Exzellenzstrategie

Exploration Funds – Projekte

Exploration Funds eröffnen neue Horizonte!

Exploration Funds fördern die Identifikation und Entwicklung innovativer Themenfelder und richten sich gezielt an die Geistes- und Sozialwissenschaften der Universität Tübingen. Im Fokus stehen Fragestellungen zu Themen mit dem Potenzial, aktuelle oder zukünftige gesellschaftliche Debatten maßgeblich zu prägen. Ambitionierte interdisziplinäre Kooperationen mit anderen Fachrichtungen und Forschungsbereichen der Universität sind ausdrücklich erwünscht. Langfristiges Ziel der Förderung ist die Entwicklung substanzieller Verbundprojekte, etwa Sonderforschungsbereiche (SFBs) oder Graduiertenkollegs (GRKs). 

Geförderte Projekte 2024

Ambivalenter Bildungsaufstieg

Kultur- und sozialwissenschaftliche Zugänge im Dialog. Sozialer Aufstieg durch Bildung nötigt nicht allein Respekt für individuelle Anstrengungen ab, er gilt auch als Kennzeichen eines fairen Bildungssystems. Indes zeigen Forschungen, dass der Bildungsaufstieg häufig als hochgradig ambivalent erlebt wird. Um Bildungsaufstiege in ihrer Widersprüchlichkeit zu erforschen, wählt das Projekt einen neuen Zugang: Es macht Autosoziobiografien sowie verwandte Textsorten zum Forschungsgegenstand und organisiert die Kooperation von Erziehungs-, Literatur-, Geschichtswissenschaft und Soziologie. In Form eines interdisziplinären Graduiertenkollegs soll ein innovativer Forschungsverbund etabliert werden, der über den deutschsprachigen Raum hinaus ein Alleinstellungsmerkmal besäße. 

Project Coordination

Principal Investigator:
Prof. Dr. Markus Rieger-Ladich  
Institut für Erziehungswissenschaft  
Universität Tübingen  
Münzgasse 26
72070 Tübingen  
E-Mail:  markus.rieger-ladichspam prevention@uni-tuebingen.de

Publikationen

  1. Petrik, Flora (2025): Bildungsaufstieg als epistemologische Herausforderung. Paragrana, 34(3), i.E.

  2. Petrik, Flora, Rieger-Ladich, Markus (2025): Vollmundige Versprechungen. Über Risiken und Nebenwirkungen der Rede vom Bildungsaufstieg. In: Weiß, G., Brinkmann, M., Jergus, K. (Hrsg.): Zukunft – zwischen Öffnungen und Schließungen. Zur gegenwärtigen Problematik pädagogischer Zukunftsentwürfe. Weinheim: Beltz Juventa.

  3. Diederichs, Miriam, Grabau, Christian, Rieger-Ladich, Markus (2024): Gesteigerte Reflexivität: Wie die Erforschung von Bildungsaufstiegen die Hochschullehre verändern kann. In: Möller, C., Blome, F., Reuter, J. (Hrsg.): Sozialer Aufstieg durch Bildung? Theoretische Zugänge, empirische Einsichten. Weinheim: Beltz Juventa, S. 101–120.

  4. Rieger-Ladich, Markus, Petrik, Flora (2024): Wider die Rhetorik der Authentizität: Wie sich die Erzählung vom Bildungsaufstieg (nicht) analysieren lässt. In: Kratz, M., Dlugosch, A., Heß, M. (Hrsg.): Biographisches Erzählen als professioneller Bildungsraum. Gießen: Psychosozialverlag, S. 177–207.

  5. Rieger-Ladich, Markus (2024): Abschied von den einsamen Helden. Wie sich die Rede von Bildungsaufstieg verkomplizieren lässt. In: Ammann, K., Emmenegger, F., Gerstgrasser, R., Ibrahim, O., Rucker, T., Welti, G. (Hrsg.): Bildsamkeit – Komplexität – Werteorientierung. Beiträge zur erziehungswissenschaftlichen Grundlagenforschung. Bad Heilbrunn: Verlag Julius Klinkhardt, S. 205–221.


