Minerale im Alltag
Haben Sie schon einmal auf die Liste der Inhaltsstoffe Ihrer Kosmetik geschaut?
Sie werden überrascht feststellen, dass viele Produkte Minerale enthalten!
So ist eines der wichtigsten Bestandteile in Ihrem Lidschatten das Mineral Talk - ein Magnesiumsilikat. Seine plättchenförmige Ausbildung ist u.a. der Grund, warum dieses Mineral schon seit über 5000 Jahren als wichtiger Teil von Kosmetika benutzt wird. Da die einzelnen Mineralplättchen leicht übereinander gleiten, läßt sich das Makeup leicht auftragen. Außerdem liegen die Talktafeln flach auf den Hautporen und verstopfen sie damit nicht. Sie sind auch durchsichtig genug, um nicht direkt gesehen zu werden.
Talk ist gegenüber Säuren, Basen und Hitze resistent und lässt Wasser abperlen. Außer in Lidschatten wird Talk auch in Pudern, Deodorants, Lotionen und Cremes, sowie in Kaugummis und diversen Arzneimitteln eingesetzt.
Ein weiteres wichtiges Silikatmineral in Lidschatten, Pudern, Lippenstiften und Nagellacken ist das Glimmer-Mineral Muskovit (engl.: mica), der Glanz und Schimmer verleiht. Glimmer sind UV-stabil und aufgrund ihrer plättchenförmigen Form gut auftragbar. Überzogen mit Eisenoxiden funkeln kleinste Glimmerpartikel mit einem Goldglanz (auch als Metallic-Lackierung inder Automobilindustrie!).
Das Tonmineral Kaolinit - ein Aluminiumsilikat - wird den Kosmetika hauptsächlich zugesetzt, um Feuchtigkeit zu absorbieren. Kaolinit und ein anders Tonmineral, der Bentonit, finden sich auch in Gesichtsmasken und -packungen.
Ein anderer feuchtigkeitsabsorbierender Zusatz ist gepulverter Kalkspat (Calcit), Calciumkarbonat, der in fester Form die Felsen der Schwäbischen Alb aufbaut.
Minerale werden schließlich auch sehr häufig als farbgebende Substanzen (Pigmente) eingesetzt. Bereits Kleopatra benutze Eisenoxide in Form des roten Ockers als Rouge. Heutzutage liefern Eisenoxide und -hydroxide rote, orange, gelbe, braune und blaue Farbtöne im Makeup. Chromoxide färben grün, Mangan violett bis lila und gemahlener Lapislazuli blau. Ultramarin-Farben werden heute aus einer Mischung von Kaolinit, Sodaasche, Schwefel und Holzkohle künstlich hergestellt.
Titandioxid, als Mineral Rutil und Anatas, liefert - man denke an Künstler-Makeups - weiße und stark deckende Farben. Die Verbindung wirkt auch als natürlicher Sun-Blocker in Sonnenschutzmitteln (E 171). Titanoxid kommt in sehr vielen Kosmetika vor, ist Bestandteil einiger Zahnpasten und findet sich sogar als weißes "M" auf den M & M-Süßigkeiten!
Steinsalz, Mineralname Halit, NaCl, wird nicht nur zum Salzen unserer Speisen benötigt, sondern findet sich auch in einigen Seifen als hautpflegender Bestandteil.
Sie sehen, viele Dinge, die wir täglich benutzen, stecken voller Überraschungen, sprich Minerale!
Also, wenn Sie das nächste Mal in der Drogerie stehen, denken Sie daran, welche Bedeutung Minerale in der Kosmetikindustrie besitzen.