Honorarprofessorin Dr. Sabine Döring

ehemals Lehrstuhl für Philosophie mit dem Schwerpunkt Praktische Philosophie (Ethik)

 

Universität Tübingen
Philosophisches Seminar
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Sprechzeiten: n. V.

Neue Tätigkeit als Staatssekretärin m Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Sabine Döring, Professorin für Praktische Philosophie an der Universität Tübingen, wird die neue Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). In einer Pressemitteilung gab das Ministerium die Entscheidung bekannt. Sabine Döring tritt damit die Nachfolge von Kornelia Haugg an, die am 1. Februar 2023 wie geplant in Ruhestand gehen wird. 

„Ich freue mich, dass wir mit Prof. Dr. Sabine Döring eine exzellente Wissenschaftlerin als designierte Nachfolgerin gewinnen konnten“, sagte die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger. 

Sabine Döring wurde 1997 von der Georg-August-Universität Göttingen mit einer Arbeit über die Kunsttheorie Robert Musils promoviert. Es folgten Forschungsaufenthalte an der University of California in Berkeley, USA, an der Universität Duisburg-Essen und der University of St Andrews in Schottland. 2005 habilitierte sich Sabine Döring an der Universität Duisburg-Essen mit der Arbeit „Gründe und Gefühle. Zur Lösung des Problems der Moral“. Weitere Stationen waren das King´s College in London, die University of Manchester und die Universität Hamburg. Seit 2008 hat sie den Lehrstuhl für Philosophie mit dem Schwerpunkt Praktische Philosophie an der Universität Tübingen inne. Von 2009 bis 2019 war sie außerdem Vorstandsmitglied des Werner Reichart Centre for Integrative Neuroscience (CIN) der Universität Tübingen und 2012 Gastprofessorin an der University of Melbourne.

In ihrer Arbeit erforscht Sabine Döring die Theorie der Rationalität mit einem Schwerpunkt auf der Philosophie der Gefühle. Sie vertritt den Standpunkt, dass Emotionen für rationales Denken unverzichtbare affektive Bewertungen sind. Für ihre Analyse hat sie den Begriff „affektive Wahrnehmung“ geprägt. Im Sommer 2022 erhielt sie für ihre aktuelle Forschung zum politischen Liberalismus und das Buchprojekt „Solidarisch handeln in Freiheit. Eine liberale Theorie des Gemeinwohls“ das Opus magnum-Stipendium der VW-Stiftung.

Auf Twitter drückte sie ihre Freude über die Bekanntmachung des Ministeriums aus. „Es ist mir eine große Ehre, von @starkwatzinger für diese Aufgabe ausgewählt worden zu sein.“ Einer ihrer Lehrer habe einmal gesagt, dass sie keine „rein akademische Existenz“ sein. „Das werde ich jetzt unter Beweis stellen müssen“, twitterte Döring.

Tilman Wörtz

6. Lord Dahrendorf Lecture in Freiburg

Prof. Sabine Döring wird dieses Jahr die 6. Lord Dahrendorf Lecture in Freiburg halten

Termin: 17.06.2022, 11.00 Uhr, Konzerthaus Freiburg, Runder Saal, Konrad-Adenauer-Platz 1, 79098 Freiburg

Der deutsch-britische Soziologe und liberale Politiker Lord Ralf Dahrendorf (1.5.1929-17.6.2009) befasste sich in zahlreichen Publikationen mit den Grundwerten einer freiheitlichen, demokratischen Gesellschaft. Vor 50 Jahren (1972) erschien sein Buch „Konflikt und Freiheit“, vor 30 Jahren (1992) „Der moderne soziale Konflikt“. In beiden Werken bezeichnet Dahrendorf Konflikte – auch den Meinungsstreit - als Voraussetzung aller Prozesse des gesellschaftlichen Wandels, solange sie bezüglich Intensität und Gewaltsamkeit kontrollierbar bleiben. Heute spricht mancher eher pessimistisch von einer „disruptiven Gesellschaft“, in der radikale Veränderungen neue wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Fakten schaffen und nationale wie internationale Paradigmenwechsel mit sich bringen. Mit dem Vortrag von Frau Prof. Sabine Döring zum Thema „Freiheit und Solidarität – Ein Konflikt in einer disruptiven Gesellschaft?“ sollen Dahrendorfs Konflikt-Thesen aufgegriffen und im Hinblick auf die aktuelle gesellschaftliche und politische Lage diskutiert werden. Die Veranstaltung wird von der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit veranstaltet.

