Institut für Medienwissenschaft

Lehrstuhl für Digitalisierung und gesellschaftliche Verantwortung

Herzlich willkommen auf der Seite des Lehrstuhls Medienwissenschaft, Schwerpunkt Digitalisierung und gesellschaftliche Verantwortung. Hier finden Sie aktuelle Informationen zu uns und unseren Tätigkeiten in Forschung und Lehre.

 

Kontakt

Ute Eberhardt
Sekretariat

 +49 (0) 7071 29-72346
ute.eberhardtspam prevention@uni-tuebingen.de 
 

Digitalisierung und gesellschaftliche Verantwortung

Die Digitalisierung durchzieht sämtliche Bereiche des Lebens und verändert dabei Medienproduktion, -inhalte und -gebrauch grundlegend. Daher ist Medien- und Kommunikationswissenschaft gleichzeitig auch „Digitalisierungswissenschaft“. An unserem Lehrstuhl versuchen wir, die Digitalisierung in ihrer technischen und ökonomischen, rechtlichen, ethischen und sozialen Dimension zu erfassen und gesellschaftliche Folgen eines veränderten Medienhandelns zu analysieren.

Ein wichtiges Anliegen der am Lehrstuhl tätigen Wissenschaftler:innen ist es, eine öffentlichkeitstheoretisch fundierte, auf Partizipation zielende, (ideologie-)kritische Haltung innerhalb und außerhalb der Universität zu vertreten und Digitalisierung als vielschichtiges und folgenreiches, aber gleichzeitig aktiv gestaltbares Phänomen zu kommunizieren. Wissenstransfer und Beteiligung am gesellschaftlichen Diskurs, doch auch die kritische Analyse des Digitalisierungs-Diskurses sind essenziell.

Am Lehrstuhl werden zwei Themenbereiche verstärkt bearbeitet: Der eine umfasst das Verhältnis von Öffentlichkeiten, Medien(-technologie), Datenökonomie und Demokratie und ist stärker auf der Makroebene angesiedelt. Der andere fokussiert auf soziale Ungleichheit, auf Inklusion und Exklusion in und durch Medien und nimmt Mikro- und Mesoebene in den Blick.

Im Mittelpunkt stehen Wandlungsprozesse durch digital vernetzte, mobile Medien, die Formierung von Protestbewegungen, alternativen Öffentlichkeiten, die Reproduktion (sozialer) Räume und Orte, Ein- und Ausschlüsse sozialer Gruppen, Möglichkeiten der Teilhabe, Medienhandeln und Medienaneignung. Die Forschung zu Medien und Stereotypen aus intersektionaler Perspektive ermöglicht, diese Themenbereiche zu verbinden, sie theoretisch zu fundieren und empirisch zu bearbeiten und dabei beispielsweise die Reproduktion von Geschlechterstereotypen und Rassismen durch Algorithmen und Künstliche Intelligenz in den Blick zu nehmen. Die Datafizierung höchstpersönlicher Lebensbereiche erfordert die Analyse der damit verbundenen Überwachung, Kommerzialisierung und Machtverhältnisse.   

Aktuelles

Martina Thiele ist zu Gast im Podcast „Feminismus süß-sauer“ von Emilia Zaiser und Lea Binder. In der Folge 3 spricht sie zum Thema „Misogynie: Männer hassen Frauen und Frauen hassen Männer - wie geht das überhaupt?“


Neu am Lehrstuhl „Digitalisierung und gesellschaftliche Verantwortung“

Zum 1. April 2023 haben zwei wissenschaftliche Mitarbeiterinnen das Lehrstuhlteam ergänzt. Wir begrüßen ganz herzlich Dr. Mandy Tröger, die ein Walter-Benjamin-Stipendium der DFG erhalten hat und sich in den kommenden zwei Jahren der Erforschung der Rolle der Treuhand bei der Privatisierung der DDR-Presse widmen wird. 

Und wir begrüßen ebenso herzlich Eva-Marie Neugebauer, die eine Doktorandinnen-Stelle im von Dr. Helena Atteneder geleiteten Projekt „Medien und Mobilität in der digitalen Stadt“  innehat. Eva-Marie Neugebauer hat den BA-Medienwissenschaft in Tübingen absolviert und den Master of Media Research an der Hochschule der Medien in Stuttgart.


