Aktuelles vom und rund um das Institut

Unserem Emeritus zum 75. Geburtstag

Zu seinem 75. Geburstag gratuliert Prof. Dr. Johanna Rahner unserem Emeritus Prof. Dr. Dr. h.c. Karl-Josef Kuschel im Namen von Institut und Fakultät. In einem Grußwort würdigt sie nicht nur seine berühmten "Kuschel-Seminare", sondern den bedeutenden impact seines theologischen Arbeitens im Rahmen von Ringvorlesungen im Studium Generale, seiner Publikationen und vor allem, dass er damit Gehör "über die Grenzen der Fakultäten hinweg" findet.

Lesen Sie das komplette Grußwort von Frau Prof. Dr. Rahner hier

Ebenso ist zum 75. Geburtstag von Kuschel ein Beitrag zu finden auf domradio.de


Unser besonderer Veranstaltungstipp im Sommersemester 2023

Die „Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa“ (GEKE) verbindet Kirchen, die in verschiedenen Traditionen stehen und sich auf unterschiedliche Bekenntnisse berufen (Lutheraner, Reformierte, Unierte, Waldenser, Böhmische Brüder und Methodisten), in voller Kirchengemeinschaft (d.h. Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft). Grundlage dieser besonderen Gemeinschaft ist die „Leuenberger Konkordie“ (unterzeichnet 1973 im Tagungshaus Leuenberg), deren 50jähriges Jubiläum im Jahr 2023 gefeiert wird.

Gegenwärtig findet zudem ein offizieller Dialogprozess zwischen der GEKE und der römisch-katholischen Kirche statt, in dem die Möglichkeit einer Kirchengemeinschaft ausgelotet wird. Für die verschiedenen Kirchen der GEKE ist damit die Herausforderung gegeben, als eine gemeinsame evangelische Stimme im Dialog mit der katholischen Kirche zu sprechen.

Tübingen/Reutlingen bietet die einmalige Gelegenheit, ausgehend von der „Leuenberger Konkordie“ über die grundlegenden Fragen von Kircheneinheit und Ökumene im Trialog von Studierenden einer Evangelisch-Theologischen Fakultät, einer Katholisch-Theologischen Fakultät und einer methodistischen Hochschule nachzudenken und zu diskutieren.

Die Veranstaltung findet in mehreren vorbereitenden Sitzungen (18. und 25. April, 2. und 23. Mai) sowie gemeinsam mit Studierenden der Katholisch-Theologischen Fakultät und der Theologischen Hochschule Reutlingen als Blockseminar am 23. bis 25. Juni 2023 im Kloster Niederaltaich statt.

Mehr Details und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie auf Alma.


Buchpräsentation am 6. März in Tübingen

Zu seinem 75. Geburtstag erscheint ein Gesprächsband mit dem Journalisten Matthias Drobinski. Karl-Josef Kuschel erzählt darin von den prägenden Begegnungen seines Lebens – mit Menschen, Büchern und Orten auf seinen Reisen in die Welt der Religionen und Literaturen. Er gibt als Zeitzeuge Einblicke in die deutsche Geschichte nach 1968, aber auch in Persönliches und Privates. Sein Ringen in der Auseinandersetzung mit der Religionskritik der Moderne ist zugleich eine außergewöhnliche Analyse der »religiösen Situation« unserer Zeit.

Aus diesem Anlass findet in Tübingen eine Buchpräsentation statt, zu der die Osiandersche Buchhandlung Tübingen und die Verlagsgruppe Patmos herzlich einladen. Alle Informationen zum Programm finden Sie hier im PDF.

Montag, 6. März um 19 Uhr
Museumsgesellschaft Tübingen e.V.
Wilhelmstraße 3, 72074 Tübingen

 


Rabbiner Zsolt Balla über jüdisch-muslimischen Beziehungen

Im Rahmen der Ringvorlesung des Studium Generale wird am Donnerstag, dem 02.02.2023, Zsolt Balla über "Konflikte und Potentiale: Juden und Muslime in der deutschen Gesellschaft" sprechen. Rabbiner Balla ist Vorstandsmitglieder der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschlands (ORD), Gemeinderabbiner der Israelitischen Religionsgemeinde in Leipzig, Militärbundesrabbiner, Landesrabbiner von Sachsen, sowie Leiter des Instituts für traditionelle  jüdische Liturgie in Leipzig.

Die Veranstaltung findet im Kupferbau statt und beginnt am Donnerstag, den 02.02.2023 um 18:00 Uhr in Hörsaal 21.

