Philosophisches Seminar

13.01.2020

Vortragsreihe der Studierenden „Ragout“

Liebe Kommilitonen, liebe Dozentinnen und Dozenten!

Die Studierenden des philosophischen Seminars veranstalten vom 13. bis zum 27. Januar veranstalten eine Vortragsreihe unter dem Titel „Ragout“ mit verschiedensten Themen aus der politischen Philosophie und Ethik, der Sprachphilosophie und Sprechakttheorie, der Phänomenologie und der philosophischen Methodik.

Vor und nach den Vorträgen gibt es kostenloses Essen und Getränke.

Fachfremde Studierende und andere Interessierte sind natürlich herzlich willkommen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Mit besten Grüßen!

die Studierenden des philosophischen Seminars

 

Veranstaltungstermine:

Dominik Finkelde: Exzessive Subjektivität - Zu den Beugungsgesetzen von Bewusstsein, Wirklichkeit und Politik.
Mo, 13.01. – 20 Uhr; Burse, Raum X
 
Anhand von Jacques Lacans Theorie von Auge und Blick sowie dessen Überlegungen zur Maltechnik der Anamorphose bei Holbein dem Jüngeren (am Beispiel des Gemäldes Die Gesandten), zeichnete Finkelde die prekäre Selbstverortung des Subjekts in der Welt nach. Bezüge zum deutschen Idealismus zeigen, inwiefern Lacan eine Substanzkritik aufgreift, die Hegel u.a. in seinem Verständnis von Negativität entfaltet hat.
 
Christoph Dörge: Was der Kaiser so trägt... – Hat die analytische Philosophie ein Qualitätsproblem?
Di, 14.01. – 20 Uhr; Burse Raum X
 
Ihrem Selbstbild zufolge ist die ‚analytische‘ Philosophie diejenige Bewegung, die mit bestimmten Formen unseriösen Gebarens in der Philosophie aufräumt – mit irrelevanten Fragestellungen, mit mangelnder Präzision und Eindeutigkeit, mit fehlender Klarheit, und mit schweren logischen Fehlern. Der Vortrag befasst sich mit der Frage, inwieweit die Realität der analytischen Philosophie diesem – zweifellos völlig berechtigten – Anspruch gerecht wird. Der Vortrag präsentiert ein zweistufiges Argument. An drei mehr oder weniger beliebig gewählten Beispielen (vermutlich: je eines von Frege, Quine und Davidson) wird zunächst gezeigt, dass die gefeierten, ‚klassischen‘ Argumente der analytischen Philosophie selbst unter den in Betracht stehenden Mängeln – fehlende Präzision, Mehrdeutigkeit, Unklarheit und logische Fehler – leiden. In einem zweiten Schritt wird gezeigt, dass es hier keineswegs nur um ein Problem der betreffenden Argumente oder Autoren geht, sondern um ein Problem der analytischen Philosophie in ihrer ganzen Breite: Die genannten Probleme blieben in den anschließenden Diskussionen innerhalb analytischen Philosophie praktisch vollständig unbemerkt, und führen u.a. zu teils abstrusen Folgeproblemen. Es erweist sich also, dass die analytische Philosophie die Qualitätsansprüche ihres Selbstbildes – Präzision, Eindeutigkeit, Klarheit, und logische Akzeptabilität – nicht einlöst.
 
Mark Siebel: Behauptungen als Ausdruck von Überzeugungen.
Der Vortrag vom Mark Siebel enfällt!
 
Tatjana Visak: Taking utilitarian animal ethics seriously.
Mo, 20.01. – 20 Uhr; Burse Raum X
 
Even though utilitarians have achieved a lot for nonhuman animals, they have been unable to condemn the consumption of "happy animals" and their products. A new development of utilitarianism makes it possible to grant animals a stronger protection against killing by acknowledging the animals' moral rights to life.
 
Alexander Schnell: Die Phänomenologie ist ein transzendentaler Idealismus.
Fr, 24.01. – 12 Uhr; Burse Raum X
 
In diesem Vortrag geht es um Alexander Schnells Ausarbeitungen einer "konstruktiven" bzw. "generativen" Phänomenologie. Diese nimmt Motive der Klassischen Deutschen Philosophie (insbesondere von Fichte und Schelling) in sich auf. Damit wird zugleich ein Beitrag zur Debatte um den "neuen Realismus" geleistet.
 
Ruth Sonderegger: Die Waffen des Schwachen – Zur Herrschaft in alltäglichen habitualisierten Praktiken und wie man sie herausfordern kann.
Mo, 27.01. – 20 Uhr, Burse Raum X
 
 Wo gewohnheitsmäßige Praktiken von der (philosophischen) Theorie überhaupt in den Blick genommen werden, gelten sie bzw. das in ihnen sedimentierte knowing how zwar meist als fundamental und auch als Grundlage des expliziten Wissens (knowing that), zugleich jedoch als Inbegriff des Kritikresistenten, ja Ideologischen. Denn habituelle Körpervollzüge kann man mit Argumenten kaum oder gar nicht erreichen. Gerade deshalb kommt es darauf an, nicht nur an den habitualisierten Praktiken, sondern mit ihnen Kritik zu üben. Spuren in diese Richtung finden sich u.a. bei Michel de Certeau, Michel Foucault oder Félix Guattari, aber ebenso bei vielen Feminist*innen of color. Diesen Spuren wird der Vortrag folgen.

 

 

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