GENONESIA

Die Erforschung der ostpolynesischen Geschichte anhand eines archäogenomischen Zeittranssekts. Das Polynesische Dreieck, eine Gruppe von mehr als tausend Inseln, die sich über zwei Millionen km² im Pazifischen Ozean erstrecken, markierte die östlichste Grenze einer der größten menschlichen Expansionen in den offenen Ozean. Diese Ausbreitung, zusammen mit späteren Wanderungen und Interaktionen, hat die heutige kulturelle, sprachliche und genetische Vielfalt polynesischer Gemeinschaften geprägt.
Wir untersuchen die Genome frühzeitlicher Ostpolynesier, um Einblicke in die Siedlungsgeschichte, die Gesundheit sowie die Entwicklung sozialer Praktiken im Verlauf der Zeit zu gewinnen. Ein zentrales Ziel ist der Aufbau eines starken Netzwerks ostpolynesischer Gemeinschaften in Zusammenarbeit mit lokalen Archäologen und Linguisten. Dieses Netzwerk soll als Grundlage für eine kontinuierliche Zusammenarbeit und einen wechselseitigen Austausch während des gesamten Forschungsprozesses dienen.

Project Coordination

Principal Investigator: 
Dr. Michal Feldman 
Institute for Archaeological Sciences 
University of Tübingen 
Hölderlin Straße 12 · 72074 Tübingen 
+49 7071 29-76533 
E-Mail: m.feldmanspam prevention@ifu.uni-tuebingen.de 


ICAWaR - Verbesserung der Klimaanpassungsstrategien für die Wasserresilienz in Deutschland

Eine interdisziplinäre Perspektive auf der Grundlage von Governance-Netzwerken und zukünftigen Klimaszenarien. Viele Regionen in Deutschland sind von den zunehmenden Klimaauswirkungen betroffen, wenn nicht unverzüglich wirksame Maßnahmen zum Klimaschutz ergriffen werden. Wasserknappheit und Trockenheit gefährden die Lebensgrundlagen von Mensch und Natur. Mit einem interdisziplinären Forschungsprojekt, das Erkenntnisse aus den Politik- und Umweltwissenschaften zusammenführt, leisten wir einen Beitrag zur Erforschung der Governance von Wasserressourcen. Mithilfe der Cross-Impact-Balance (CIB)-Analyse werden Governance-Netzwerke und komplexe politische Entscheidungsprozesse in Verbindung mit Szenarien für künftige Klimabedingungen analysiert, um effiziente Strategien für die Widerstandsfähigkeit der Wasserressourcen, den Aufbau von Anpassungskapazitäten und die Verringerung des Kohlenstoffausstoßes zu finden und eine fundierte Entscheidungsfindung zu unterstützen. Ziel ist es, diese Forschung durch einen DFG-Forschungsgruppenantrag weiter zu vertiefen. 

Project Coordination

Principal Investigators: 
PD Dr. Melanie Nagel and Prof. Dr. Kira Rehfeld  
Geo- and Umweltforschungszentrum (GUZ), 
University of Tübingen 
Schnarrenbergstr. 94/96 
72076 Tübingen 
E-Mail: melanie.nagelspam prevention@uni-tuebingen.de

E-Mail: kira.rehfeldspam prevention@uni-tuebingen.de 


Rechte Immersion und engagierte Öffentlichkeiten

Das Forschungsprojekt verfolgt das Ziel, rechte Immersion zu konzeptualisieren und systematisch aufzuschlüsseln. Darunter verstehen wir den Prozess, in dem Subjekte mit rechten Weltanschauungen oder Lebenswelten in Kontakt kommen und sich bewusst oder unbewusst involvieren (lassen). Wir möchten herausfinden, wie rechte Immersion in verschiedenen (medialen) Infrastrukturen funktioniert und welche Ressourcen und Strategien dabei zum Einsatz kommen. Konkret fragen wir danach, wie rechtsextremes Wissen an alltagsweltliche wie auch an wissenschaftliche Deutungen anschließt, diese politisch überformt und dabei in der gesellschaftlichen ‚Mitte‘ Resonanz erzeugt.

