Institut für die Kulturen des Alten Orients

Institut für die Kulturen des Alten Orients (IANES)



Abschluss der Arbeiten am Tempel von Esna in Ägypten in der Tageschau!





Erste Royal Game of Ur Meisterschaft in Tübingen

Am Samstag, den 28.06.2025 fand erstmals die Südwestdeutsche Royal Game of Ur Meisterschaft in Tübingen statt. Hierzu lud die Fachschaft des Instituts für die Kulturen des Alten Orients (IANES) der Eberhard Karls Universität Tübingen Studierende und Mitarbeitende der Altorientalischen Philologie, Ägyptologie und Vorderasiatischen Archäologie aus Freiburg, Heidelberg und Tübingen zu sich ins Schloss Hohentübingen ein.
Das Royal Game of Ur ist ein altmesopotamisches Brettspiel, das während der Ausgrabungen des englischen Archäologen Sir Leonard Woolley im frühdynastischen Königsfriedhof der antiken Stadt Ur im heutigen Südirak entdeckt wurde. Das Spiel ist damit also gut 4500 Jahre alt. Dank einer Spielanleitung auf einer Tontafel der seleukidischen Zeit, die im Jahr 177 v. Chr. angefertigt wurde, gilt es als das älteste bekannte Brettspiel, das heute noch spielbar ist. Sowohl das Brett als auch die zugehörige Anleitung sind heute im British Museum in London ausgestellt. 


Das gut besuchte Turnier bereitete den Teilnehmenden nicht nur sichtlich Spaß, sondern diente auch der Vernetzung innerhalb der Fachbereiche. Gespielt wurde parallel, sodass alle Teilnehmenden durchgängig spielten. Nach 20 Minuten wurden die Spiele jeweils beendet, der Sieger des 1 gegen 1 Spiels ermittelt und die Punktzahl bestimmt. Als Sieger und somit erster Südwestdeutscher Meister im Royal Game of Ur ging schließlich Prof. Dr. Andreas Fuchs (Tübingen) mit 50 Punkten aus dem Turnier hervor. Den glücklichen Gewinner erwartete ein Spielbrett aus dem British Museum, für dessen Bereitstellung des ein großer Dank an Kurator Dr. St John Simpson geht.


Bei wem nun die Neugier am Spiel geweckt ist, dem ist wärmstens die Website https://royalur.net/ empfohlen, auf der nicht nur die Regeln erklärt sind, sondern auch die Möglichkeit zum Spielen gegeben ist.

 

Fabian E. Werner
Eberhard Karls Universität Tübingen
Institut für die Kulturen des Alten Orients (IANES)
fa.werner@student.uni-tuebingen.de 


Von Erzurum nach Jerewan: Eine Reise durch das urartäische Reich

Studierende des Instituts für die Kulturen des Alten Orients auf Exkursion in der Türkei, Georgien und Armenien

Mit einer Gruppe von Studierenden des Instituts für die Kulturen des Alten Orients der Universität Tübingen (IANES) nahmen wir im vergangenen April an einer Exkursion durch die Länder Türkei, Georgien und Armenien teil. Unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Pfälzner, Professor für Vorderasiatische Archäologie, erkundeten wir die archäologischen Hinterlassenschaften der Urartäer.

Das urartäische Reich, das im 9. Jahrhundert v. Chr. seinen Anfang nahm und über zweihundert Jahre eine bedeutende Macht in Südwestasien war, prägte den Alten Orient in besonderer Weise. Gegründet von Sarduri I. im Jahr 840 v. Chr., entwickelte sich das Reich im Laufe der Zeit zu einer der mächtigsten Kräfte im Gebiet zwischen dem Kaspischen Meer und dem Euphrat. Während der Herrschaft der Könige Minua, Argišti I. und Sarduri III. erlebte das Reich seine größte Expansion, die von der Kernregion um den Vansee ausgehend bis nach Armenien und in den nordwestlichen Iran reichte. Trotz seiner kulturellen Blüte und wirtschaftlichen Bedeutung war das Reich immer wieder Bedrohungen durch die Assyrer, Kimmerer und Skythen ausgesetzt, die das urartäische Reich von verschiedenen Seiten bedrängten. Das von den Urartäern „Biainili“ genannte Reich war geprägt durch eine starke Militärmacht, eine hochentwickelte Metallindustrie und eine beeindruckende Architektur, die noch heute in Form von zahlreichen Festungen und Tempeln zu bewundern ist. Mehr lesen Sie dazu in Attempo Online


