08.10.2020
CRISPR und die Geburt von „Lulu“ und „Nana“
Gastbeitrag von Robert Ranisch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
Gestern wurden Jennifer A. Doudna und Emmanuelle Charpentier für die Entwicklung einer neuen Methoden zur Erbgut-Veränderung mit dem Chemie-Nobelpreis ausgezeichnet. Das Verfahren nennt sich CRISPR-Cas9 und erlaubt die Veränderung der DNA aller Lebewesen. Große Hoffnungen verbinden sich mit dieser Technologie in der Grundlagenforschung und insbesondere in der Medizin. Daneben bestehen aber auch Befürchtungen: den mit CRISPR können menschliche Embryonen verändert werden. Entsprechende Eingriffe gelten noch als zu risikoreich - insbesondere da Wirkungen und Nebenwirkungen der Gen-Veränderung auch an nachfolgende Generationen vererbt werden können.
Entsprechend große waren die Sorgen, als der chinesische Biowissenschaftler He Jiankui 2018 die Geburt der ersten gentechnisch veränderten Babys der Welt verkündete. Er habe das Erbgut der Zwillingsmädchen, bekannt unter den Pseudonomen Lulu und Nana, durch CRISPR verändert. He Jiankui wurde für seine unzulässigen Menschenversuche schließlich mit einer Gefängnisstrafe verurteilt. Wenig ist bislang über seine Experimente bekannt. Robert Ranisch, Mitarbeiter am IZEW und Leiter der Forschungsstelle „Ethik der Genom-Editierung“, berichtet nun in einem Gastbeitrag in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung über neue Hintergründe zu den Versuchen.
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/die-gentechnischen-versuche-des-dr-he-jiankui-16990816.html?premium
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