Im Anschluss an die Konzeptionalisierung von ‚rechter Immersion‘ sollen Best-Practice-Projekte untersucht werden, in denen ‚rechter Immersion‘ erfolgreich entgegengewirkt wird. Ziel ist hierbei, die Erfahrungen aus den Projekten zu systematisieren und ein ‚Response Framework‘ zur demokratischen Resilienzförderung zu entwickeln.

Darüber hinaus bildet das Projekt einen Arbeitskontext, der in einem Antrag auf Einrichtung einer interdisziplinären DFG-Forschungsgruppe „Rechte Immersion und demokratische Resilienz“ mündet. Beteiligt sind das neu gegründete Institut für Rechtsextremismusforschung (IRex), die Antragsgruppe zur Einrichtung des IRex sowie Expert:innen anderer Universitäten. 

Project Coordination

Principal Investigator: 
Prof. Dr. Tanja Thomas  
Institut für Medienwissenschaft 
Universität Tübingen 
Wilhelmstr. 50, 72074 Tübingen 
+49 7071 29-76 816 
E-Mail: tanja.thomasspam prevention@uni-tuebingen.de

Geförderte Projekte 2023

Hybrid Epistemic Practices

Generative künstliche Intelligenz und die Transformation akademischer Assemblagen in den qualitativen Sozial- und Geisteswissenschaften. Dieses Projekt untersucht die transformativen Auswirkungen generativer künstlicher Intelligenz, wie beispielsweise der GPT-Modelle von OpenAI, innerhalb der qualitativen Sozial- und Geisteswissenschaften an der Universität Tübingen. Aus ethnografischer Perspektive versucht es zu verstehen, wie Studierende und wissenschaftliche Mitarbeiter zu Early Adopters generativer KI werden, wie diese Technologie in hybride epistemische Praktiken integriert wird und welche weiterreichenden Auswirkungen sie auf akademische Assemblagen hat. Das ultimative Ziel ist es, eine Grundlage für die Entwicklung kritischer KI-Kompetenz zu schaffen, um Studierenden, Forschern und akademischen Akteuren zu helfen, fundiertere Entscheidungen im Kontext generativer KI zu treffen.

Project Coordination

Principal Investigator: 
Professor Christoph Bareither 
Ludwig Uhland Institute of Historical and Cultural Anthropology 
University of Tübingen 
Burgsteige 11 
72070 Tübingen 
E-Mail: Christoph.bareitherspam prevention@uni-tuebingen.de

Publikationen

  1. Grießl, Lukas, Bareither, Christoph, Vepřek, Libuše Hannah (2024): Generative AI in Academia: A Survey of Students and Staff at the University of Tübingen. Tübingen: Universität Tübingen. https://publikationen.uni-tuebingen.de/xmlui/handle/10900/158473 

  2. Vepřek, Libuše Hannah, Bareither, Christoph, Grießl, Lukas (in Press): Rethinking Hybridity: Assemblage Thinking and its Interdisciplinary Potential in the Field of Hybrid Intelligence. Human Computation (Special Issue: Hybrid Human–AI Systems. Interdisciplinary Perspectives).