Neues Buch unseres Mitarbeiters Dr. Vladimir Latinovic veröffentlicht

Wir freuen uns, mitteilen zu können, dass unser Mitarbeiter Dr. Vladimir Latinovic den dritten Band seiner „Christologie und Kommunion“ beim Aschendorff-Verlag veröffentlicht hat. Diese dreibändige Studie ist aus seiner gleichnamigen Doktorarbeit hervorgegangen, in der er untersuchte, wie sich der spätantike Wandel von der niederen zur hohen Christologie auf die eucharistische Frömmigkeit und insbesondere auf den Abendmahlsempfang ausgewirkt hat. Die Forschungsfrage bzw. -aufgabe dieses Bandes bestand darin, herauszufinden, wie sich die hochkomplizierten Entwicklungen der homoousianischen Christologie, die Gegenstand des ersten Bandes waren und die sich über die liturgischen Mittel unter den Laien verbreitet hatten, was im zweiten Band untersucht wurde, auf die eucharistische Frömmigkeit und insbesondere auf die Kommunion ausgewirkt haben. Das Ergebnis zeigt, dass die Veränderungen der Christologie in der Spätantike ungewollt zur Herausbildung einer auf die Abendmahlsanbetung ausgerichteten eucharistischen Frömmigkeit geführt haben, die dann im gesamten Mittelalter vorherrschend war. Dieser Befund sollte uns u.a. auf die Notwendigkeit aufmerksam machen, die Lehre mit viel größerer Sorgfalt zu definieren, da sie letztendlich durch Frömmigkeit das Leben von Millionen von Gläubigen beeinflusst.

Alle drei Bände sind im Buchhandel und über die Website des Verlags erhältlich:

Band 1: Entstehung und Verbreitung der homoousianischen Christologie
Band 2: Liturgische Einführung und Rezeption der homoousianischen Christologie
Band 3: Auswirkungen auf die Frömmigkeit und den Eucharistieempfang

Toleranzring für den Theologen Karl-Josef Kuschel

Die Auszeichnung würdigt Engagement unseres Emeritus Prof. Dr. Dr. h.c Karl-Josef Kuschel für Dialog und gegen Rassismus. Lesen Sie hier die Würdigung der Hochschulkommunikation von attempto online vom 28.10.2022:

(ts/Hochschulkommunikation) Die Europäische Akademie für Wissenschaft und Künste verleiht am 16. November 2022 einen ihrer drei Toleranzringe an den Theologen und Literaturwissenschaftler Professor Dr. Karl-Josef Kuschel, Emeritus der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen. Die Auszeichnung würdigt führende Persönlichkeiten, die sich für Toleranz und Mitmenschlichkeit sowie einen grenzüberschreitenden Dialog und gegen Rassismus engagieren. Neben einem Vertreter oder einer Vertreterin des Christentums werden jeweils Repräsentanten oder Repräsentantinnen der beiden anderen abrahamischen Religionen Judentum und Islam geehrt. In diesem Jahr sind dies der türkisch-islamische Theologe und Schriftsteller Ihsan Eliaçık und Lala Süßkind, stellvertretende Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Berlin und Brandenburg e.V.

„In unserer Gesellschaft spüren wir ein zunehmendes Klima der Intoleranz und Unduldsamkeit“, sagt Professor Dr. Klaus Mainzer, Präsident der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste. „Mit der Auszeichnung wollen wir zu einem toleranten und friedlichen Umgang der Menschen miteinander beitragen. Diese lebenslange Einübung in Toleranz muss bereits in der alltäglichen Bildungs- und Ausbildungspraxis beginnen.“ In seiner Tätigkeit als Hochschullehrer hat sich Professor Kuschel, ehemals Akademischer Direktor für Theologie der Kultur und des interreligiösen Dialogs an der Katholisch-Theologischen Fakultät sowie stellvertretender Direktor des Instituts für Ökumenische und interreligiöse Forschung der Universität Tübingen, wesentlich für den Austausch zwischen den Religionen eingesetzt.

Auf Anregung des britischen Verlegers Lord George Weidenfeld zeichnet die Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste seit 2012 jährlich führende Persönlichkeiten mit den Toleranzringen aus. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Kardinal Karl Lehmann, Hans-Dietrich Genscher und der Dirigent Daniel Barenboim. 

In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für LehrerInnenenbildung der Universität Köln werden zugleich drei Kölner Schulen mit dem Preis „Toleranz macht Schule – Schulen der Toleranz“ ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet am 16. November im Wallraf-Richards-Museum in Köln statt.

Finden Sie hier weitere Berichte zur Verleihung des Toleranzrings:

domradio.de - "Worten auch Taten folgen lassen" (17.11.2022)

kath.ch - "Küng-Schüler Kuschel erhält Toleranzring für interreligiösen Einsatz" (20.11.2022)

ksta.de - "Im Dauereinsatz fürs Miteinander der Kulturen" (19.11.2022)


Interreligiöse Studienreise nach Marokko

Am 2. Juni 2022 starteten 19 Studierende der Evangelisch-Theologischen Fakultät, vom Zentrum für Islamische Theologie, sowie der Katholisch-Theologischen Fakultät zu einer interreligiösen Studienreise nach Marokko. Unter der Überschrift „Religion zwischen Wissenschaft und Ideologie“ bereiste die Gruppe unter der Leitung von Dr. Abdelmalek Hibaoui, Theresa Mayer, Daniel Wolfgarten und Anna Viktoria Knorreck das Land und fokussierte dabei Begegnungen der Studierendengruppe mit akademischen Einrichtungen, Wissenschaftler:innen und Studierenden in Marokko, die im Bereich der theologischen Forschung oder im religions- und politikwissenschaftlichen Bereich tätig sind.

