Institut für Politikwissenschaft

Drittmittelprojekte, Beratung und Dienstleistungen

Der Arbeitsbereich führt theoretisch-konzeptionell fundierte empirische Forschungs- und Beratungsarbeiten durch und stellt seine Dienste sowohl der akademischen Gemeinschaft als auch der politischen Praxis zur Verfügung. Im Folgenden stellen wir Ihnen einige Beispiele dieser Arbeit vor.



02.05.2013

Islamistische und jihadistische Akteure in den Partnerländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit

Die reich bebilderte Dokumentation ist Ergebnis einer Zusammenarbeit des Instituts für Politikwissenschaft der Eberhard Karls Universität Tübingen mit dem Programmbüro Interkulturelle Beziehungen mit islamisch geprägten Ländern der GIZ. Das Hauptziel der Publikation ist es, ein vertieftes Verständnis für Programmatik und Positionen ausgewählter islamistischer und jihadistischer Akteure zu befördern, welche aus Sicht der Deutschen Entwicklungszusammenarbeit (EZ) zentrale Bedeutung erlangt haben. Darüber hinaus soll die Rolle dieser Akteure innerhalb ihrer unterschiedlichen gesellschaftlichen und politischen Kontexte beleuchtet werden. Dabei reicht das Spektrum unterschiedlicher Rollen, welche islamistische Akteure einnehmen, von Volks- oder Massenparteien, welche die Regierungen ihrer Länder führen, über soziale Bewegungen bis hin zu terroristischen Netzwerken.

Schlumberger, Oliver ; Gatter, Peer ; Panissié, Danaë: Islamistische und jihadistische Akteure in den Partnerländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit / [Hrsg.] Programmbüro Interkulturelle Beziehungen mit islamisch geprägten Ländern ; Institut für Politikwissenschaft <Tübingen>. - Eschborn : Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), 2013. - 126 S. : Ill. 978-3-00-041118-2

 

Die digitale Version des Buches kann hier PDF heruntergeladen werden.

 


01.10.2012

Zwei neue Drittmittelprojekte am Institut für Politikwissenschaft

Forschung zu arabischen Jugendbewegungen und Einrichtung eines gemeinsamen Masterstudiengangs mit der American University in Cairo

Professor Oliver Schlumberger und sein Team vom Arbeitsbereich Vorderer Orient und Vergleichende Politikwissenschaft haben erfolgreich Drittmittel für zwei neue Projekte eingeworben. Das Projekt „Arab Youth: From Engagement to Inclusion?“ beschäftigt sich mit gegenwärtigen Entwicklungen in der politischen Mobilisierung und Partizipation von jungen Menschen nach dem „arabischen Frühling”, ihrem Verhältnis zum Staat und ihrer möglichen Unterstützung durch externe Akteure wie die Europäische Union. Projektpartner sind die Université Mohammed V - Souissi (Marokko) und die American University in Cairo (Ägypten). Das Gesamtfördervolumen beträgt für die Projektlaufzeit vom 1. April 2012 bis 31. März 2014 222.700 Euro.

 

Außerdem fördert der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) aus Mitteln des Auswärtigen Amtes die Einrichtung eines gemeinsamen Master-Studiengangs mit der American University in Cairo (AUC) mit einem Volumen von 780.044 Euro. Hinzu kommen zugesagte Stipendienmittel des DAAD für deutsche und arabische Studierende in Höhe von 320.500 Euro. Daraus kann unter anderem ein in den Studiengang integriertes Auslandssemester an der AUC finanziert werden. Das Projekt beginnt mit einer einjährigen Planungs- und Vorbereitungsphase am 1. Oktober 2012. Der neue viersemestrige Master-Studiengang „Comparative & Middle East Politics and Societies“ (CMEPS) startet dann am 1. Oktober 2013 und verbindet politikwissenschaftliche Inhalte insbesondere aus dem Bereich der Vergleichenden Politikwissenschaft mit einer regionalwissenschaftlichen Spezialisierung, die sowohl eine Sprachausbildung als auch Kenntnisse der Gesellschaft, Geschichte und Kultur der arabischen Welt einschließt. Neben der Fähigkeit zur Analyse aktueller Ereignisse aus den Bereichen Regimewandel und -legitimation, Staat-Gesellschafts-Beziehungen, Entwicklungszusammenarbeit sowie internationale Beziehungen der Region vermittelt der Studiengang interkulturelle Kompetenzen und anwendungsbezogene Kenntnisse, die den Absolventen ausgezeichnete Berufschancen bei öffentlichen und privaten Arbeitgebern eröffnen. 


30.01.2012

VW-Stiftung fördert neues Forschungsprojekt am Arbeitsbereich Vorderer Orient und Vergleichende Politikwissenschaft: "Arab Youth: From Engagement to Inclusion?"

Das Forschungsprojekt “Arab Youth: From Engagement to Inclusion?” beschäftigt sich mit der Entstehung von politischen Jugendinitiativen und -organisationen im Zuge des “arabischen Frühlings”, ihrem Verhältnis zum Staat und ihre mögliche Unterstützung durch externe Akteure. Ziel des Projektes ist es, anhand von Feldforschungen in Marokko und Ägypten gegenwärtige Entwicklungen in der politischen Mobilisierung und Partizipation der jüngeren Bevölkerung zu dokumentieren und zu analysieren. Die arabischen Jugendlichen und jungen Erwachsenen waren die maßgeblichen Gestalter und Organisatoren der Massenproteste des vergangenen Jahres. Darüber hinaus werden Rolle und Einfluss externer Akteure sowie deren Wahrnehmung innerhalb der Zielgruppen in Marokko und Ägypten untersucht. Mit seinem Fokus auf diese Akteure widmet sich das Projekt einer zentralen Frage für die gesellschaftliche und politische Zukunft der arabischen Welt.

