Mittelalterliche Geschichte

Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2015

Die Anmeldung zu den Seminaren erfolgt über das Campus-System (Regelungen für die Online-Anmeldung). Bei Fragen zur Online-Anmeldung wenden Sie sich bitte an: onlineanmeldung[at]histsem.uni-tuebingen.de

Änderungen möglich.

Vorlesungen

Prof. Dr. Steffen Patzold 
Die Zeit um 900: das Ende des Karolingerreiches 
2 st., Fr 10:00–12:00 
Ort: Raum 001 (OSA-Keplerstr. 2) 
Beginn: 24.04.2015 
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Bemerkungen:

Inhalt:

Literatur:

Leistungsnachweis: 2 ECTS-LP (im Wahlbereich nur in Kombination mit einer Übung mit 4 ECTS-LP anrechenbar); mit folgenden, nach Studienniveau gestaffelten Prüfungsleistungen am Semesterende: 15min. mündliche Prüfung als Modulprüfung in einem Grundmodul oder als Einzelleistung im Wahlbereich: 3 ECTS-LP, innerhalb der Aufbaumodule des Lehramts- und B.A.-Studiums 30min. mündliche oder 4st. schriftliche Prüfung (6 ECTS-LP)

Repetitorium

Dr. des. Annette Grabowsky 
Das frühe Mittelalter (500–1050) 
2 st., Do 10:00–12:00 
Ort: Verfügungsgebäude Wilhelmstr. 19, Raum 001 
Beginn: 16.04.2015 
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Bemerkungen: Lateinkenntnisse erforderlich.

Inhalt: Das Repetitorium möchte einen Überblick über grundlegende Ereignisse und Strukturen des frühen Mittelalters vermitteln. Zur Vertiefung werden außerdem Schlüsselquellen gelesen (in der Regel in Übersetzung) und wichtige Forschungsprobleme angesprochen.

Literatur: Hans-Werner Goetz, Europa im frühen Mittelalter. 500–1050 (Handbuch der Geschichte Europas 2, Stuttgart 2003); Peter Hilsch, Das Mittelalter – die Epoche (UTB Basics Geschichte 2576, Konstanz 32012).

Leistungsnachweis: 2 ECTS-LP (im Wahlbereich nur in Kombination mit einer Übung mit 4 ECTS-LP kombiniert anrechenbar) mit zusätzlicher Modulprüfung (15min. mündlich) 3 ECTS-LP im Rahmen der Grundmodule oder als Einzelleistung im Wahlbereich

Proseminare (inklusive obligatorischem Tutorium)

Dr. des. Annette Grabowsky 
Karl der Große 
3 st., Di 18:00–21:00 
Ort: Raum 201 (Hegelbau) 
Beginn: 14.04.2015 
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Bemerkungen: Lateinkenntnisse erforderlich. Vorausgesetzt wird die Bereitschaft zur Lektüre englischer Forschungsliteratur. Die obligatorische Abschlussklausur findet in der letzten Sitzung (21.07.2015, 18 Uhr c. t.) statt. Abgabe der Hausarbeit bis zum 15. September 2015.

Inhalt: Selbst 1200 Jahre nach dem Tod Karls des Großen, dessen Jubiläum im vergangenen Jahr 2014 ausführlich begangen wurde und wieder große Besucherströme angelockt hat, ist das Interesse an diesem Herrscher ungebrochen. Er zählt zu den bekanntesten Herrschern des Mittelalters, seine Kämpfe gegen die Sachsen oder seine Kaiserkrönung sind auch Laien ein Begriff. Anhand wichtiger Stationen der Herrschaft Karls sollen in diesem Seminar Grundzüge mittelalterlicher Geschichte vermittelt und zugleich eine Einführung in zentrale Probleme und Methoden der mittelalterlichen Geschichtsforschung geboten werden.

Literatur: Zu Arbeitstechniken und Methodik: Hans-Werner Goetz, Proseminar Geschichte: Mittelalter (UTB 1719, Stuttgart 42014); Martina Hartmann, Mittelalterliche Geschichte studieren (UTB basics 2575, Konstanz 32011); zu Karl dem Großen: Wilfried Hartmann, Karl der Große (Urban-Taschenbücher 643, Stuttgart 2010); Johannes Fried, Karl der Große. Gewalt und Glaube. Eine Biographie (München 42014); Stefan Weinfurter, Karl der Große. Der heilige Barbar (München 2013). Bis Mitte Mai 2015 ist verpflichtend wahlweise die von Fried oder von Weinfurter verfasste Biographie zu lesen und zu besprechen. Weitere Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.