Die neue Ausgabe der deutsch- und englischsprachigen Fachzeitschrift Journalistik/Journalism Research ist da! Sie enthält u.a. einen Beitrag von Prof. Dr. Martina Thiele und Prof. Dr. Tanja Thomas zum Thema Sophie Scholl auf Instagram. Ihre Diskursanalyse über die Debatte um Erinnerungskultur, Widerstand und Geschichtsfiktionalisierung zeigt eine erstaunliche Leerstelle auf: Kaum hinterfragt wurde die "Kooperation" öffentlich-rechtlicher, beitragsfinanzierter Sender mit einer zum Meta-Konzern gehörenden Plattform, deren Geschäftsmodell u.a. auf Datensammlung, personalisierter Werbung und unbezahlter "Digitalarbeit" basiert. Die Ausgabe ist verfügbar unter: https://journalistik.online/wp-content/uploads/2023/04/Journalistik-2569-152X-1-2023-de.pdf?mc_cid=0d50f3a992&mc_eid=f8ad5b767a


Vorlesung zur Pressefreiheit in Europa

Dienstags, 18-20 Uhr im Hörsaal 37 im Brecht Bau

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"Typisch Bürgermeister?"

Über Berufsstereotype, Politiker:innen in den Medien und darüber, dass ein diffe­renzierteres Bild von Bürger­meister:innen und ihrer Arbeit vermitttelt werden müsste, sprechen Prof. Dr. Martina Thiele und der Journalist Henning Witzel im Podcast des Netzwerks „Junge Bürgermeister*innen“.

Nachzuhören bei Apple Podcast, Google Podcast und bei Spotify.


Sprache kann Grenzen überschreiten, will es manchmal, und doch bewegt sie sich oft auf einem schmalen Grat: Wem treten wir womit zu nahe und wie gehen wir im täglichen Sprachgebrauch damit produktiv um? Was ist der Unterschied zwischen einem sensiblen Umgang miteinander und dem „... nichts darf man mehr sagen“? Was ist Meinungsfreiheit, was Zensur, und sollten wir nicht eigentlich auch über Privilegiertheit und Macht sprechen?

Zu diesen Fragen hat Martina Thiele am 24. November 2021 im Rahmen der Reihe „sITZung“ im Zimmertheater Tübingen einen Vortrag zu „Political Correctness und Cancel Culture“ gehalten.


Am 1. Oktober 2021 hat Martina Thiele anlässlich der Tagung „Das Wirken von Geschlechterstereotypen und deren Überwindung“ in der Denkfabrik Chancengleichheit Freiburg einen Vortrag zum Thema „Geschlechterstereotype in digitalisierten Öffentlichkeiten“ gehalten.

Zum Tagungsprogramm


Im Rahmen der gemeinsamen Tagung der DGPuK-Fachgruppen Medien, Öffentlichkeit und Geschlecht sowie Internationale und interkulturelle Kommunikation am 23. September 2021 in Magdeburg hat Martina Thiele die Keynote zum Thema „Globalisierter Mediensport und soziale Ungleichheit aus queerfeministischer und transkultureller Perspektive“ gehalten.

 Zum Tagungsprogramm


Im Handbuch Medien und Geschlecht ist ein neuer Beitrag von Martina Thiele erschienen!

Thiele, Martina (2021): Medieninhalte: Geschlechter­re­prä­sen­tationen und -dekonstruktionen. In: Handbuch Medien und Geschlecht. Hrsg. von Johanna Dorer/Brigitte Geiger/Brigitte Hipfl/Viktorija Ratković. Wiesbaden: Springer VS, 18 S. DOI: 10.1007/978-3-658-20712-0_19-1


Team
Forschung
Lehre
Qualifizierungsarbeiten

Archiv

Aufsätze in der „Journalistik/Journalism Research"

Die neue Ausgabe der deutsch- und englischsprachigen Fachzeitschrift Journalistik/Journalism Research ist da! Sie enthält u.a. einen Beitrag unserer Gastwissenschaftlerin Dr. Olha Harmatiy von der Universität Lviv zum Thema Umweltberichterstattung in ukrainischen Medien. Deutlich wird, wie zerstörerisch der Krieg gegen die Ukraine auch in ökologischer Hinsicht ist: https://journalistik.online/en/paper-en/environmental-reporting-in-ukrainian-media/

Transkulturalitäts- und Geschlechterforschung

Im Band "geschlecht_transkulturell. Aktuelle Forschungsperspektiven" schreibt Martina Thiele über "Der Ball und die Welt. Perspektiven der Gender Media Studies und Transkulturalitätsforschung." 

https://www.springer.com/de/book/9783658302627 

Das Buch versammelt aktuelle Forschung aus der Doctorate School geschlecht_transkulturell an der Paris Lodron Universität Salzburg, deren Leiterin Martina Thiele von 2016 bis 2020 war.

Political Correctness und Cancel Culture

In Ausgabe 1/2020 der Fachzeitschrift Journalistik/Journalism Research finden Sie den Beitrag "Political Correctness und Cancel Culture. Eine Frage der Macht! Plädoyer für einen Perspektivwechsel".

Theoriepreis der DGPuK

Der Theoriepreis der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikations­wissen­schaft (DGPuK) geht 2021 an Dr. Matthias Händler. Ausgezeichnet wird seine Dissertation Zeichen – Erkenntnis – Kommunikation. Entwurf eines semiotischen Konstruktivismus exemplifiziert anhand der Frage "Was ist ein Bild?"

