Evang. Institut für Berufsorientierte Religionspädagogik

Glaube im BRU

Hintergrund

Anlass für das Projekt „Glaube im BRU“ waren Befunde aus zwei vorhergehenden empirischen Studien: Zum einen machte die von EIBOR und KIBOR gemeinsam verantwortete Studie „Jugend –Glaube – Religion“ (siehe unten Ziffer 13) deutlich, dass für die befragten Schüler:innen die Glaubwürdigkeit von Religion und Glaube vor allem am Verständnis von Schöpfung und Evolution hängt. Nur ca. 25 % der Befragten konnten Glaube und Naturwissenschaft komplementär denken; für die meisten wird der vermeintliche Gegensatz zu einer Entscheidungsfrage, die zur Abwendung vom Glauben führt.

Zum anderen zeigte die EIBOR-Studie zu Qualität und Qualitätsentwicklung von Religionsunterricht an beruflichen Schulen (siehe unten Ziffer 7) eine Diskrepanz auf: ca. 65% der Schüler:innen hatten den Eindruck, im Religionsunterricht ihre Meinung frei äußern zu können, doch nur 49 % waren der Meinung, dass die Religionslehrkraft sich für den Glauben der Schüler:innen interessiert, nur 36 % gaben an, dass im Religionsunterricht über Glaubensfragen geredet wird. Daraus lässt sich schließen, dass ein freier Diskurs über Glauben im BRU aus Schüler:innensicht nur unzureichend möglich ist.

 

Vorgehen

Daraus ergeben sich folgende Fragestellungen für Forschung und Unterrichtsentwicklung:

  1. Woran liegt es, dass Schüler:innen meinen, im Religionsunterricht, nicht offen über ihren eigenen Glauben reden zu können?

  2. Welche Didaktik ist sinnvoll, um im Religionsunterricht einen offenen Diskurs über den eigenen Glauben zu ermöglichen?

  3. Wird das Thema Schöpfung und Evolution bzw. Glaube und Naturwissenschaft im Religionsunterricht nicht genügend behandelt?

  4. Durch welche Inhalte und welche Didaktik lässt sich das hartnäckige Denkmuster eines Gegensatzes von Glaube und Naturwissenschaft auflösen und ein komplementäres Denken fördern?

Als Vorgehensweise wurde der in der fachdidaktischen Unterrichtsforschung und -entwicklung etablierte Design-Based Research-Ansatz gewählt. Hierbei wird aufgrund einer Erkundung des Problemfeldes eine Unterrichtseinheit entwickelt, diese dann erprobt, empirisch ausgewertet und optimiert. Im Projektverlauf wurde bisher eine qualitative Umfrage mit gegenseitiger Resonanz in Form eines Schreibgesprächs („Chat-around“) an der Eingangsstufe zweier beruflicher Gymnasien durchgeführt. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse wurde ein erster Unterrichtsentwurf zum Thema „Mein Glaube“ entwickelt, der im nächsten Schritt in verschiedenen Klassen erprobt und bei einer online-Fortbildung BRU-Lehrkräften vorgestellt und zur Diskussion gestellt wird.

 

Ergebnisse

Das Projekt wird erprobte und evaluierte Unterrichtseinheiten für die Praxis zur Verfügung stellen, darunter eine Unterrichtseinheit zu „Mein Glaube“, die einen offenen Diskurs über den eigenen Glauben im BRU ermöglicht, und eine weitere Unterrichtseinheit zu „Glaube und Naturwissenschaft“, die das komplementäre Denken nachhaltig fördert.

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