Institut für Medienwissenschaft

Forschung zu Transformationen der Medienkultur

Der Lehrstuhl „Transformationen der Medienkultur“ widmet sich theoretisch der Weiterentwicklung kultur- und gesellschaftstheoretisch fundierter Medien- und Kommunikationstheorien und beschäftigt sich in empirischen Studien mit der Funktion und Bedeutung von Medien, Kommunikation und Öffentlichkeit in ihrer Bedeutung für gesellschaftliche (Macht-)Verhältnisse, deren Produktion, Reproduktion und Veränderung.

Unsere Arbeiten verstehen sich dabei als eine Praxis kritischen Gesellschaftsanalyse, die u.a. unter Bezugnahme auf Arbeiten der feministischen Theorie und postkolonialen Theorie, der Cultural Studies und der Gender und Queer Studies danach fragt, wie in Medienkulturen symbolische und materielle Ressourcen zur Verfügung gestellt bzw. vorenthalten und somit soziale und kulturelle Einschluss- und Ausschlussprozesse gestaltet werden. Auf diese Weise können wir u.a. Fragen danach diskutieren, wie sich Öffentlichkeit(en) etwa für die Thematisierung sozialer Ungleichheit, Rassismus und Sexismus erzeugen, Anerkennung erreichen und Solidarisierungsprozesse auslösen lassen, die zu sozialen Transformationen einen Beitrag leisten können.

Zur empirischen Erforschung dieser Fragen nutzen wir überwiegend qualitative Methoden, wie zum Beispiel Bild-Diskurs und Diskursanalysen, Interviews und Gruppendiskussionen, qualitative Inhaltsanalysen, Film- und Fernsehanalysen, u.v.m.

Weitere Informationen über unsere Forschung finden Sie außerdem auf unserem Forschunsgportal:

Critical and Cultural Media Studies

Aktuelle Forschungsschwerpunkte

Medien und Partizipation

Neu erschienen: Media & Participation in Post-Migrant Societies, herausgegeben von Tanja Thomas, Merle-Marie Kruse und Miriam Stehling. Weitere Infos.

Im interdisziplinär angelegten Projekt „Agonistic Engagement in Post-Migrant Societies“ – einer Kooperation mit Prof. Tali Hatuka (University of Tel Aviv) und Prof. Dr. Fabian Virchow (Hochschule Düsseldorf) – untersuchen wir Proteste im städtischen Raum in Israel und Deutschland, die sich gegen und für Zuwanderung aussprechen, sowie deren Verhandlung in medialen Öffentlichkeiten.

Anerkennung und Sichtbarkeit in Medienkulturen

Welches Potenzial liegt in einem gesellschaftstheoretisch fundierten Verständnis von „Anerkennung“ und einer repräsentationskritischen Auffassung von „Sichtbarkeit“ für eine kritische Medienkulturforschung? Tanja Thomas, Lina Brink, Elke Grittmann und Kaya de Wolff haben 2017 den Sammelband „Anerkennung und Sichtbarkeit. Perspektiven für eine kritische Medienkulturforschung“ bei transcript herausgegeben.

(Feministischer) Protest, Medien und Handlungsfähigkeit

2015 veröffentlichten Tanja Thomas und Miriam Stehling in den Feminist Media Studies den Artikel „The communicative construction of FEMEN: naked protest in self-mediation and German media discourse“ (Feminist Media Studies, Volume 16, 2016 – Issue 1: Digital Feminisms: Transnational Activism in German Protest Cultures).

Medien und Rechtspopulismus

In dem von der Hans-Böckler-Stiftung an der Universität Tübingen eingerichteten Promotionskolleg Rechtspopulismus werden die sich im Rechtspopulismus ausdrückenden, von dieser Seite aber auch vorangetriebenen exkludierenden Solidaritäten in verschiedenen Bereichen der Sozialpolitik untersucht, denn gesellschaftliche Solidaritäten sind eine für gegenwärtige Gesellschaften konstitutive Beziehungsform – und insbesondere für die Wohlfahrtsstaaten und der auf sie bezogenen Sozialpolitiken eine notwendige Grundlage.

Transkulturelle Öffentlichkeit und Solidarisierung

Wie entstehen transkulturelle Öffentlichkeit(en)? Welche Potenziale der Solidarisierung im Kampf um soziale Anerkennung un dpolitische Rechte sind damit verbunden? Diesen Fragen gehen die vielfältige Projekte nach, die in der von der Hans-Böckler-Stiftung geförderten Nachwuchsforscher*innengruppe bearbeitet werden.

Rechte Gewalt und Erinnerung

Der Projektzusammenhang schlägt vor, eine Sicht auf „Doing Memory“ an rechte Gewalt einzunehmen, die Erinnern und Vergessen programmatisch zusammendenkt. Das Projekt ist eine Kooperation mit Prof. Dr. Fabian Virchow (HS Düsseldorf), Prof. Dr. Gabriele Fischer (HS Esslingen) und Prof. Dr. Matthias Lorenz (Universität Bern) und wird gefördert im Rahmen des Zukunftskonzepts der Universität Tübingen (Deutsche Forschungsgemeinschaft ZUK 63). Es fanden bereits unterschiedliche Veranstaltungen statt, unter anderem der Workshop „Doing Memory and Right-wing Violence in Mediated Public Spheres“ im Oktober 2017 in Tübingen.

Feministische Theorie und Critical Media Studies

Gemeinsam mit Elke Grittmann, Elisabeth Klaus, Margreth Lünenborg, Jutta Röser und Ulla Wischermann gibt Tanja Thomas die transcript-reihe „Critical Studies in Media and Communication“ heraus. Die Reihe versammelt Arbeiten, die sich mit der Funktion und Bedeutung von Medien, Kommunikation und Öffentlichkeit in ihrer Relevanz für gesellschaftliche (Macht-)Verhältnisse, deren Produktion, Reproduktion und Veränderung beschäftigen. Darin u.a. erschienen der Sammelband „Anerkennung und Sichtbarkeit. Perspektiven für eine kritische Medienkulturforschung“.

Protest und Migration in medialen Öffentlichkeiten

In Kooperation mit Prof. Tali Hatuka von der University of Tel Aviv und Prof. Dr. Fabian Virchow, tätig an der Hochschule Düsseldorf, untersuchen wir in einem interdisziplinär angelegten Projekt Proteste im städtischen Raum in Israel und Deutschland, die sich gegen und für Zuwanderung aussprechen, sowie deren Verhandlung in medialen Öffentlichkeiten.


Doktorand*innen
Promotionskolleg Rechtspopulismus