So war die Reisegruppe dabei unter anderem zu Gast am Institut Mohammed VI., einem internationalen Ausbildungsinstitut für Imame, sowie Prediger:innen. Dort wurden wir herzlich vom Direktor des Instituts, Abdesslam Lazar, empfangen und über die Arbeit des Instituts unterrichtet. Eine weitere Begegnung fand am Institut Oecuménique de Théologie Al Mowafaqa statt, der einzigen christlich-theologischen Einrichtung in Marokko. Ein weiteres Highlight bildete ein Gesprächsabend über Migration und die Migrationspolitik Marokkos mit dem Politikwissenschaftler Prof. Dr. Mohammed Issam Laaroussi und dem Landesbeauftragter der Konrad-Adenauer-Stiftung für Marokko, Steffen Krüger.

Um soziokulturelle, religiöse und politische Entwicklungen Marokkos tiefer nachvollziehen zu können, nahm die Gruppe zudem Architektur, Sprache und Traditionen sowie die ethnische Vielfalt Marokkos in den Blick. Darüber hinaus war der interreligiöse Austausch zwischen den Studierenden selbstverständlicher Teil der Reise. Einen studentischen Reisebericht finden Sie hier.

Ansprechpartnerin: Anna Viktoria Knorreck


Was wir glauben zu wissen – Wissenschaft vor der Gottesfrage

Symposium anlässlich des 80. Geburtstags von Prof. em. Urs Baumann

Urs Baumann, geb. 1941 in Zürich, war von 1993- 2006 Professor für Ökumenische Theologie an der Universität Tübingen. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind die sich aus den religiösen Umbruchsituationen der späten Moderne ergebenden Krisen und Chancen: „Die Gläubigen laufen deswegen davon, weil ihnen Religion, wie sie die Kirchen präsentieren, nicht mehr plausibel erscheint. Sie fühlen sich nicht angesprochen und können mit manchen Glaubenssätzen nichts mehr anfangen. Die christlichen Kirchen stehen daher vor der schwierigen Aufgabe, neu einsichtig zu machen, was Christsein eigentlich bedeutet“.

Urs Baumann hat sich diesen Herausforderungen gestellt und ist dabei bewusst zum ‚Grenzgänger‘ geworden. Er hat sich mit den Themenfeldern ‚Interreligiöser Dialog‘ und ‚Integration‘ beschäftigt, ein Dialogforum von christlichen und muslimischen Studierenden begründet und neue Impulse für eine institutionelle Verortung interreligiöser Forschung entwickelt.

Er hat den Dialog gesucht mit Gesprächspartnern aus Religions- und Wissenssoziologie, aus Entwicklungs- und Religionspsychologie und aus den Naturwissenschaften, um Theologie sprach- und dialogfähig zu halten, weil sie sich auch in der heute das Denken beherrschenden Welt empirischer Welterfahrung verständlich machen muss. Denn – so sein Grundimpuls – eine Religion, die es nicht schafft, im Horizont der Lebenserfahrung heutiger Menschen relevant zu sein und ihre Sprache zu sprechen, hat keine Zukunft.

Das Symposium fand statt am 17. Juni 2022 von 15:00 - 18:30 Uhr im großen Hörsaal des Theologicums (Liebermeisterstr. 16).

Es sprachen Prof. Dr. Johanna Rahner, Prof. em. Dr. Herbert Müther, Prof. em. Dr. Gunther Kosinski und natürlich der Jubilar.

Finden Sie hier das Plakat zur Veranstaltung.

Rede von Prof. Dr. Johanna Rahner, Direktorin des Instituts.

 


Diversity. Zukunft der Kirche*n.

Auf der Burg Rothenfels findet vom 08-09. Juli 2022 ein ökumenisches Barcamp unter dem Titel "Diversity. Zukunft der Kirche*n" statt.

Du hast Lust, 24h in einem buten Think Tank...
... neue Leute kennenlernen, die über die Kirche der  Zukunft nachdenken, obwohl sie jung sind?
... deine eigenen Ideen zu Kirche und Zukunft zu teilen?
... neue Impulse für dich, deine Gemeinde, deinen Glauben zu erhalten?

Dann melde Dich an zum ökumenischen Barcamp "Diversity. Zukunft der Kirche*n" auf der Burg Rothenfels!

Nähere Informationen findest du auf zukunftderkirche.de oder im Flyer zur Veranstaltung.