Einladung zur 6. Lord Dahrendorf Lecture als PDF

Forschungsschwerpunkte

  • Theorie der Ethik mit einem Schwerpunkt auf der Philosophie der Gefühle
  • Normative Ethik
  • Moralpsychologie
  • Werttheorie
  • Rationalitätstheorie
  • Handlungstheorie
  • Philosophie des Geistes
  • Ästhetik und Kunstphilosophie
  • Philosophie und Literatur

Forschungsprojekt Religious Feelings / Religiöse Gefühle im Rahmen der Cluster Initiative Analytic Theology (Innovative Research at the Intersection of Analytic Philosophy and Theology)

Curriculum Vitae

2013

Gastprofessur, University of Melbourne

 

Vorstandsmitglied und Principal Investigator (als Vertreterin der Geisteswissenschaften) des Tübinger Exzellenzcluster Center for Integrative Neuroscience (CIN)

Seit 2008

Lehrstuhl für Philosophie mit Schwerpunkt Praktische Philosophie

2007

Vertretungsprofessur Universität Hamburg

2005 - 2007

Research Associate, University of Manchester

2004 - 2005

Research Associate, King’s College London

1999 - 2004

Hochschulassistentin, Universität Duisburg-Essen

2001 Visiting Fellow, University of St. Andrews

1994 - 1997

Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Georg-August-Universität Göttingen

1998

Visiting Fellow, University of California Berkeley

 

Erstes Staatsexamen und Promotion (Georg-August-Universität Göttingen)

 

Habilitation (Universität Duisburg-Essen)

 

Publikationen

Monographien

Ästhetische Erfahrung als Erkenntnis des Ethischen: Die Kunsttheorie Robert Musils und die analytische Philosophie. Paderborn: mentis 1999 (als Teil der Reihe Explicatio, hrsg. von Harald Fricke und Gottfried Gabriel).

Emotions, Morality, and Agency. Monographie in Vorbereitung

Herausgegebene Bände

Beyond Perceptualism (mit Anika Lutz). Sonderband der Zeitschrift Dialectica, 2015.

Gut und schön? Die neue Moralismusdebatte am Beispiel Dostoevskijs (mit Catrin Misselhorn, Schamma Schahadat und Irina Wutsdorff). Paderborn: Fink (als Teil der Reihe Ethik – Text – Kultur), 2014.

Philosophie der Gefühle. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009. (Rezensionen in der FAZ und der Deutschen Zeitschrift für Philosophie).

Perspectives on Emotional Experience (mit Rainer Reisenzein). Sonderband von Emotion Review, der Zeitschrift der International Society for Research on Emotions, Band 1, Nr. 3, Juli 2009.

Die Moralität der Gefühle (mit Verena Mayer). Sonderband der Deutschen Zeitschrift für Philosophie, Band 4, Berlin: Akademie 2002.

Aufsätze

Desires without Guises: Why We Need Not Value What We Want (mit Bahadir Eker). In: The Nature of Desire, hg. von Julien Deonna & Federico Lauria, Oxford: Oxford University Press (im Erscheinen)

Expressing Emotions: From Action to Art. In: Art, Mind, and Narrative: Themes from the Work of Peter Goldie, hg. von Julian Dodd, Oxford: Oxford University Press (im Erscheinen)

What's Wrong with Recalcitrant Emotions? From Irrationality to Challenge of Agential Identity. In: dialectica 69 (2015), 381-402.

What Is an Emotion? Musil’s Adverbial Theory. In: The Monist 97 (2014), 47-65.

Why Recalcitrant Emotions Are Not Irrational. In: Emotion & Value, hg. von Sabine Roeser und Cain Todd, Oxford: Oxford University Press 2014, 124-136.

Being Worthy of Happiness. Towards a Kantian Appreciation of Our Finite Nature (mit Eva-Maria Düringer). In: Philosophical Topics 41 (2013), 143-158.

What a Difference Emotions Make. In: Blackwell Companion to the Philosophy of Action, hg. von Tim O’Connor und Constantine Sandis, Oxford: Wiley-Blackwell 2010, 191-200.

Why Be Emotional? In: Oxford Handbook of Philosophy of Emotion, hrsg. von Peter Goldie, Oxford: Oxford University Press 2010, 283-302.

Seeing What to Do: Affective Perception and Rational Motivation. In: dialectica 61 (2007), 363-394.

Explaining Action by Emotion. In: The Philosophical Quarterly 53 (2003), 214-230.

Workshops und Konferenzen

Tübingen Masterclass in Practical Philosophy mit John Broome 2016

DFG-Projekt Emotionen und Werte (2011 bis 2014); Mitarbeiter: Anika Lutz, M.A.

Konferenzen im Rahmen dieses Projektes:

8. bis 10. November 2012 Emotion and Perception

21. bis 23. November 2013 Values


Tübinger Arbeitskreis für Praktische Philosophie

28. bis 30. Mai 2009: Erste Konferenz mit Michael Smith (Universität Princeton) als Gast.

27. bis 29. Juni 2010: Zweite Konferenz mit T.M. Scanlon (Universität Harvard) als Gast.

2. bis 5. Juni 2011: Dritte Konferenz mit Michael Bratman (Universität Stanford) als Gast.

23. bis 25 Mai 2013: Vierte Konferenz mit Michael Zimmerman (Universität Colorado, Boulder) und Dietmar von der Pfordten (Georg-August-Universität Göttingen) als Gäste.