Leistungsnachweis: 6 ECTS-LP (aktive und vorbereitete Teilnahme, schriftliche Buchbesprechung, Übernahme der Expertenrolle in einer Sitzung, Klausur am 21.07.2015, Hausarbeit bis zum 15.09.2015)

Dr. des. Christian Stadermann 
Die Ottonen 
3 st., Di 13:00–14:00 
Ort: Raum 228 (Hegelbau) 
Beginn: 14.04.2015 
Di 16:00–18:00 
Ort: Raum 228 (Hegelbau) 
Beginn: 14.04.2015 
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Bemerkungen: Lateinkenntnisse erforderlich. Vorausgesetzt werden die Bereitschaft zur Lektüre eng­lischer Forschungsliteratur und das Halten eines Referates (ca. 25 Minuten) im Rahmen des Prosemi­nars. Es besteht die Möglichkeit, die Referatsthemen individuell zu gestalten. Von jedem Teilnehmer wird erwartet, dass er sich vor Beginn der Vorlesungszeit persönlich in meiner Sprechstunde anmel­det.

Inhalt: Im Schatten der ostfränkischen Karolinger begann im 9. Jh. der Aufstieg der Liudolfinger/Ot­tonen, der zunächst 919 in der Annahme der ostfränkischen Königswürde durch Heinrich I. (919–936) und hernach in der Kaiserkrönung Ottos des Großen (936–973) in Rom gipfeln sollte. Der Geschichts­wissenschaft gilt die Ottonenzeit (919–1024) gemeinhin als die Phase, in der sich das mittelalterliche Deutsche Reich formierte. Im Verlauf des Proseminars sollen nicht nur die wichtigsten Stationen ot­tonischer Geschichte behandelt und der kritische Umgang mit lateinischem Quellenmaterial erprobt, sondern auch ein Einblick in die Herrschaftspraxis des 10. Jhs. gegeben werden, die Gerd Althoff als „Königsherrschaft ohne Staat“ umschrieben hat. Darunter ist eine Herrschaftspraxis in einer vorneh­mlich oralen Gesellschaft zu verstehen, die gekennzeichnet ist von rituellen Akten der Herrschaftsrepräsentation und von konsensualer Willensbildung. Das Seminar soll zudem Einblick in Forschungs­kontroversen geben sowie einführen in zentrale Probleme und Methoden der mittelalterlichen Ge­schichtsforschung

Literatur: Zu Arbeitstechniken und Methodik: Hans-Werner Goetz, Proseminar Geschichte: Mittel­alter (UTB 1719), Stuttgart 32006; Martina Hartmann, Mittelalterliche Geschichte studieren (UTB ba­sics 2575), Konstanz 32011. Zur Einführung in das Thema: Gerd Althoff, Die Ottonen. Königsherr­schaft ohne Staat (Urban-Taschenbücher 473), Stuttgart 32013; Helmut Beumann, Die Ottonen (Urban-Taschenbücher 384), 52000; Ludger Körntgen, Ottonen und Salier (Geschichte kompakt), Darm­stadt 42013.

Leistungsnachweis: 6 ECTS-LP (regelmäßige, aktive und vorbereitete Teilnahme, Referat, Klausur und Hausarbeit)

Dr. Thomas Kohl 
Hildegard von Bingen 
3 st., Mo 13:00–16:00 
Ort: Raum 201 (Hegelbau) 
Beginn: 13.04.2015 
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Bemerkungen: Lateinkenntnisse erforderlich.

Inhalt: Kaum eine Persönlichkeit des 12. Jahrhunderts ist heutzutage noch so präsent wie Hildegard von Bingen (1098–1172), als Heilige und Kirchenlehrerin der Katholischen Kirche, als Mystikerin, Komponistin, Protofeministin, Esoterikerin, als Propagatorin alternativer Medizin und Unterstützerin von Dinkelprodukten. Ziel des Proseminars ist es, die Ausnahmegestalt der Hildegard – der Klostergründerin, standesstolzen Adligen und mit Abstand produktivsten Autorin ihrer Zeit – von der heutigen Rezeption zu lösen und sie im Kontext weiblicher Religiosität im 12. Jahrhundert zu betrachten. Dabei geht es einerseits um die Person der Hildegard und ihre Werke, andererseits um das religiöse Leben im 12. Jahrhundert, speziell von Frauen, das durch das Aufkommen neuer Lebensformen und veränderter Ideale in dieser Zeit in einem raschen Wandel begriffen war. Im Proseminar wird an diesen Themen in die Methoden und Arbeitsweisen der mittelalterlichen Geschichte eingeführt.

