Institut für Medienwissenschaft

Rechte Immersion und engagierte Öffentlichkeiten

Projektlaufzeit: März 2025 bis Dezember 2027
Projektleitung: Prof. Dr. Tanja Thomas, Dr. Felix Schilk
Förderung: BMBF und MWK, Förderlinie Exzellenzuniversitäten

Projektbeschreibung:

Das Forschungsprojekt verfolgt das Ziel, rechte Immersion zu konzeptualisieren und systematisch aufzuschlüsseln. Darunter verstehen wir den Prozess, in dem Subjekte mit rechten Weltanschauungen oder Lebenswelten in Kontakt kommen und sich bewusst oder unbewusst involvieren (lassen). Wir möchten herausfinden, wie rechte Immersion in verschiedenen (medialen) Infrastrukturen funktioniert und welche Ressourcen und Strategien dabei zum Einsatz kommen. Konkret fragen wir danach, wie rechtsextremes Wissen an alltagsweltliche wie auch an wissenschaftliche Deutungen anschließt, diese politisch überformt und dabei in der gesellschaftlichen ‚Mitte‘ Resonanz erzeugt.

Im Anschluss an die Konzeptionalisierung von ‚rechter Immersion‘ sollen Best-Practice-Projekte untersucht werden, in denen ‚rechter Immersion‘ erfolgreich entgegengewirkt wird. Ziel ist hierbei, die Erfahrungen aus den Projekten zu systematisieren und ein ‚Response Framework‘ zur demokratischen Resilienzförderung zu entwickeln.

Forschungsfragen:

Wie funktionieren die Anschlussfähigkeit und Veralltäglichung rechter Weltanschauungen und wie können darauf gerichtete Interventionen zugunsten demokratischer Haltungen und Praxen gelingen?

Arbeitspakete:

  1. Rechte Immersion aufschlüsseln: Systematisches Literature Mapping zum Forschungsstand und Entwicklung einer Heuristik ‚rechter Immersion‘
  2. Engagierte Öffentlichkeiten: Fallstudien zu Best-Practice-Projekten, die ‚demokratische Immersion‘ befördern
  3. Dialogformate: Fokusgruppeninterviews mit Praxispartner:innen zur Diskussion der Zwischenergebnisse
  4. Response-Framework: Policy Paper mit Vorschlägen zur Förderung ‚demokratischer Resilienz

Forschungsverbund „Rechte Immersion“

Das Forschungsprojekt bildet gleichzeitig den Arbeitskontext für einen Forschungsverbund, in dem weitere Teilprojekte sowie ein Rahmenantrag zur Einrichtung einer Forschungsgruppe entwickelt werden sollen. Angestrebt ist eine interdisziplinäre Perspektivierung und Skalierung der Forschung zur demokratischen Entgegnung rechter Immersion in verschiedenen Konfliktfeldern und auf unterschiedlichen Ebenen, unter Nutzung der in der Antragsgruppe vertretenen Methodenvielfalt.

Verbundpartner:innen

  • Prof. Dr. Tanja Thomas (Ansprechpartnerin), Institut für Medienwissenschaft, Universität Tübingen
  • PD Dr. Rolf Frankenberger, Institut für Rechtsextremismusforschung, Universität Tübingen
  • Prof. Dr. Bernd-Stefan Grewe, Institut für Geschichtsdidaktik und Public History, Universität Tübingen
  • Prof. Dr. Markus Rieger-Ladich, Institut für Erziehungswissenschaft, Universität Tübingen
  • Prof. Dr. Monique Scheer, Institut für Empirische Kulturwissenschaft, Universität Tübingen
  • Prof. Dr. Barbara Stauber, Institut für Erziehungswissenschaft, Universität Tübingen
  • Prof. Dr. Andreas Beelmann, Institut für Psychologie, Zentrum für Rechtsextremismusforschung, Demokratiebildung und gesellschaftlichen Integration (KomRex), Friedrich-Schiller-Universität Jena
  • Prof. Dr. Léonie de Jonge, Institut für Rechtsextremismusforschung, Universität Tübingen
  • Prof. Dr. Annett Heft, Institut für Rechtsextremismusforschung, Universität Tübingen
  • Prof. Dr. Heike Radvan, Institut für Rechtsextremismusforschung, Universität Tübingen

Gefördert vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) und dem Wissenschaftsministerium Baden-Württemberg im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern.