06.11.2019
Neuerscheinung: Die Freiheit zu gehen. Ausstiegsoptionen in politischen, sozialen und existenziellen Kontexten
Beitrag von Dr. Karoline Reinhardt zum Recht auf Auswanderung bei Locke, Kant und Rawls
Gehen zu können, wenn man will – das ist für viele Menschen eine Kurzformel für Freiheit. Wegzugehen bedeutet in vielen Fällen aber auch einen verlustreichen Abschied von Personen und einer gemeinsamen Lebenspraxis. Die Freiheit zu gehen ist deshalb vor allem als Option wichtig, von der wir Gebrauch machen können, aber nicht müssen. Ausstiegsoptionen sind ein wichtiger Bestandteil freiheitlicher Gesellschaften und Lebensformen.Oft sind sie mit Konflikten verbunden, wenn Freiheits- und Autonomiebestrebungen auf eingespielte Verbindlichkeiten und Abhängigkeiten treffen. Für jede Gesellschaft und jede soziale Beziehung stellt sich daher die Frage, inwieweit und in welchen Bereichen Ausstiege zugelassen und unterstützt werden.
Der von Simone Dietz, Hannes Foth und Svenja Wiertz herausgegebene Band „Die Freiheit zu gehen. Ausstiegsoptionen in politischen, sozialen und existenziellen Kontexten“ bietet eine kontextübergreifende Analyse von Ausstiegsoptionen, sowohl ihrer generellen Aspekte als auch ihrer spezifischen Erscheinungsformen.
Karoline Reinhardt eröffnet mit ihrem Beitrag „Das Recht auf Auswanderung bei Locke, Kant und Rawls“ den Abschnitt „Politische Ausstiege“ und untersucht darin drei grundlegende Begründungsmuster des Rechts, eine politische Gemeinschaft zu verlassen. Über die im Titel genannten Stationen zeichnet sie nach, wie sich der argumentative Zusammenhang des Rechts auf Auswanderung wandelt: von einem Recht, das zur Behauptung einer stillschweigenden Zustimmung zur staatlichen Herrschaft vorausgesetzt werden muss, über ein Recht, welches Ausdruck des Rechtsverhältnisses zwischen einem Staat und seinen Bürgern ist, hin zu einem Recht, welches der Absicherung anderer Grundfreiheiten dient.
Der Band ist ab jetzt bei Springer VS erhältlich.
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