Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW)

15.11.2019

Prof. Dr. Regina Ammicht Quinn zur Sprecherin des Advisory Board des Cyber Valley gewählt

Das unabhängige Gremium wird die Forschungsprojekte auf ethische und gesellschaftliche Implikationen bewerten

Die Cyber Valley Forschungskooperation hat mit dem „Public Advisory Board“ (Öffentlicher Beirat) ein unabhängiges Gremium eingerichtet, welches Forschungsprojekte hinsichtlich ihrer ethischen und gesellschaftlichen Implikationen bewertet. Europas größte Forschungskooperation auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz schafft damit ein zusätzliches Element der Transparenz.

Die Mitglieder des Öffentlichen Beirats wurden durch Theresia Bauer, Baden-Württembergs Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst berufen. Aufgabe des Öffentlichen Beirats ist es, Projektanträge der Cyber Valley Forschungsgruppen vor Genehmigung durch das Cyber Valley Research Fund Board zu prüfen.

Die berufenen Mitglieder kommen aus verschiedenen Bereichen von Wissenschaft und Zivilgesellschaft und bilden damit ein breites Spektrum relevanter Fachgebiete und Hintergründe ab:

  • Prof. Dr. Regina Ammicht Quinn ist Professorin für Ethik am Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW) der Universität Tübingen sowie Leiterin des Bereichs Gesellschaft, Kultur und technischer Wandel und beschäftigt sich dort mit ethischen Fragen des digitalen Lebens und der digitalen Technikentwicklung. Prof. Dr. Ammicht Quinn ist Sprecherin des Öffentlichen Beirats.
  • Prof. Dr. Heinrich Bülthoff ist Emeritus-Direktor des Max-Planck-Instituts für Biologische Kybernetik in Tübingen. Als Leiter der Abteilung „Wahrnehmung, Kognition und Handlung“ forscht er dort zu den fundamentalen Prozessen menschlicher Wahrnehmung sowie dem Verhalten in virtuellen Umgebungen.
  • Prof. Dr. Armin Grunwald ist Professor für Technikphilosophie und Leiter des Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) am Karlsruher Institut für Technologie sowie Leiter des Büros für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag.
  • Prof. Dr. Dr. Ulrich Hemel ist Direktor des Weltethos-Instituts in Tübingen, das mit Konferenzen, öffentlichen Veranstaltungen und Lehrveranstaltungen den kritischen Dialog zum Thema Ethik und KI allgemein sowie ganz konkret zum Cyber Valley begleitet und gestaltet.
  • Lorena Jaume-Palasí ist Gründerin der gemeinnützigen Organisation The Ethical Tech Society, die an der Schnittstelle Technik, Ethik und Gesellschaft das Ziel verfolgt, Prozesse der Automatisierung und Digitalisierung zu erforschen und in Bezug auf ihre gesellschaftliche Relevanz normativ einzuordnen. Als Mitglied der High Level Expert Group on AI der EU, war sie an der Erarbeitung der europäischen Ethikleitlinien für vertrauenswürdige KI beteiligt.
  • Prof. Dr. Sandra Richter ist Direktorin des Deutschen Literaturarchivs Marbach. Sie setzt sich mit dem Umgang mit Digitalisierung und Produkten der Digitalkultur sowie der Frage auseinander, wie digitale Technologien in der Literatur-und Kulturvermittlung eingesetzt werden können.
  • Katharina Schmidt ist Gründerin des Start-Ups apic.ai, das mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz den Ursachen des Insektensterbens auf den Grund geht. Das Unternehmen zeigt damit eine gelungene Anwendungsmöglichkeit von KI im Bereich Naturschutz. Darüber hinaus ist sie akademische Mitarbeiterin im Forschungsprojekt G-Lab der Hochschule Karlsruhe. Aufbauend aufihren Erfahrungen, wie man ein eigenes Unternehmen gründet, entwickelt sie neue Konzepte für die Förderung der Gründungskultur in Studium und Lehre sowie für die Kooperation von Hochschulen mit Start-ups und kleinen und mittelständischen Unternehmen.
  • Lukas Weber ist engagierter Vertreter und Mitorganisator der Fridays for Future Aktivitäten in Heidelberg sowie Student der Universität Heidelberg und tritt dafür ein, die Folgen von heutigen Entscheidungen, die wie die Weiterentwicklung und Anwendung Künstlicher Intelligenz unsere Gesellschaft in Zukunft stark prägen und verändern werden, für die nachfolgenden Generationen stärker in den Blick zu nehmen.
  • Nicola Wettmarshausen ist Wissenschafts-und Umweltjournalistin sowie Gründerinder Citizen Science-Initiative EcoCurious, die mit innovativen Projekten und Do-it-yourself Formaten neue Einsatzmöglichkeiten digitaler Technologien auslotet und neue Perspektiven für einen noch engeren Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft schafft.
  • Außerdem wird, ausgehend von dem großen bisherigen Engagement, den Diskurs rund um die Cyber Valley Initiativevor Ort konstruktiv und kritisch zu gestalten und zu begleiten, ein gewähltes Mitglied des Gemeinderats der Stadt Tübingen in das Gremium berufen.

Der Öffentliche Beirat des Cyber Valley (Public Advisory Board) tagte am 13. November 2019 zum zweiten Mal und wählte Prof. Dr. Regina Ammicht Quinn zur Sprecherin. 

weitere Informationen finden sich hier und hier.

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