  3. Grießl, L. (2025, 9. April). EKW? Nie gehört. – Drei Prinzipien für den Einsatz generativer künstlicher Intelligenz in kleinen Fächern. Blog der Kommission Digitale Anthropologie https://digitaleanthropologie.de/ekw-nie-gehoert-drei-prinzipien-fuer-den-einsatz-generativer-kuenstlicher-intelligenz-in-kleinen-faechern/

Islands of Transformation

Eine interdisziplinäre Studie zu Anpassung, Resilienz und Nachhaltigkeit. Inseln gehören zu den letzten Orten auf der Erde, die von Menschen besiedelt wurden, und sind am stärksten von der aktuellen Umweltkrise betroffen. Mit über 20 % der UNESCO-Welterbestätten stellen Inseln einige der vielfältigsten Natur- und Kulturstätten des Planeten dar. Inseln sind daher hervorragende Beispiele für die Erforschung kultureller, klimatischer und ökologischer Veränderungen. Aufgrund ihrer räumlichen Eigenschaften und ihrer Variabilität eignen sie sich hervorragend für die Untersuchung der Anpassungsfähigkeit, Resilienz und Nachhaltigkeit des Menschen und um zu erforschen, welche allgemeinen Lehren aus der Untersuchung von Inseln gezogen werden können. Die Dynamik der Wechselwirkungen zwischen Umwelt und Gesellschaft in Inselgemeinschaften wird erstmals auf globaler Ebene in einem interdisziplinären und diachronen Vergleichsrahmen untersucht. Wir untersuchen, wie sich Inselgesellschaften an Umweltveränderungen angepasst haben und welche Herausforderungen sich daraus ergeben. Mittelmeer-, Atlantik- und Pazifikinseln werden von den ersten menschlichen Siedlungen bis zum Beginn der Industrialisierung analysiert.

Project Coordination

Principal Investigators:
Marta Díaz-Zorita Bonilla
Institute of Prehistory, Protohistory and Medieval Archaeology
University of Tübingen
Burgsteige 11
72070 Tübingen
E-Mail: marta.diaz-zorita-bonillaspam prevention@uni-tuebingen.de

Prof. Dr. Thomas Scholten
Soil Science and Geomorphology
University of Tübingen
Rümelinstraße 19-23
72070 Tübingen
E-Mail: thomas.scholten@uni-tuebingen.de

Publikationen

  1. Luzi, E., Blanco-Lapaz, A., Díaz-Zorita Bonilla, M., Moreno Onorato, A. (2024): The small mammal assemblage of Biniadrís cave (Menorca, Spain): a preliminary approach. 5th Meeting of the ICAZ Microvertebrate Working Group, Warsaw, 9.–13. September 2024.

  2. Dawson, H., Jansen van Rensburg, J. (2024): Exchange Systems and Interaction in Ancient Island and Coastal Settings. In: Fitzpatrick, Scott M., Erlandson, Jon (Hrsg.): The Oxford Handbook of Island and Coastal Archaeology (Online-Ausgabe). Oxford: Oxford Academic. https://doi.org/10.1093/oxfordhb/9780197607770.013.10

  3. Dawson, H. (2024): Conclusions: Mediterranean rhapsody: Of island histories and identities. In: Christophilopoulou, A. (Hrsg.): Islands and Communities: Perspectives on Insularity, Connectivity, and Belonging. Oxford: Oxbow Books, S. 153–162. https://doi.org/10.2307/jj.19755260.15

  4. Díaz-Zorita Bonilla, M., Timm, M., Marciales Daza, M., Moreno Onorato, A., Alarcón García, E., Karakostis, A. F., Escudero Carrillo, J., Arboledas Martínez, L., Robles Carrasco, S., Morell, B., Hamilton, D., Dawson, H., Contreras Cortés, F., Bartelheim, M., Baten, J. (2025). Island bioarchaeology and ritual knowledge transfer at Biniadrís cave (Menorca, Spain): a longue durée perspective. Frontiers in Environmental Archaeology, Volume 4 - 2025
    https://www.doi.org/10.3389/fearc.2025.1506152
     
  5. Dierksmaier, L., Schön, F. (2025): Islands and Water as ResourceComplexes: Interdisciplinary Considerations from the Work Group ‘Insularities’. ResourceCultures. Wiesbaden: Reichert Verlag.