Literatur: Zu Arbeitstechniken und Methodik: Hans-Werner Goetz, Proseminar Geschichte: Mittelalter (UTB 1719, Stuttgart 32006); Martina Hartmann, Mittelalterliche Geschichte studieren (UTB basics 2575, Konstanz 22007), zum Thema: "Im Angesicht Gottes suche der Mensch sich selbst." Hildegard von Bingen (1098 – 1179), hrsg. von Rainer Berndt (Erudiri sapientia 2), Berlin 2001

Leistungsnachweis: 6 ECTS-LP (Klausur, Hausarbeit und i.d.R. Referat)

Dr. Iris Holzwart-Schäfer 
Politische Legitimation und Repräsentation im Hoch- und Spätmittelalter 
3 st., Di 10:00–13:00 
Ort: Raum 201 (Hegelbau) 
Beginn: 14.04.2015 
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Bemerkungen: Das Seminar wird von einem Tutorium begleitet. Lateinkenntnisse erforderlich. Online-Anmeldung

Inhalt: Wie konnte politische Macht im späten Mittelalter legitimiert werden? Welche Formen der Repräsentation von Macht gab es und wie hingen Legitimation und Repräsentation zusammen? Diesen Fragen nähert sich das Seminar durch die Betrachtung ausgewählter Beispiele königlicher, adeliger und städtischer Herrschaft im Heiligen Römischen Reich, Frankreich und Italien. Diese wird durch die Auseinandersetzung mit Theorien zu den Grundbegriffen Macht, Herrschaft und Legitimation, grundlegenden mediävistischen Werken zum Thema und aktuellen Forschungstendenzen aus dem Bereich der Kulturgeschichte des Politischen fundiert. Zugleich wird eine Einführung in grundlegende Probleme und Methoden der mittelalterlichen Geschichtsforschung geboten.

Literatur: Zur Einführung in das Thema:Barbara Stollberg-Rilinger, Was heißt Kulturgeschichte des Politischen?, in: Dies. (Hrsg.), Was heißt Kulturgeschichte des Politischen? (ZHF Beiheft 35, Berlin 2005), S. 9–24. Arnd Reitemeier: Basisartikel: Die christliche Legitimation von Herrschaft im Kontext des mittelalterlichen Reichs, in: Ders. (Hrsg.), Die christliche Legitimation von Herrschaft im Mittelalter (Münster 2006), S. 11–50. Ernst Schubert, Fürstliche Herrschaft und Territorium im späten Mittelalter (EDG 35, München² 2006). Peter Imbusch, Macht und Herrschaft, in: Hermann Korte / Bernhard Schäfers (Hrsg.), Einführung in Hauptbegriffe der Soziologie Wiesbaden7 2008, S. 163–184.Zu Arbeitstechniken und Methoden: Hans-Werner Goetz, Proseminar Geschichte: Mittelalter (UTB 1719, Stuttgart 32006); Martina Hartmann, Mittelalterliche Geschichte studieren (UTB basics 2575, Konstanz 32011).

Leistungsnachweis: 6 ECTS-LP (Klausur, Hausarbeit und i.d.R. Referat)

Dr. Erwin Frauenknecht 
Ludwig der Bayer 
3 st., Mi 10:00–13:00 
Ort: Raum 228 (Hegelbau) 
Beginn: 15.04.2015 
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Bemerkungen: Lateinkenntnisse erforderlich.

Inhalt: Das Königtum in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts war gekennzeichnet durch die Rivalitäten der dynastischen Gruppen der Habsburger, Luxemburger und Wittelsbacher, die um die Königskrone konkurrierten. Herrschaft eines Königs stand aber auch in Konkurrenz zu anderen fürstlichen Territorien. Diese Wechselwirkungen lassen sich am Beispiel der Herrschaft Ludwigs des Bayern gut beleuchten. Eine weitere Komponente bildete die Auseinandersetzungen mit dem Papsttum, vor allem mit Papst Johannes XXII., der Ludwig verächtlich als „Ludowicus Bavarus“ titulierte. Ludwigs Königtum manifestierte sich aber auch noch in anderen Bereichen: Neben der imperialen Politik sind das landesherrliche Aktivitäten, Landfriedens- und Städtepolitik sowie sein „Münchner Hof“, an dem mit Marsilius von Padua und Wilhelm von Ockham so etwas wie ein „intellektuelles Zentrum“ entstand.