Das von der Volkswagenstiftung geförderte Projekt wird unter der gemeinsamen Leitung von Prof. Dr. Oliver Schlumberger von der Universität Tübingen, Prof. Dr. Saloua Zerhouni von der Université Mohammed V in Rabat und Dr. Nadine Sika von der American University in Cairo durchgeführt. Zudem wird mit Prof. Dr. Mustapha K. Sayyid der vielleicht renommierteste Politikwissenschaftler Ägyptens und Hauptautor des vom UNDP veröffentichten Arab Human Development Report 2009 als „backstopping“-Instanz mit dem Projektteam kooperieren. Am IfP wird hierzu mit Kressen Thyen, M.A. eine wissenschaftliche Mitarbeiterin eingestellt, die im Rahmen des Projektes ein Dissertationsvorhaben bearbeiten wird. Die organisatorische Verantwortlichkeit liegt bei der Universität Tübingen. Die Fördersumme beträgt ca. 220‘000,- Euro über eine Laufzeit von zwei Jahren. Erste Forschungsergebnisse werden im Frühjahr 2014 in öffentlichen Veranstaltungen in Tübingen und Berlin vorgestellt.

 


22.12.2010

Verband deutscher Orientforschung beauftragt Arbeitsbereich mit der Erstellung einer Kurzstudie:

Datensammlung über politikwissenschaftliche Lehre und Forschung zum Vorderen Orient im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz)

Die Deutsche Arbeitsgemeinschaft Vorderer Orient für gegenwarts-bezogene Forschung und Dokumentation (DAVO) ist mit rund 1100 Mitgliedern Europas größter nationaler Verband zur Orient-Forschung.

Die DAVO hat unseren Tübinger Arbeitsbereich mit der Erstellung einer aktuellen Übersicht zur Lage der sozialwissenschaftlichen, insbesondere politikwissenschaftlichen Forschung zum Vorderen Orient beauftragt. Die Übersicht umfasst neben der jeweiligen personellen Ausstattung von Standorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz insbesondere die jeweiligen Schwerpunkten in Lehre und Forschung der einzelnen universitären wie außeruniversitären Institutionen.

 


15.11.2010

EMHRN veröffentlicht Bericht zur Situation der Vereinigungsfreiheit im Mittelmeerraum mit Beteiligung des Arbeitsbereichs


Das Euro-Mediterranean Human Rights Network hat am 31. Oktober 2010 in Beirut seinen vierten Jahresbericht zur Situation der Vereinigungsfreiheit im Mittelmeerraum veröffentlicht. Der Arbeitsbereich Vorderer Orient und Vergleichende Politikwissenschaft hat seine Expertise im Feld für ein Kapitel des Bereichts zur Verfügung gestellt.

Der Report "Freedom of Association in the Euro-Mediterranean Region: A Threatened Civil Society" bescheinigt den meisten Ländern der Region Rückschritte und kann nur wenige positive Entwicklungen seit 2007 erkennen. Dies gilt für nahezu alle Länder Nordafrikas und des Nahen Ostens – von Marokko über Algerien bis hin zu Israel, Libanon und der Türkei.

Ausführliche Informationen finden Sie hier, den gesamten Bericht hier.


Kooperation mit Munzinger-Verlag (2010-)

Ende des Jahres 2009 erneuerte der Lehrstuhl die Kooperation mit dem Munzinger Archiv, einem deutschen Verlag, der unter anderem eine Serie mit dem Namen "Internationales Handbuch" veröffentlicht. Diese besteht aus 20-30seitigen aktuellen Länderberichten, die sich vor allem an Journalisten, Geschäftsleute und ein interessiertes Fachpublikum richten. Unser Team steuert seine Expertise zu regelmäßigen Überarbeitungen von Beiträgen zu Ländern des Vorderen Orients bei. So haben wir uns für die Bearbeitung der Berichte über Saudi-Arabien, den Libanon und die Palästinensischen Autonomiegebiete verpflichtet. Nadine Kreitmeyr, Torsten Matzke und Maria Josua sind von nun an mit dieser Aufgabe betraut.


Digitalisierung ägyptischer zeithistorischer Quellen (2010)

In Kooperation mit der Hochschule für Musik und Theater Hannover und mithilfe finanzieller Unterstützung des Auswärtigen Amts implementierte der Lehrstuhl ein Projekt zur Bewahrung ägyptischen Kulturguts in Kairo. Im Einzelnen handelte es sich um die Digitalisierung mehrerer Dutzend Radio- und Fernsehansprachen des früheren ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat, die in den 1960er und 1970er Jahren aufgenommen wurden. Die lange Lagerung der Tonbänder im Privatmuseum der Familie Sadat im Nildelta führte zu einem bedenklichen Qualitätsverlust des Materials. Aus diesem Grund reiste einer der Lehrstuhlmitarbeiter mit weiteren Kollegen aus Hannover nach Kairo, um dort die Digitalisierung der Tonbänder durchzuführen und die zeithistorischen Quellen vor der Auslöschung zu bewahren.

Hier finden Sie den Abschlussbericht der Digitalisierung.