Studium Generale: Ringvorlesung der Tübingen Altertumswissenschaften im Sommersemester 2025

Wo beginnt Wissenschaft? – Perspektiven der Tübinger Altertumswissenschaften

Wissenschaft fragt danach, wie Dinge wirklich sind. Sie bringt Diskussion hervor und schafft durch wiederholbare Methoden neue, nachvollziehbare Erkenntnisse. Um Wissenschaft zu betreiben und weiterzuvermitteln, braucht es Bildung. Lange herrschte die Überzeugung vor, dass Wissenschaft und Bildung die Voraussetzung für Entwicklung und Wohlstand seien. Diese Überzeugung wird jedoch heute durch „alternative Fakten“ und Verschwörungstheorien infrage gestellt. Wozu schwierige Fragen stellen, wenn viele Menschen einfache Antworten wünschen und der eigenen Meinung größte Bedeutung zugemessen wird? Wozu Wissenschaft, wenn sich mit Falschbehauptungen viel besser regieren lässt? Wozu ein mühsames Ringen um Erkenntnis, wenn sich Geld mitunter besser durch Fehlinformation als durch Wahrheitstreue verdienen lässt?

In einer Zeit, in der diese Fragen Konjunktur haben, lohnt sich ein Blick darauf, wie Wissenschaft entstanden ist, wo sie begann. Was verstanden Menschen im Altertum unter Wissenschaft? Wie entwickelten sich einzelne Wissenschaftsbereiche, wie z. B. Philosophie, Theologie, Geschichte, Astronomie oder Medizin? Welcher Nutzen wurde gezogen, welche Kritik geübt?

Gab es noch andere Methoden und Quellen der Erkenntnis und welche Bedeutung hatten sie? Damit wird die Frage „Wo beginnt Wissenschaft?“ von einer historischen auch zu einer sachlichen: Was genau ist eigentlich Wissenschaft und wo sind ihre Grenzen?
In der Ringvorlesung gehen die Tübinger Altertumswissenschaften diesen Fragen in verschiedenen historischen Epochen und geografischen Räumen nach. Vom Alten Orient mit Mesopotamien, Israel / Palästina und Ägypten über Griechenland, Rom, Qumran, Byzanz bis in die islamische Welt werden Wissenschaftskonzepte vorgestellt und in ein Verhältnis zu unseren heutigen Vorstellungen gesetzt. Ein Auftakt zu modernen Verschwörungstheorien beleuchtet die gegenwärtige Relevanz der Fragestellung.

Das Programm finden Sie hier.

Organisation: Prof. Dr. Wiebke Meinhold (Altorientalische Philologie); † Prof. Dr. Jakob Wöhrle (Ev. Theologie / Altes Testament)


Pressemitteilung: Ägyptologen vermuten Felsheiligtum in Athribis

Team der Universität Tübingen und des ägyptischen Ministeriums für Tourismus und Altertümer entdeckt ptolemäischen Tempel in Sohag

Verbirgt sich in den Felsen von Athribis ein ehemaliges Felsheiligtum? In dem kleinen ägyptischen Dorf bei Sohag circa 200 Kilometer nördlich von Luxor haben Forscher der Universität Tübingen, unterstützt vom ägyptischen Ministerium für Tourismus und Altertümer, einen Tempeleingang freigelegt, der dies nahelegt: Im sogenannten Pylon flankieren zwei Türme einen Haupteingang. Unter den noch unberührten Schuttbergen dahinter vermute man den Zugang zu einem Tempel im Felsen, sagen der Projektleiter Professor Christian Leitz und der Grabungsleiter Marcus Müller vom Institut für die Kulturen des Alten Orients (IANES) der Universität Tübingen.

Die vollständige Pressemitteilung finden Sie hier



Gemeinsame Mailingliste der Tübinger Altertumswissenschaften!

Ab Sommersemester 2024 gibt es eine gemeinsame Mailingliste der Tübinger Altertumswissenschaften, über die öffentliche Veranstaltungen (Vorträge, Tagungen etc.) Instituts- und fakultätsübergreifend angekündigt werden können. Die Mailingliste steht alle Interessenten innerhalb der Universität (einschließlich Studenten) und außerhalb offen. Wenn Sie Interesse haben, registrieren Sie sich bitte unter https://listserv.uni-tuebingen.de/mailman/listinfo/tuebinger_altertumswissenschaften.

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