Studium Generale mit Prof. Dr. Dr. h.c. Karl Josef Kuschel

Die Vorlesung geht „Sternstunden“ einer Begegnung von Religion und Literatur nach, die immer auch verbunden sind mit ausgewählten Schauplätzen des Lebens. In seinem Haus in Wolfenbüttel schreibt Lessing das luzideste und zugleich kühnste Stück deutscher Sprache wider die Intoleranz der Vertreter der Religionen.  Auf der  Meersburg  am Bodensee erlebt Annette von Droste-Hülshoff, Verfasserin rebellischer „Geistlicher Dichtungen“, in nur sechs Monaten eine „Explosion“ ihrer lyrischen Kreativität, die in der deutschsprachigen Literatur ihresgleichen sucht.  Durch seine im dänischen Exil entstanden, im Widerstand gegen den Faschismus geschriebenen Texte macht Bertolt Brecht ein kleines Fischerdorf an der Südküste Fünens zu einem Ort der Exil- und Weltliteratur: „Svendborger Gedichte“. Ein Felsenschloss über der Adria bei Triest inspiriert Rainer Maria Rilke zu Anfängen seine „Duineser Elegien“, einer programmatisch „nachchristlichen Dichtung“.  In einem kleinen Nest in den Vogesen lässt sich Alfred Döblin, während des Exils zum Katholizismus konvertiert,  demonstrativ beerdigen und macht diesen Ort zum Fanal der Unversöhntheit mit Deutschland. In Zürich treffen sich Paul Celan und Nelly Sachs zu einem einzigartigen Zwiegespräch über Gott, das Celan in einem Gedicht festgehalten hat: „Zürich. Zum Storchen“. Ob ein Haus in Weimar oder im Engadin,  ein Grab in Bornheim-Merten oder ein alter Bibliothekssaal in Bad Schussenried: literarische  Werke sind immer auch mit  konkreten Orten verbunden, die Dichtungen inspiriert haben, ohne dass sie daraus einfach abzuleiten oder darauf buiographisch zu reduzieren wären. Es sind lebensgeschichtliche Schnittpunkte, die durch die hier entstandenen Texte oder durch die Präsenz der Dichterinnen und Dichter zu „magischen Orten“ werden. Die Vorlesung sucht auf der Basis jahrelanger persönlicher Reisen solche Orten auf, stets das Verhältnis von Religion und Literatur im Blick. Die Zeitreise wird zur Lebenserkundung und die Lebenserkundung spiegelt sich in literarischen Texten.

Die Veranstaltung findet jeweils montags ab 18 Uhr c.t. statt, der Ort wird auf u.a. Verlinkung bekannt gegeben.

Mehr Informationen auf der Homepage der Universität Tübingen und auf der privaten Homepage von Prof. Dr. Dr. h.c. Karl Josef Kuschel.


Neuer QD-Band erschienen: "Christusrepräsentanz"

Gemeinsam mit Prof. Dr. Margit Eckolt hat unsere Institutsdirektorin/Lehrstuhlinhaberin Prof. Dr. Johanna Rahner im Herderverlag einen Sammelband zur aktuellen Diskussion um die Zulassung von Frauen zum priesterlichen Amt herausgegeben.

Die Frage der Christusrepräsentanz führt ins Zentrum der Debatte um die Zulassung von Frauen zum diakonischen und priesterlichen Amt, die gegenwärtig die katholische Kirche in Deutschland stark bewegt. So bildet sie auch einen Themenschwerpunkt im Frauenforum des Synodalen Wegs. Die Quaestio vertieft das Nachdenken über diese Frage und bereitet das Feld für eine fundierte wissenschaftlich-theologische Argumentation, die über das Apostolische Schreiben Ordinatio sacerdotalis von Johannes Paul II. hinausweist und neue Perspektiven eröffnet.

Weitere Informationen finden Sie auf der Verlagshomepage


Neuer Artikel in der Ökumenischen Rundschau: „BarCamp – Ein Versuchslabor für neue ökumenische Prozesse?“

Als Reflexion der BarCamp-Tagung „Diversity. Zukunft der Kirche*n“ hat unsere Wissenschaftliche Mitarbeiterin Anna Viktoria Knorreck gemeinsam mit Matthias Ehmann (Theologische Hochschule Ewersbach) einen Artikel in der Ökumenischen Rundschau veröffentlicht. Unter dem Titel „BarCamp – Ein Versuchslabor für neue ökumenische Prozesse? Beobachtungen und Reflexionen zu einem digitalen ökumenischen Format“ schildern die beiden nicht nur den Hintergrund der Tagung, sondern fragen auch nach den Konsequenzen der auf der Tagung deutlich gewordenen Themen junger Ökumenikerinnen und Ökumenikern und den Lernerfolgen aus diesem Format für zukünftiges ökumenisches Handeln und Forschen. Dabei arbeiten die beiden Autoren heraus, dass fruchtbares ökumenisches Arbeiten eine große Offenheit erfordert, die wirkliche Bereitschaft zu Begegnung und Beziehung auf Augenhöhe sowie ein lebensnahes Arbeiten, das über die Analyse dogmatischer Probleme hinaus geht. Das Format des BarCamps ist dafür besonders geeignet, denn es bietet den Rahmen, um Pluralität positiv erlebbar zu machen und ist von vorneherein darauf angelegt, Grenzen zu überschreiten und eingeübte Strukturen aufzubrechen.

Weitere Informationen zum Heft und zum Artikel finden Sie hier.

