Fernsehserien sind zunehmend zu Erzählformaten geworden, die die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Entwicklungen anstoßen und prägen. Dabei entwickeln sie sich immer mehr zu Erzählungen über die Gesellschaften, in denen wir (nicht) leben wollen. Serien bilden moralische Systeme und Konflikte jedoch nicht einfach nur ab, sondern gestalten sie und steuern damit auch die ethische Auseinandersetzung. Moralische Fragen stellen sich entsprechend sowohl zu den Wertsystemen und moralischen Konflikten, auf die das Publikum in den verschiedenen Settings trifft, wie auch zu deren ästhetischer Gestaltung. Die anwendungsorientierte Ethik interessiert sich somit sowohl für die Inhalte als auch die Form von Fernsehserien. So verstanden wird die Ethik zu einer Partnerin der Medienbildung, eine Rolle, die im vorliegenden Band aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet wird.