Literatur: Ludwig der Bayer (1314–1347). Reich und Herrschaft im Wandel, hg. von Hubertus Seibert, Regensburg 2014. – Heinz Thomas, Ludwig der Bayer (1282 – 1347). Kaiser und Ketzer, Regensburg 1993. – Hermann Nehlsen u. Hans-Georg Hermann (Hg.), Kaiser Ludwig der Bayer. Konflikte, Weichenstellungen und Wahrnehmung seiner Herrschaft (Quellen und Forschungen aus dem Gebiet der Geschichte 22), Paderborn u.a. 2002. – Ludwig der Bayer als bayerischer Landesherr. Probleme und Stand der Forschung (= Zeitschrift für Bayerische Landesgeschichte 60), München 1997.

Leistungsnachweis: 6 ECTS-LP (Klausur, Hausarbeit und i.d.R. Referat)

Übungen

Dr. des. Annette Grabowsky 
Historiographie in der Karolingerzeit 
2 st., Mi 16:00–18:00 
Ort: Raum 228 (Hegelbau) 
Beginn: 15.04.2015 
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Bemerkungen: Lateinkenntnisse erforderlich, da nicht alle Quellen übersetzt sind.

Inhalt: Wie wurde Geschichte in der Karolingerzeit (8./9. Jahrhundert) geschrieben? Anhand ausgesuchter Ereignisse wie etwa dem Aufstieg der Karolinger oder der Kaiserkrönung Karls des Großen soll dieser Frage nachgegangen und untersucht werden, wie karolingische Geschichtswerke entstanden und welche Zwecke sie verfolgten. Das besondere Augenmerk liegt dabei auf den Annalen – einer Quellengattung, deren „Erfindung“ in die Karolingerzeit fällt und die durch jahrweise, meist kurze Berichte charakterisiert ist. Einige der berühmtesten Annalenwerke, die zum Teil in großer Nähe zum Königshof entstanden und zahlreiche Verbindungen untereinander aufweisen, sollen gemeinsam gelesen und kontextualisiert werden. Der Schwerpunkt wird auf der Herrschaftszeit Karls des Großen liegen, gegen Ende des Semesters wird aber auch die späte Karolingerzeit Berücksichtigung finden.

Literatur: Zu den Karolingern: Karl Ubl, Die Karolinger. Herrscher und Reich (Beck’sche Reihe 2828. C. H. Beck Wissen, München 2014); Rudolf Schieffer, Die Karolinger (Kohlhammer-Urban-Taschenbücher 411, Stuttgart 52014). Weitere Literatur wird in der Übung bekannt gegeben.

Leistungsnachweis: im Lehramts- und B.A.-Studiengang (Kurzreferat o.ä.) oder als Einzelleistung im Wahlbereich 3 ECTS-LP mit zusätzlicher Modulprüfung (15min. mündlich) 4 ECTS-LP im Rahmen der Grundmodule oder im Wahlbereich als Einzelleistung oder als Kombinationsleistung zusammen mit 2 ECTS-LP aus einer Vorlesung oder einem Repetitorium

Dr. Jean-Hervé Foulon 
Société féodale, Eglise et violence de la fin du Xe siècle à l'aube du XIIIe siècle en France (c. 1000-c.1215) 
2 st., Termin wird noch bekannt gegeben 
Beginn: wird noch bekannt gegeben 
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Bemerkungen: Dozent: M. Jean-Hervé FOULON, maître de conférences en histoire médiévale Blockveranstaltung im Juni/ Juli 2015, genauer Termin wird noch bekannt gegeben. Unterrichtssprache: Französisch / Englisch Auch dieses Jahr wird ein Gastdozent unserer Partneruniversität Aix-Marseille eine Übung in Blocksitzungsformat abhalten. Dies stellt eine gute Möglichkeit dar, einen Einblick in die französische Geschichtswissenschaft und ihre Arbeitsweisen zu erhalten. Angesprochen werden sollen dadurch insbesondere Studierende, die einen Studienaufenthalt in Frankreich anstreben. Teilnehmen können aber grundsätzlich alle Interessenten mit guten Französischkenntnissen. Für die TübAix-Studierenden, die das Studienjahr 2015/16 in Aix-en-Provence verbringen werden, wird in Ergänzung zur Übung ein vorbereitendes Seminar angeboten. Die Übung findet vorraussichtlich innerhalb von zwei Wochen im Juni oder Juli statt. Die genauen Termine und das Thema der Veranstaltung werden schnellstmöglichst ergänzt.