  6. Díaz-Zorita Bonilla, M., Marciales Daza, M., Timm, M. (2025): The use and non-use od Resources in the Bronze and Iron Ages in Menorca. ResourceCultures. Wiesbaden: Reichert Verlag.

  7. Dawson, H., Dierksmeier, L., Schön, F., Díaz-Zorita Bonilla, M., Bartelheim, M. and Scholten, T. (under review). Interdisciplinarity and reflexivity in Island Studies. Challenges and Prospects

Intimacy-Mobility-State Nexus

Im Kontext demokratischer und autoritärer Staaten: Eine Fallstudie zu China und Taiwan. Das Projekt zielt darauf ab, die Komplexität des Zusammenhangs zwischen Intimität, Mobilität und Staat zu untersuchen, der insbesondere in Ostasien bislang keine angemessene akademische und öffentliche Aufmerksamkeit erhalten hat. Durch die Untersuchung kontroverser Themen in den heutigen Gesellschaften Chinas und Taiwans, wie digitale Beziehungen, Zugang zu reproduktiven Rechten, die Abhängigkeit von Migranten für die Pflege älterer Menschen oder Kinder, informelle Netzwerke von Wanderarbeitern, Umzüge aus Gründen der Kindererziehung oder die Einführung alternativer Bildungspraktiken als Folge der Migration, soll dieses Projekt zeigen, wie Intimität und Mobilität sich in zwei einzigartigen soziopolitischen Kontexten, nämlich dem autoritären Neoliberalismus (China) und dem Entwicklungsstaat (Taiwan), gegenseitig beeinflussen und neu gestalten.

Project Coordination

Dr. André Beckershoff
Eberhard Karls Universität Tübingen
CCKF-European Research Center on Contemporary Taiwan
Keplerstr. 2
72074 Tübingen
E-Mail: andre.beckershoff@ercct.uni-tuebingen.de

Geförderte Projekte 2022

Infrastructures and Global Ordering (IGLO)

Die Transformation von Infrastrukturen verändert globale Beziehungen und beeinflusst die Chancen einer nachhaltigen Entwicklung. Die aktuellen globalen Ereignisse haben die Bedeutung von Infrastrukturen für ein funktionierendes internationales System unterstrichen. Dennoch sind sie anfällig und umstritten. Die Art und Weise, wie Infrastrukturen hergestellt, betrieben und genutzt werden, ist für die globalen Beziehungen von Bedeutung – und umgekehrt. In diesem Projekt verfolgen wir einen interdisziplinären Ansatz, um den Einfluss von Infrastrukturen auf die globale Ordnung und die nachhaltige Entwicklung von Gesellschaften zu bewerten. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Umsetzung der Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung. Das Projekt baut ein Forschungsnetzwerk zum Thema Infrastrukturen in Tübingen auf und legt den Grundstein für einen Sonderforschungsbereich (SFB).

Project Coordination

Principal Investigator: 
Prof. Dr. Hans-Jürgen Bieling 
Institute of Political Science  
University of Tübingen 
Melanchthonstr. 36  
72074 Tübingen 
E-Mail: Hans-juergen.bielingspam prevention@uni-tuebingen.de

Publikationen

Bieling, Hans-Jürgen, Diez, Thomas, Flemmer, Riccarda, Futterer, Andrea (2025): Transnational Infrastructures and the Transformation of Global Orders. Cham: Springer.