Matthias Händler war Doktorand und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Tübinger Graduiertenkolleg "Ambiguität – Produktion und Rezeption". Martina Thiele, die als Vorsitzende der DGPuK-Theoriepreis-Jury, den Preis übergab, unterstrich in ihrer Laudatio die Relevanz der Studie für die Visuelle Kommunikationsforschung: "Zugleich ist Händlers Ansatz eines Semiotischen Konstruktivismus auf Texte im weitesten Sinne anwendbar und bietet - mit Blick auf digitale Kommunikation und Multimodalität – überaus nützliches und bestens aufbereitetes Theoriewissen."

Neue Ausgabe der Fachzeitschrift Journalistik/Journalism Research

Die neue Ausgabe der deutsch- und englischsprachigen Fachzeitschrift Journalistik/Journalism Research ist da! Das Editorial (Link zum Editorial auf deutsch) hat Martina Thiele verfasst.
The long and short of it. Editorial. In: Journalism Research, 2/2021, 4. Jg. Online unter: https://journalistik.online/en/edition-2-2021/the-long-and-short-of-it/ 
Über kurz oder lang. Editorial. In: Journalistik, 2/2021, 4. Jg. Online unter: https://journalistik.online/ausgabe-02-2021/ueber-kurz-oder-lang/

Leben und Werk von Eberhard Fechner

Zwei aktuelle Bände befassen sich mit Leben und Werk des Filmemachers Eberhard Fechner. Martina Thiele hat sie für HSozKult vergleichend rezensiert.
Musial, Torsten/Aurich, Rolf (Hrsg.) (2019): Eberhard Fechner. Chronist des Alltäglichen. München: edition text & kritik, und Barbian, Jan-Pieter/Ružicka, Werner (Hrsg.) (2018): Eberhard Fechner. Ein deutscher Erzähler. Essen: Klartext. Sammelrezension. Online unter: https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-28919 

Handbuch Politischer Journalismus

Im Verlag Herbert von Halem ist das neue Handbuch Politischer Journalismus mit einem Beitrag von Martina Thiele erschienen!
Thiele, Martina (2021): Stereotypisierung. In: Handbuch Politischer Journalismus. Hrsg. von Marlis Prinzing und Roger Blum. Köln: Herbert von Halem, S. 618-625.
https://www.halem-verlag.de/handbuch-politischer-journalismus/ 

Geht ohne Geomedien gar nichts mehr? Geomediatisierung als ideologisches Konstrukt

Pablo Abend und Helena Atteneder versammeln im Beitrag zu „Geomediatisierung“ aktuelle Forschungs­perspektiven rund um die ideologie­basierte Normalisierung von Geo­medien­technologien. Der Hand­buch­beitrag erscheint in Kürze im „Hand­buch ­Digitale Geographien. Welt – Wissen - Werkzeuge“. 

Geodaten gelten als zentraler Selektor der “Geospatial Industry”, werden aber auch für eine immer größere Bandbreite an internet- und cloud­basierten Produkten und Diensten als unerlässlich wahr­genommen, indem sie bspw. für die reibungs­lose Funktions­weise personalisierter Services verantwortlich sind. Das Konzept der Geo­me­di­a­ti­sie­rung beleuchtet diese Prozesse aus kritisch-dialektischer Perspektive, indem die Durch­dringung sämtlicher Lebens­bereiche mit Geo­medien­techno­logien und deren wahr­genommene Unerlässlichkeit als ideologie­besetztes, diskursives Konstrukt entlarvt wird. Dieser Blickwinkel wirft Fragen danach auf, welche Akteure die Deutungs­macht haben, Techno­logie­entwicklung unter welchen Prämissen voran­zu­treiben und die entsprechenden dominanten ‘Erzählungen’ zu setzen. 

Das Handbuch ist aus dem deutsch­sprachigen, DFG-geförderten Forschungs­netzwerk „Digitale Geographien“ heraus entstanden, wird von Tabea Bork-Hüffer, Henning Füller und Till Straube heraus­gegeben und beleuchtet Fragen zu digitalisierten gesellschaftlichen Räumen aus geographischer sowie kommunikations- und medien­wissenschaftlicher Perspektive. Auf der „Geomedia 2021“ zum Thema „Off the Grid“ wurde das „Handbuch Digitale Geographien. Welt – Wissen - Werkzeuge“ bereits präsentiert.

Medienkritik!

Den Tagungsband Medienkritik. Zwischen Ideologischer Instru­men­ta­lisierung und kritischer Auf­klä­rung, herausgegeben vom Trierer Medienwissenschaftler Hans-Jürgen Bucher, bespricht Martina Thiele in der Publizistik 

http://link.springer.com/article/10.1007/s11616-021-00657-0 
https://doi.org/10.1007/s11616-021-00657-0