Inhalt: Sous-thème 1: Entre féodalisme, féodalité et « société faidale » : le renouvellement actuel de l'historiographie française par la legal anthropology américaine. L’idée de « mutation féodale en l’an Mil » a marqué l’historiographie française jusque dans les années 2000. Elle est aujourd’hui remise en cause à travers une autre approche de la violence féodale envisagée sous de nouveaux aspects : quelle relation peut-on nouer entre violence et compromis dans une société « sans État » ; qui est légitimement dépositaire de la violence ? ; existe-t-il une « violence sacrée » dont l’Eglise serait détentrice ? On cherchera à la fois à synthétiser ces nouvelles approches tout en les soumettant à un examen critique.   Sous-thème 2 : Étude de cas centré sur le monachisme : « La question de la profession abbatiale aux XIe-XIIe siècles ». Objectif : étudier un point précis de conflit entre princes, moines et évêques à l’époque féodale. A travers une initiation à diverses sources du Moyen Âge (pontificaux, traités, privilèges pontificaux, lettres…), il s’agit de voir comment les moines répondent-ils concrètement à une offensive féodale et épiscopale ? Le processus de résolution du conflit peut susciter un recours au roi, au pape ou à l’assistance des saints... Mais il est également une occasion de reconstruction mémorielle de l’histoire du monastère où s’entrecroisent de façon complexe la fiction et la réalité (ré daction de traités polémiques, de récits narratifs, de faux…). C’est l’occasion d’initier l’étudiant aux rudiments du commentaire historique de texte français et de lui proposer une première approche de méthodologie historique.

Literatur:

Leistungsnachweis: im Lehramts- und B.A.-Studiengang (Kurzreferat o.ä.) oder als Einzelleistung im Wahlbereich 3 ECTS-LP mit zusätzlicher Modulprüfung (15min. mündlich, Essay oder Klausur) 4 ECTS-LP im Rahmen der Grundmodule oder im Wahlbereich als Einzelleistung oder als Kombinationsleistung zusammen mit 2 ECTS-LP aus einer Vorlesung oder einem Repetitorium; Masterstudenten können für eine Übung mit Sitzungsleitung 6 ECTS-LP erhalten

Marco Krätschmer, M. A. / Petra Lang 
Monastische Reformen (10.-11. Jh.) in südwestdeutschen Klöstern: Zwischen Forschungsgeschichte und zeitgenössischer Wahrnehmung (mit Exkursion) 
2 st., Fr 10:00–12:00 
Ort: Raum 201 (Hegelbau) 
Beginn: 17.04.2015 
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Bemerkungen: Lateinkenntnisse sind für die Quellenlektüre erforderlich.  

Inhalt: Blütezeit – Niedergang – Reform. Das auf diesen Schlagworten basierende zyklische Modell verwendet die Forschung üblicherweise, um die Geschichte mittelalterlicher Klöster zu erzählen. Die Frage, was der Begriff „monastische Reform“ bedeutet, wird in diesem Zusammenhang schon lange intensiv diskutiert. Allgemein werden als monastische Reform(en) jene Phänomene bezeichnet, die strukturelle und/oder personelle Änderungen in den betreffenden Institutionen zur Folge hatten, „Verfallserscheinungen“ entgegenwirken sollten und mit Neuerungen im spirituellen, wirtschaftlichen und/oder sozio-politischen Bereich verbunden waren. Ausgehend von den Diskussionen um den Reformbegriff soll die Übung den Studierenden zunächst einen Überblick über die wichtigsten Reformbewegungen der Zeit (10.-11.Jh.) geben und deren Auswirkungen auf ausgewählte Klöster des südwestdeutschen Raumes (Hirsau, St. Gallen, Petershausen etc.) deutlich werden lassen. Desweiteren soll die Beschäftigung mit der Forschungsliteratur und den von ihr entwickelten Konzepten zu klösterlichen Reformen im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen. In einem nächsten Schritt sollen diese Konzepte dann am Quellenmaterial der bereits behandelten Klöster überprüft werden und dabei u.a. den Fragen nachgegangen werden, wie die Zeitgenossen die Reformbemühungen wahrnahmen, ob es Kritik an diesen Bemühungen gab und ob das Wort „Reform“ in den Quellen der Zeit überhaupt zu finden ist. In die Übung integriert ist eine Exkursion zu einem Kloster des südwestdeutschen Raumes (Hirsau oder St. Gallen/Reichenau) am Ende des Semsters (genaue Terminabsprache in den Sitzungen).

