Institute of Media Studies

02.03.2018

Radio Micro-Europa: Musiksendung (156) „Kammerchor der Musikwissenschaft Tübingen“, am Sonntag, den 4. März 2018 von 12 bis 13 Uhr im Freien Radio Wüste Welle 96,6 – Kabel: 97,45 Mhz, auch als Live Stream im Internet

Der Link zum Anhören im Internet: http://vergil.uni-tuebingen.de/microeuropa/

www.micro-europa.de/

Moderation: Lena Hofbauer

Technik: Aaron Geiger

Redaktion: Ina Mecke

Inhalt der Sendung

Heute ist viel Kammermusik bei Radio Micro Europa angesagt. Wir hören, erforschen und analysieren die wunderbare Musik von den alten Universitätsmusikdirektoren Otto Scherzer, Fritz Volbach und Karl Hasse, präsentiert vom Kammerchor der Musikwissenschaft in Tübingen. Durch ihre Arbeit kann dieses Jahr 200 Jahre Musikpflege an der Uni gefeiert werden. Damals wurde Friedrich Silcher als erster Direktor für die Festlichkeiten des 300jährigen Jubiläums der Reformation eingestellt.

Zu den drei Universitätsmusikdirektoren:

Otto Scherzers Eigensinn findet man in seiner Kompositionsarbeit in der komplexen Satzfaktur wider. Die Hälfte seiner Choralbearbeitungen entstand während seiner Tübinger Jahre. Seine bisher eher unbeachteten Orgelwerke, welche ganz nach der alten Tradition aus dem 18. Jahrhundert gestaltet sind, wurden besetzungstechnisch für vier Hände auf dem Klavier bearbeitet. Otto Scherzer war ein Schmerzenskind. Durch Scherzers bisherige Erfahrungen aus Stuttgart hatte man hohe Erwartungen an den Direktor. Daraus entstanden, auch nach eigener Suche nach Anerkennung, Konzerte mit großen Chor und Orchesterwerken und Teile aus Opern von Mozart, ein Orchesterverein und eine akademische Liedertafel.

Karl Hasse brachte als ehemaliger Leipziger Thomaner neuen Schwung mit nach Tübingen. Seine Bachpflege, die Orgel, die im Festsaal der Musikwissenschaft steht, und das Promotionsrecht der Musikwissenschaft sind seine Tübinger Verdienste.

Fritz Volbach war Vollblutmusiker und Musikgelehrter. Seine dreiteilige Kantate „Raffael“ entwickelte er nach drei Stimmungsbildern von Madonnen vom italienischen Renaissancemalers Raffael Sanzio da Urbino. Nach Berlin und Mainz kam Fritz Volbach nach Tübingen, um die Stadt zum musikalischen Zentrum zu machen. Das erste Händelfest wurde von ihm ins Leben gerufen, ansonsten war Volbach in ganz Deutschland unterwegs. Die dreiteilige Kantate von Fritz Vollbach wurde erfolgreich in einigen Städten aufgeführt. Die Partitur für das zweite Bild „Salve Regina“ für den Frauenchor findet man im Tübinger Institut.

Das Konzert „Dedit, Donavit, Dedicavit“ fand am 5. Februar 2018 im Rahmen der Ringvorlesung „Musikpraxis“ im Pfleghofsaal der Musikwissenschaft Tübingen statt.

Gesungen hat der Kammerchor der Musikwissenschaft Tübingen unter der Leitung von Andreas Flad.

Alle Kompositionsautographen liegen im Schwäbischen Landesmusikarchiv im Musikwissenschaftlichen Institut mit Ausnahme der vier Goethe Lieder von Otto Scherzer.

Musik

01 „Brich an, o schönes Morgenlicht“ aus den sechs geistlichen Konzerten Op.6 - Otto Scherzer

02 Choralfigurationen für die Orgel Op. 5 für Pianoforte – Otto Scherzer

03 „Pilgerspruch“ aus den sechs geistlichen Konzerten Op. 6 – Otto Scherzer

04 „Abendlied“ aus den sechs geistlichen Konzerten Op. 6 – Otto Scherzer

05 Lieder nach Johann Wolfgang Goethe – Otto Scherzer

06 Raffael Op. 26 Teil 1 – Fritz Volbach

07 Raffael Op. 26 Teil 2 – Fritz Volbach

08 Raffael Op. 26 Teil 3 – Fritz Volbach

09 Choralfigurationen für die Orgel Op. 5 für Pianoforte – Otto Scherzer

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