Potentieller Therapieansatz gegen COVID-19 dank Bioinformatik
Großes Medienecho auf Forschungsergebnisse zu SARS-CoV-2 von Jun.-Prof. Andreas Dräger und Alina Renz
Das Coronavirus kann sich nur vermehren, indem es den Stoffwechsel seines menschlichen Wirtes umprogrammiert und dessen Enzyme für seine Zwecke ausbeutet. Ein detailliertes Computer-Modell der Arbeitsgruppe "Computational Systems Biology of Infection" von Jun.-Prof. Andreas Dräger konnte nun ein menschliches Enzym identifizieren, welches das Virus für seine Vermehrung braucht, dessen Funktion für die Erhaltung der Zellen jedoch nicht essentiell ist. Dadurch könnte es ein geeignetes Ziel für einen Wirkstoff darstellen. Die Ergebnisse wurden in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Bioinformatics" veröffentlicht (FBA reveals guanylate kinase as a potential target for antiviral therapies against SARS-CoV-2).
In Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie IME in Hamburg untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nun im Labor, ob ein medikamentöser Angriff auf dieses Enzym tatsächlich die Vermehrung dieses Coronavirus hemmen kann.