Knorreck, Anna Viktoria, Ehmann, Matthias: BarCamp – Ein Versuchslabor für neue ökumenische Prozesse? Beobachtungen und Reflexionen zu einem digitalen ökumenischen Format (ÖR 70, Heft 4), Leipzig 2021, S. 512-528.


Neuer Studiengang auf dem Campus der Theologien eröffnet: „Theologien interreligiös – Interfaith Studies“

Gemeinsam haben die Evangelisch-Theologische Fakultät, die Katholisch-Theologische Fakultät und das Zentrum für Islamische Theologie einen neuen Masterstudiengang ins Leben gerufen, in den man sich erstmalig zum Wintersemester 2021/22 einschreiben kann.

Das Ziel ist es, Judentum, Christentum und Islam in ihrem Zusammenhang und in ihrem jeweiligen Profil besser zu verstehen. Der Tübinger Campus der Theologien ermöglicht auf einzigartige Weise, diese drei Religionen nicht von nur außen zu betrachten, sondern aus ihren Binnendynamiken heraus und in ihrem theologischen Verhältnis zueinander kennenzulernen. Indem wir den historischen Hintergrund miteinbeziehen und dabei auch Konflikte zwischen den Religionen nicht ausblenden, können Studierende ein profiliertes Bild entwickeln. Zugleich wollen wir die hermeneutischen Fragen nach den Quellen des jeweiligen Selbstverständnisses stellen und die gegenwärtigen Möglichkeiten des interreligiösen Dialogs ausloten. Dabei kommen jene Praxisfelder in den Blick, in denen die drei „abrahamitischen“ Religionen in unserer Gesellschaft auf besondere Weise relevant werden, etwa in der Schule, der Seelsorge, der sozialen Arbeit sowie in politischen und journalistischen Handlungsfeldern. Damit sind Absolventinnen und Absolventen dieses Masterstudiengangs für ein breites Feld von Berufstätigkeiten ausgezeichnet qualifiziert.

Mehr Informationen zu dem Studiengang finden Sie hier

Ansprechperson: Prof. Dr. Volker Henning Drecoll, volker.drecollspam prevention@uni-tuebingen.de


Zum Tode von Prof. Dr. Dr. mult hc. Hans Küng

Das Institut für Ökumenische und Interreligiöse Forschung trauert um seinen Gründungsdirektor, Prof. Dr. Dr. mult. hc. Hans Küng. 

Im Sommersemester 1960 beginnt Prof. Dr. Hans Küng an der Universität Tübingen zunächst als Ordinarius für Fundamentaltheologie. Im Wintersemester 1963/64 wird der Lehrstuhl für dogmatische und ökumenische Theologie und das Institut für ökumenische Forschung errichtet. Prof. Küng übernimmt als Direktor die Verantwortung für Lehre und Forschung in diesem Bereich der Theologie. Bis 1980 versieht das Institut seine Aufgaben der Lehre und Forschung innerhalb des theologischen Fachs Dogmatik. Im Vordergrund steht während dieser Zeit vor allem die innerchristliche ökumenische Forschung. Den Ertrag dokumentieren zahlreiche Publikationen von Hans Küng. 1980 entzieht Papst Johannes Paul II. Prof. Küng wegen dessen wissenschaftlich begründeten Anfragen an die Lehre von der Unfehlbarkeit des Papstes bei dogmatischen und moralischen Lehrentscheidungen die Erlaubnis als katholischer Theologe zu lehren. Nach langen Verhandlungen zwischen Universität, Ordinariat, Ministerium und Küng wird ein historischer »Tübinger Kompromiss« erzielt: Lehrstuhl und Institut für Ökumenische Forschung werden aus der Katholisch-Theologischen Fakultät ausgegliedert. Das Institut erhält den Status einer fakultätsunabhängigen Universitätseinrichtung und gewinnt dadurch für theologische und universitäre Forschungseinrichtungen einzigartige Möglichkeiten. So weitet sich die Arbeit verstärkt aus auf die Frage eines Paradigmenwechsels der christlichen Theologie zu einer Theologie des Dialogs der Religionen im umfassendsten Sinne ökumenischen Theologie. Im Sommersemester 1996 wird Prof. Küng emeritiert, bleibt aber dem Institut für Ökumenische und Interreligiöse Forschung – seither wieder Teil der Katholischtheologischen Fakultät – weiterhin aufs Engste verbunden. 

In einer Würdigung von Person und Werk Hans Küngs schreibt Medard Kehl vor über 40 Jahren: „Für sehr viele Gläubige und nach dem Glauben Suchende und Fragende …, für solche, die dem Glauben interessiert oder kritisch oder zweifelnd gegenüberstehen, ist Küng zum Symbol einer offenen Kirche geworden, die fähig ist, ihre Grenzen immer wieder auf die Begegnung mit dem modernen Bewusstsein des Menschen hin zu überschreiten, ohne dabei ihre Identität zu verlieren“. Hans Küng hat auch nach dem Verlust der Lehrerlaubnis immer wieder betont, dass er sich selbst bleibend als katholischen Theologen verstand und seine Arbeit weiter als missionarischen Dienst für den Glauben und für eine Kirche gesehen hat, die ihre institutionellen Grenzen immer wieder als ‚Kirche für die anderen‘ überschreitet. Dafür gebührt ihm unser aller Dank.

