekostenzuschuss können wir übernehmen.

Ihr Summary schicken Sie bitte als Word-Datei per Mail bis zum 31. Mai 2016 jeweils an:

Dr. Irene Ziehe

Museum Europäischer Kulturen

Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz

Im Winkel 8

14195 Berlin

E-Mail: i.ziehe@smb.spk-berlin.de

PD Dr. Ulrich Hägele

Zentrum für Medienkompetenz/Institut für Medienwissenschaft

Wilhelmstraße 50

72070 Tübingen

E-Mail: <link>ulrich.haegele@uni-tuebingen.de

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