Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW)

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22.11.2019

Kompetenzzentrum für Nachhaltige Entwicklung zum zweiten Mal von der UNESCO ausgezeichnet

Eine von 100 vorbildlichen Bildungseinrichtungen in Deutschland

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Deutsche UNESCO-Kommission haben am 20. November in Berlin gemeinsam 100 vorbildliche Bildungsinitiativen aus ganz Deutschland ausgezeichnet. 55 Lernorte, 36 Netzwerke und neun Kommunen zeigen beispielhaft, wie Nachhaltigkeit systematisch in der deutschen Bildungslandschaft verankert werden kann. Zu den ausgezeichneten Lernorten gehört auch das Kompetenzzentrum für Nachhaltige Entwicklung der Universität Tübingen, es ist die zweite Auszeichnung für das Kompetenzzentrum nach 2016.

Seit 2016 zeichnen das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Deutsche UNESCO-Kommission (DUK) im Rahmen der nationalen Umsetzung des UNESCO-Weltaktionsprogramms Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) einmal im Jahr Bildungsinitiativen aus. Die Auswahl trifft eine Jury bestehend aus Mitgliedern der Nationalen Plattform BNE sowie des BMBF, der Freien Universität Berlin und der DUK. Neben Lerninhalten, Methoden und Lernprozessen richten die ausgezeichneten Akteur*innen den Schwerpunkt ihres Handelns auf BNE aus. Somit tragen sie dazu bei, BNE strukturell in der deutschen Bildungslandschaft zu verankern.

Unter dem Motto „Ausgezeichnet“ prämierten Staatssekretär Christian Luft vom BMBF und die Präsidentin der DUK Prof. Dr. Maria Böhmer 55 Lernorte, 36 Netzwerke und 9 Kommunen für ihr herausragendes Engagement für BNE am 20. November 2019 in Berlin.

Für das Kompetenzzentrum für Nachhaltige Entwicklung (KNE) bekamen Prof. Dr. Thomas Potthast, Kerstin Schopp und Matthias Bornemann die Auszeichnung in Berlin überreicht – eine wichtige Anerkennung der vieljährigen Anstrengungen, BNE an der Universität Tübingen grundlegend zu verankern.

Schon 2016 hatte sich das KNE erfolgreich als Lernort beworben. Eine Bestätigung dieser Auszeichnung 2019 ist als Beleg dafür zu verstehen, dass gute Fortschritte bei der weiteren Implementierung von BNE an der Universität Tübingen erzielt wurden. Die Jury urteilte dazu: „Die Universität Tübingen hat sich in ihrem Leitbild der Maxime einer nachhaltigen Entwicklung verpflichtet. Insbesondere Studierende spielen bei der Verankerung von Bildung für nachhaltige Entwicklung eine große Rolle: Sie gestalten unter anderem die Ausrichtung der Universität am Leitbild aktiv mit und initiieren Projekte mit BNE-Bezug. Der eingerichtete Beirat für Nachhaltige Entwicklung prüft darüber hinaus Umsetzungsmaßnahmen und entwickelt langfristige Visionen. Die Jury hebt die vorbildhafte Beteiligung aller universitärer Gruppen hervor, die gewährleistet, dass unterschiedliche Perspektiven in Evaluation und Ausrichtung einbezogen werden.“

Das KNE vertritt den Ansatz, BNE in der gesamten Universität in die Praxis umzusetzen, von der Lehre über die Forschung bis hin zum Betrieb und der Governance sowie dem Transfer. Diese Herangehensweise des whole institution approach wurde von der Jury in besonderem Maße hervorgehoben.

So gibt es im Bereich Lehre den bundesweit als Vorbild dienenden, vor 10 Jahren von Studierenden initiierten, fächerübergreifenden Zertifikatsstudiengang „Studium Oecologicum“ sowie verschiedene Grundlagenveranstaltungen für Lehramtsstudierende. Im Bereich Forschung gibt es sowohl kleine als auch größere Projekte, die sich mit bestimmten Themenfeldern von NE auseinandersetzen (z.B. Energie, Biologische Vielfalt, Bioökonomie, BNE). Diese finden sich fakultätsübergreifend von der Ökologie bis in die Politikwissenschaften, Jura oder die Erziehungswissenschaften. In universitätsübergreifender Perspektive hat das KNE in diesem Jahr ein eigenes kleines Forschungsprojekt zu Verständnissen von NE an der Universität Tübingen durchgeführt.

Im Bereich Betrieb sind die Abfallbeauftragte, der Energiemanager und die Umweltkoordinatorin, die auch die EMAS-Berichterstattung übernimmt, fester Teil der Bestrebungen für eine nachhaltige Universität. Der Beirat für Nachhaltige Entwicklung, der sich aus Vertreter*innen aller an der Universität vertretenen Gruppen zusammensetzt, ist ein beratendes Organ des Rektorats.

Schließlich wird der Bereich Transfer nicht nur von Forschenden und Lehrenden der Universität abgedeckt, die ihre Ergebnisse an Studierende und in die Gesellschaft weitergeben, sondern auch von den Studierenden selbst, die in vielfältig engagierten Gruppen für sie relevante Aspekte von NE bearbeiten und in die Uni zurückspielen; Vergleichbares gilt auch für viele als interne Auditor*innen für EMAS tätige Verwaltungsangestellten.  

Als Teil der neuen Exzellenzstrategie wird das KNE nun dauerhaft an der Universität Tübingen eingerichtet.

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