Ansprechpartnerin: Johanna Rahner

Der Nachruf zum Download als PDF


Ein voller Erfolg: BarCamp „Diversity. Zukunft der Kirche*n"

Am Freitag, 19.03.2021, liefen die Internetleitungen heiß. Zwischen 15 und 21 Uhr war im digitalen Raum für die 83 Teilgebenden des BarCamps „Diversity. Zukunft der Kirche*n“ viel geboten! Die aus unterschiedlichsten konfessionellen Hintergründen zusammengesetzte Gruppe aus dem deutschsprachigen Raum beschäftigte sich in einem BarCamp mit Zukunftsfragen der Kirche. Dabei standen grundsätzliche und theologische Fragen im Raum, z.B. „Wie können wir Kirchenmitgliedschaft neu denken?“ oder „Braucht man als Kirche im 21. Jahrhundert eher ein gutes Marketing als Inhalte?“, aber vor allem auch praktische Fragen: „Wie kann der Mut zu einer ökumenischen Gemeinschaft wachsen?“ „Wie geht zweckfreie Pastoral, welche die Menschen in den Mittelpunkt stellt?“ „Was sind unverzichtbare Elemente einer vitalen und lebendigen Kirche?“ „Wie können Kirche und Theologie ihre Sprache inklusiver gestalten?“ 

All diese Fragen konnten die Teilnehmenden selbst einbringen, die dann anschließend in Sessions, denen man sich frei zuordnen konnte, diskutiert wurden. Gegliedert wurde der Nachmittag außerdem durch drei Impulsvorträge. Mira Ungewitter (Baptistin, Leiterin der projekt:gemeinde in Wien) berichtete aus ihren Erfahrungen der Gemeindegründung und Gemeindeleitung. Jun.-Prof. Dr. Wolfgang Beck (Lehrstuhl für Pastoraltheologie und Homiletik der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen, Frankfurt) setzte einen theoretischen Impuls dazu, wie sich Gesellschaft in der Postmoderne verändert und was das für Kirche bedeutet. Abschließend sprach Erzpriester Radu Constantin Miron (griechisch-orthodox, Vorsitzender der ACK Deutschland) über Kirche, Charismen und Vielfalt in einer apokalyptischen Zeit. 

Es wurde deutlich und spürbar, dass Kirche mehr ist, als Strukturen und Veranstaltungen, sondern eine vielfältige Gemeinschaft mit unterschiedlichsten Gaben und Charismen. 

Im Rahmen einer Lehrveranstaltung waren auch Studierende der beiden theologischen Fakultäten der Universität Tübingen dabei. Das Institut für Ökumenische und Interreligiöse Forschung war Mitinitiator dieser Tagung. Wir danken den Organisator:innen. Kooperationspartner:innen und v.a. allen Teilgebenden für die lebendige Veranstaltung! 

Mehr Informationen zur Veranstaltung finden Sie auf https://zukunftderkirche.de/. Bei Rückfragen können Sie sich auch gerne an unsere Mitarbeiterin Anna Knorreck wenden.


Interreligiöses Hauptseminar „Religion zwischen Wissenschaft und Ideologie"

Religion zwischen Wissenschaft und Ideologie – sowohl im Kontext Deutschlands als auch Marokkos. Für die teilnehmenden Studentinnen und Studenten der islamischen, evangelischen und katholischen Theologie rückten damit zwei Dimensionen in den Fokus der Betrachtung.

Zum einen und ganz grundsätzlich reflektierten die Studierenden auf die theoretische Dimension. Auf den Punkt gebracht, hieß das, sich der kritischen Anfrage zu stellen, ob Religion im Allgemeinen (und die Religionen im Besonderen) nicht faktisch Ideologie(n) sind und die Theologie(n) in wissenschaftstheoretischer Hinsicht mit Wissenschaft überhaupt etwas zu tun haben. Ist die Religion Ideologie, welches Recht hätten Religiöse dann noch, am vernünftigen gesellschaftlichen Diskurs teilzunehmen?

Zum anderen die Dimension der Geschichtlichkeit: 1) Welche Rolle spielten und spielen die Religionen in Staatsform und Gesellschaft der beiden Länder, 2) sind bzw. inwiefern sind die etablierten gesellschaftlichen Ordnungen Deutschlands und Marokkos ideologiekritisch anzufragen, 3) welche gesellschaftlichen Akteure – ob religiöse Gemeinschaften oder politische Gruppierungen – machen sich ideologieverdächtig und 4) was wird konkret wider Ideologiesierungstendenzen unternommen oder wäre zu unternehmen.

Das Seminar war eine Kooperationsveranstaltung zwischen Prof. Hibaoui und Dr. El Maghraoui der Islamischen Theologie, Frau Mayer der Katholischen Theologie und Frau Knorreck und Herr Wolfgarten vom Institut für Ökumenische und Interreligiöse Forschung.