Geförderte Projekte 2021

Religion neu in die Gesellschaft einschreiben – nach dem „Tode“ Gottes und des Menschen in Auschwitz

Elie Wiesels Werk als Beitrag zur religiösen Erinnerungs- und Erneuerungskultur im Rahmen der Bekämpfung des Antisemitismus. Grundlage des Projekts ist die Arbeit an der kritischen kommentierten Gesamtausgabe der Werke von Elie Wiesel (autobiografische, literarische, biblische, essayistische Schriften) in deutscher Sprache. Als internationales Kooperationsprojekt (D, L, F, Israel, USA) mit interdisziplinären (Geschichte, Literaturwissenschaft, Philosophie, Theologien, Kognitionswissenschaft, Pädagogik), multikonfessionellen und selbstreflexiven Forschergruppen, arbeitet es zu den Fragen, 1) wie Wiesels schriftstellerisches Werk die Suche nach Gott und dem Menschen nach Auschwitz vorantreibt, 2) Religion als sinnstiftendes humanisierendes Beziehungsgeschehen neu in die Gesellschaft einschreibt und 3) zu einer gegen den Antisemitismus zu einer transformativen Erinnerungskultur beiträgt. Eine Anschubfinanzierung ermöglicht die wissenschaftliche Gesamtkoordination in Kooperation mit der Luxembourg School of Religion & Society (die den gleichen Betrag zur Verfügung stellt) und die interdisziplinäre Verankerung an der Universität Tübingen.

Project Coordination

Principal Investigators: 
Prof. Dr. Reinhold Boschki und Dr. Elisabeth Migge  
Forschungsstelle Elie Wiesel / Abteilung Religionspädagogik 
Universität Tübingen
Liebermeisterstr. 12, 72076 Tübingen 
+49 7071 29-78061 
E-Mail: reinhold.boschkispam prevention@uni-tuebingen.de   

E-Mail: elisabeth.miggespam prevention@uni-tuebigen.de

Publikationen

Herausgeberschaften

  1. Boschki, Reinhold, Migge, Elisabeth, Pittl, Sebastian, Schiefen, Fana, Schüßler, Michael (Hrsg.) (2025): Memoria passionis in Zeiten verflochtener Erinnerung. Interdisziplinäre Perspektiven. transcript-Verlag, i.E.

  2. Baert-Knoll, Valesca, Boschki, Reinhold, Buchschuster, Thomas, Migge, Elisabeth, Münch-Wirtz, Julia, Schwendemann, Wilhelm (Hrsg.) (2024): Gesicht zeigen gegen Antisemitismus. Zeitschrift für christlich-jüdische Begegnung im Kontext, 1/2–2024 (Verantwortete Schriftleitung mit Thomas Buchschuster und Valesca Baert-Knoll).

Artikel

  1. Migge, Elisabeth (2024): The Significance of Elie Wiesel’s Night for Responsible Living Today – Contribution and Potential for Education. In: Elie Wiesel Research Series. Tübingen: Tübingen University Press, i.E. (Sammelband, Peer-Review; Veröffentlichung Herbst 2024).

  2. Boschki, Reinhold, Baert-Knoll, Valesca, Migge, Elisabeth (2024): Fight Against Anti-Semitism – A Key Theme in Elie Wiesel’s Œuvre. In: Elie Wiesel Research Series. Tübingen: Tübingen University Press, i.E. (Sammelband, Peer-Review; Veröffentlichung Herbst 2024).

  3. Migge, Elisabeth, Boschki, Reinhold (2024): Der Religionsunterricht als Akteur zur Antisemitismusprävention. Aufgaben und Chancen. In: Notizblock. Materialdienst für Religionslehrkräfte in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, 75/2024. Stuttgart. https://schulen.drs.de/fileadmin/user_files/164/Dokumente/Veroeffentlichungen__Downloads__Formulare/Notizblock/Notizblock_75/NB75_Thema_Leitartikel_Migge_Boschki.pdf

  4. Boschki, Reinhold, Migge, Elisabeth (2024): „…weil auch in Auschwitz gebetet wurde“. Die Bedeutung des Shoah-Gedenkens für die Zukunft der Politischen Theologie. In: Bormann, Lukas, Kreutzer, Ansgar (Hrsg.): Bestandsaufnahmen und Perspektiven neuer politischer Theologie. i.E. (Veröffentlichung Winter 2024).

