Um was geht es?
Die lange und wechselvolle Geschichte der Migrationen in Südosteuropa erlangte im 19. Jahrhundert eine neue und qualitativ veränderte Dynamik: Anders als nach den „Türkenkriegen“ und bei den Zwangsmigrationen des 20. Jahrhunderts, waren im „langen Frieden“ dafür vor allem die Auswirkungen globaler gesellschaftlicher Prozesse unter den Bedingungen des frühen Kapitalismus grundlegend, wie etwa demographisches Wachstum, Urbanisierung und Industrialisierung.
Für ein Imperium wie das Habsburgerreich, das spätestens seit der Okkupation Bosniens 1878 tief in die An-gelegenheiten Südosteuropas verstrickt war, musste dies besonders weitreichende Folgen haben. In noch nie gewesenem Ausmaß trafen nun Lebenswelten und Menschen von ausgeprägter sprachlicher und konfessioneller Diversität aufeinander. Daraus gingen Begegnungen, Verflechtungen und wechselseitige kulturelle Adaptionen hervor. Zugleich wurden aber auch Gefühle und Deutungen über „Fremdheit“, „Fremde“ und vermeintliche „Andersartigkeit“ artikuliert, denen eine imperiale Symbolik, etwa im Programm öffentlicher Bauten, oder beim Militär, entgegenzusteuern trachtete.
Bei einem geschichtswissenschaftlichen Workshop wird ein Einblick in die verschiedenen Dimensionen des Migrationsgeschehens im späten Habsburger-Imperium gegeben, um sodann aktuelle Analysen bzw. Forschungs-ergebnisse zur Diskussion zu stellen.
Das Programm des Workshops finden Sie <link internal-link internen link im aktuellen>hier.