Neue Publikation

„Was glauben wir zu wissen? Wissenschaft vor der Gottesfrage“ von Urs Baumann

Emeritus Prof. Dr. Urs Baumann hat im res publica Wissenschaftsverlag mit seinem Buch „Was glauben wir zu wissen? Wissenschaft vor der Gottesfrage“ nun einen eigenen Versuch gestartet, wie Theologie und Naturwissenschaften in Dialog treten können.
„In einer umfassenden Bewegung durch Physik, Biologie, Psychologie und Soziologie, fragt das Buch kritisch nach dem Sinn und der Bedeutung dessen, was wir zu wissen glauben, und spart dabei auch die Theologie nicht aus. Die Antwort auf diese existentiell bedeutsamen Fragen fordert dazu heraus, den Horizont der eigenen Gewissheiten radikal zu überschreiten. Das Buch richtet sich an alle, die sich auf dieses Wagnis einlassen wollen: naturwissenschaftlich interessierte Leserinnen und Leser, die nach zeitgemäßen religiösen Antworten suchen; theologisch interessierte Leserinnen und Leser, die den Widerspruch zwischen ihrer Glaubenswelt und der Welt der Naturwissenschaften nicht hinnehmen wollen.“

Weitere Informationen zu dieser Veröffentlichung und das Bestellformular finden Sie hier.


Gratulation Prof. Dr. Urs Baumann zum 79. Geburtstag

Das Institut für Ökumenische und Interreligiöse Forschung in Tübingen gratuliert unserem Emeritus Prof. Dr. Urs Baumann ganz herzlich zu seinem 79. Geburtstag! 

Prof. Dr. Baumann war seit 1977 am Institut für Ökumenische und Interreligiöse Forschung unter anderem in den Bereichen Forschung und Lehre tätig. Während dieser Zeit gewann er viele Preise und Auszeichnungen und wurde 1997 zum Akademischen Oberrat ernannt, bis er 2007 dann emeritiert wurde.
Seine Forschungsschwerpunkte lagen unter anderem auf Krisen und Chancen der religiösen Situation im Umbruch, dem Dialog der Theologie mit den Naturwissenschaften und der Dialogpraxis zwischen christlichen und muslimischen Studierenden.

Zu diesem Ehrentag wünschen wir ihm das Beste und viel Freude im Kreis seiner Familie.


 Das Niederaltaich-Seminar 2020 wurde als „innovative pedagogie“ gelistet

Auch dieses Jahr fand trotz der Corona-Pandemie ein Niederaltaich-Seminar statt. Das jährlich im Sommersemester stattfindende Seminar beschäftigt sich immer mit einem anderen ökumenischen Thema und zeichnet sich durch eine große methodische Vielfalt aus. Auch wenn dieses Jahr aufgrund der Corona-Pandemie keine Präsenzveranstaltung in der Abtei Niederaltaich stattfinden konnte, war die ins Digitale verlegte Veranstaltung ein voller Erfolg. 

Im Rahmen des Seminars mit dem Titel „Ökumenischen Dialog neu denken – Krisenmanagement aus anderen Disziplinen“ versuchten die teilnehmenden Studierenden eine Lösung für den Nordirland-Konflikt zu finden. Das Seminar startete mit einem Experten-Interview mit Professor Duncan Morrow von der Ulster University in Belfast, der über eine Videokonferenz-Plattform virtuell zugeschaltet wurde. Mittels eines Planspiels wurde danach ein konkreter Konfliktfall in Belfast mit unterschiedlichen Parteien simuliert, sodass verschiedene Strategien z.B. aus der Friedens- und Konfliktforschung, ihre Anwendung fanden. Das Seminar konnte so praxisorientiert und interdisziplinär ein aktuelles Problemfeld der Ökumene bearbeiten und den Studierenden näherbringen. 

Wir freuen uns sehr, dass das Seminar im Kontext der CIVIS-Allianz als „innovative pedagogie“ gelistet wurde. Die ausgewählten Veranstaltungen, die sich z.B. durch interdisziplinären Austausch und internationale Lehrangebote auszeichnen, werden unter den beteiligten Partneruniversitäten bekannt gemacht. 

Weitere Informationen finden Sie hier.

Auch im nächsten Sommersemester 2021 wird es wieder ein „Niederaltaich-Seminar“ geben. Unter dem Titel „Kritik der Macht – Wie Ökumene weiterkommen kann“ werden wir Machtverhältnisse in Strukturen und Liturgien kritisch beleuchten und dabei verschiedene Konfessionen miteinander ins Gespräch bringen. 


Umzug in die Rümelinstraße

Seit diesem Semester befinden sich unsere Büros in der Rümelinstraße.

Universität Tübingen
Institut für Ökumenische und Interreligiöse Forschung
Rümelinstr. 23, Hauptgebäude
1. OG, Zi 420
72070 Tübingen

Am einfachsten erreichen Sie uns von der Liebermeisterstraße aus über den Hintereingang des Gebäudes (Alte Kinderklinik). Die Eingangstüre öffnet sich über einen Bewegungsmelder an der Hauswand. Im Gebäude sind Orientierungsschilder vorhanden.