  5. Baert-Knoll, Valesca, Migge, Elisabeth, Boschki, Reinhold (2023): Antisemitismuskritische Bildung im Handlungsfeld religiöser Bildung/Religionsunterricht. In: Schwendemann, Wilhelm, Stahman, Christian (Hrsg.): Antisemitismus an Schulen – Analysen und Prävention. Berlin, S. 80–102.


Welt und Gesetz in Judentum und Islam

Konzeptionen, Dynamiken, Wechselwirkungen in Geschichte und Gegenwart. Das Forschungsvorhaben wird im Kontext des Campus der Theologien den aus gesellschaftlicher wie politischer, vor allem aber akademischer Sicht theologisch und religionswissenschaftlich dringend nötigen wissenschaftlichen Dialog zwischen Jud:Innen und Muslim:Innen aufnehmen.  
Während der Förderphase ist es die vorrangige Aufgabe, ein Jüdisch-Muslimische Forschungszentrum an der Universität Tübingen aufzubauen. Entscheidende Zielsetzung ist es strukturelle Voraussetzung für die gemeinsame Forschung von jüdischen und muslimischen Theologen und Wissenschaftlern aufzubauen.
Darüber hinaus gibt es hinsichtlich mit der Untersuchung der Bedeutungsdimensionen von Welt(lichkeit) und Gesetz / Religion in ihrem wechselseitigen Bezug in den Traditionen von Judentum und Islam einen ersten zu erforschenden inhaltlichen Schwerpunkt. Entsprechungen, Gegensätze und mögliche Modelle der Koexistenz zwischen Judentum und Islam sowie anderen Religionen in liberalen Demokratien werden unabhängig von der christlichen Charakterisierung der Bedeutung von Religiosität und Säkularität reflektiert.

Project Coordination

Principal Investigators: 
Rabbiner Dr. Asher J. Mattern 
Institut für Ökumenische und Interreligiöse Forschung 
University of Tübingen 
Rümelinstraße 23 · 72076 Tübingen 
07071/29-78082 
E-Mail: asher.matternspam prevention@uni-tuebingen.de   

Prof. Dr. Fahimah Ulfat 
Institut für Ökumenische und Interreligiöse Forschung

 

 

Publikationen

Artikel / Beiträge

  1. Ulfat, Fahimah, Mattern, Asher J., Boschki, Reinhold (2023): Dialogische Theologie im Anschluss an Nostra Aetate. Ein christlich-muslimisch-jüdischer Austausch. In: Theologische Quartalschrift (Tübingen), Themenheft „60 Jahre Zweites Vatikanum: der Auftrag, Theologie immer wieder neu zu denken“, 203, S. 385–405.

  2. Ulfat, Fahimah, Mattern, Asher J., Boschki, Reinhold (2025): Hermeneutik interreligiöser Kommunikation. In: Gärtner, Claudia, et al. (Hrsg.): Handbuch Religionspädagogische Hermeneutik. Tübingen: Mohr Siebeck.

  3. Ulfat, Fahimah, Mattern, Asher J. (2024): Othering revisited: Historische und gegenwärtige Wurzeln sowie religionspädagogische Herausforderungen des jüdisch-muslimischen Verhältnisses in Deutschland. In: Religionspädagogische Beiträge. Journal for Religion in Education, 48.

Herausgeberschaften / Projekte

  1. Religions: Special Issue „Jewish–Muslim Relations in the Past and Present“, i.E. Verfügbar unter: https://www.mdpi.com/journal/religions/special_issues/9U65WUU60U

  2. Mattern, Asher J., Rahner, Johanna, Ulfat, Fahimah (Hrsg.) (i.E.): Faces of Abraham: Conceptual Versions of Monotheism and Interpretative Visions of its Foundational Figure. [Ort erscheint]: Grunewald Verlag.

  3. Torah – Worldliness – Quran: Beyond the Common Concepts of ‘Secular’ and ‘Religious’. Sammelband in Vorbereitung, i.V.