Internationale Tagung

„Faces of Abraham: Conceptual Versions of Monotheism and Interpretative Visions of its Foundational Figure“

Vom 18.-20. November 2019 veranstaltet das Institut für Ökumenische und Interreligiöse Forschung gemeinsam mit der BMBF-Nachwuchsforschergruppe „Religion und Rationalität – Glauben und Vernunft im Leben und Denken von Muslimen, Christen und Juden im Kontext pluraler Gesellschaften“ eine internationale und interreligiöse Tagung zu Abraham.

Die Tagung zielt auf eine kritische Reflexion der Annahme, Abraham könne dem interreligiösen Diskurs zwischen Judentum, Christentum und Islam als gemeinsame Gründungsfigur dienen und betrachtet den in den drei Monotheismen je entscheidend anders interpretierten Abraham vielmehr als Prisma grundlegender theologischer Differenzen.

Die Veranstaltung findet statt vom 18.-20.11. im Großen Senat der Neuen Aula (Geschwister-Scholl-Platz, 72074 Tübingen).

Wir laden zur Teilnahme an der gesamten Tagung ein. Ein ausführliches Programm ist hier zu finden.

Besonders hinweisen möchten wir jedoch auf den Eröffnungsvortrag unserer Institutsdirektorin Prof. Dr. Johanna Rahner und unseres Gastwissenschaftlers Dr. Asher Mattern am Montag, den 18. November 2019 um 18:00 Uhr.

Im Anschluss gibt es einen kleinen Empfang.


Interreligiöser Lehrkurs vom 6. September bis 11. Oktober 2019 im Oman

Neue Kooperation zwischen der evangelischen Landeskirche in Württemberg und den Tübinger Theologien

Acht Theologie-Studierende reisten im September in die omanische Hauptstadt Masqat auf der arabischen Halbinsel, um dort in einem fünf-wöchigen Programm mehr über den Islam und seine ibaditischen Ausprägungen im Oman zu erfahren.

Das 2015 von der Evangelischen Landeskirche in Württemberg initiierte Programm fand in diesem Jahr zum ersten Mal in interreligiöser Besetzung statt: Neben Studierenden der Evangelischen Theologie nahmen auch Studierende der Katholischen und Islamischen Theologie der Universität Tübingen teil. Partner auf omanischer Seite ist das Institut für Islamische Theologie in Masqat.

Ziel des Programms ist es zum einen, den Oman als ein islamisches Land ibaditischer Auslegung kennenzulernen und damit eine Richtung, die weder dem sunnitischen noch schiitischen Islam zuzuordnen ist. Darüber hinaus bietet der Lehrkurs – insbesondere in diesem neuen Format – die Möglichkeit, Studierende für religiösen und kulturellen Pluralismus zu sensibilisieren und für den interreligiösen Dialog zu motivieren. Dazu werden u.a. Veranstaltungen zur theologiegeschichtlichen und religionsrechtlichen Entwicklung des Ibadismus angeboten, Exkursionen zu prägenden Orten im Land, ein Arabischsprachkurs sowie Begegnungen mit Muslimen und Angehörigen anderer Religionen im Oman ermöglicht.

Begleitet wurden die Studierenden von Vertreter*Innen der verschiedenen Theologien. Mit dabei waren von unserem Institut die wissenschaftliche Mitarbeiterin Theresa Mayer, der Islambeauftragte der Evangelischen Landeskirche Württemberg, Pfarrer Heinrich-Georg Rothe, JunProf. Dr. Abdelmalek Hibaoui vom Zentrum für Islamische Theologie, sowie Prof. Stefan Schreiner und Prof. Reinhold Rieger von der Evangelisch-Theologischen Fakultät Tübingen.

Auch im nächsten Jahr werden deutsch-omanische Programme in Tübingen und Masqat stattfinden. Informationen dazu werden u.a. auf dieser Homepage rechtzeitig bekannt gegeben.


Workshop "Gesetz und Glaube in Judentum, Christentum und Islam"

Am 16.07.2019 fand der Workshop "Gesetz und Glaube in Judentum, Christentum und Islam" statt.

Hier das Programm:

15:00    Einführung
15:15    Dr. Asher Mattern: "Emunah: Im Zirkel von Tun und Lernen"
15:45    Diskussion
16:00    Prof. Wilfried Eisele: "Gesetz und Glaube -- zwei komplementäre Größen?"
16:30    Diskussion
16:45    Kaffeepause
17:00    Prof. Mouez Khalfaoui: "Die Debatte um die Begründung rechtlicher Normen aus muslimischer Perspektive"
17:30    Diskussion
17:45    Prof. Matthias Morgenstern: „Der doppelte – oder dreifache? – Gebrauch des Gesetzes im reformatorischen Christentum“
18:15    Diskussion
18:30     Allgemeine Abschlussdiskussion