Literatur: Zur Einführung (Überblickswissen über die Geschichte des Mönchtums):   MELVILLE, Gert: Die Welt der mittelalterlichen Klöster. Geschichte und Lebensformen, München 2012. SCHWAIGER, Georg / HEIM, Manfred: Orden und Klöster. Das christliche Mönchtum in der Geschichte (Beck’sche Reihe 2196), München 2002. GLEBA, Gudrun: Klöster und Orden im Mittelalter, Darmstadt 42011.   Weitere Literatur wird in den einzelnen Sitzungen bekannt gegeben.  

Leistungsnachweis: im Lehramts- und B.A.-Studiengang (Kurzreferat o.ä.) oder als Einzelleistung im Wahlbereich 3 ECTS-LP mit zusätzlicher Modulprüfung (15min. mündlich, Essay oder Klausur) 4 ECTS-LP im Rahmen der Grundmodule oder im Wahlbereich als Einzelleistung oder als Kombinationsleistung zusammen mit 2 ECTS-LP aus einer Vorlesung oder einem Repetitorium

Dr. Olga Keller 
Hochmittelalterliche Stadtgründungen im östlichen Europa 
2 st., Di 08:00–10:00 
Ort: Raum 201 (Hegelbau) 
Beginn: 14.04.2015 
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Bemerkungen: Die Übung steht Studierenden aller Semester offen. Anmeldung online.

Inhalt: Den sogenannten Rechtsstadtgründungen wird bei der hochmittelalterlichen „Neugestaltung“ im östlichen Europa nicht nur traditionell, sondern auch in der modernen Forschung ein hoher Stellenwert zugewiesen. Davon erfasst wurden seit der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts nicht nur die Gebiete des heutigen Österreichs, Holsteins und Mecklenburgs, sondern im 13. und 14. Jahrhundert auch Böhmen und Mähren, Schlesien, Polen, Pommern, Ostpreußen und Livland. Was es damit auf sich hat, welche Möglichkeiten einer politischen Instrumentalisierung damit verbunden waren und wie es um den modernen Forschungsstand bestellt ist, soll in dieser Übung vorgestellt und diskutiert werden.

Literatur: Kejr, Jirí: Die mittelalterlichen Städte in den böhmischen Ländern: Gründung – Verfassung – Entwicklung, Köln, Weimar, Wien 2010 (Städteforschung A 78); Rechtsstadtgründungen im mittelalterlichen Polen, hg. v. Eduard Mühle, Köln, Weimar, Wien 2011 (Städteforschung A 81).

Leistungsnachweis: im Lehramts- und B.A.-Studiengang (Kurzreferat o.ä.) oder als Einzelleistung im Wahlbereich 3 ECTS-LP mit zusätzlicher Modulprüfung (15min. mündlich, Essay oder Klausur) 4 ECTS-LP im Rahmen der Grundmodule oder im Wahlbereich als Einzelleistung oder als Kombinationsleistung zusammen mit 2 ECTS-LP aus einer Vorlesung oder einem Repetitorium

Christoph Haack, M. A. 
Die Historia Compostellana. Geschichte Spaniens im frühen 12. Jahrhundert 
2 st., Di 10:00–12:00 
Ort: Raum 002 (OSA-Keplerstr.) 
Beginn: 14.04.2015 
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Bemerkungen: Da der Text der Historia Compostellana nicht übersetzt ist, sind Lateinkenntnisse sind unbedingt erforderlich.

Inhalt: Unser Wissen über die Geschichte Spaniens im frühen 12. Jahrhundert beruht im Wesentlichen auf einer einzigen Quelle: Der Historia Compostellana, die zwischen 1107- 1140 als Tatenbericht des ersten Erzbischofs von Santiago de Compostela, Diego Gelmírez (†1139). In ihrem Berichtszeitraum bildete sich Portugal als eigenständiges Königreich heraus, die nordafrikanische Almoraviden stoppten kurrzzeitig die christliche Expansion, gleichzeitig herrschte mit Urraca v. León (†1126) im größten Königreich der Halbinsel erstmals in der mittelalterlichen Geschichte eine Frau als Königin. Dieser ereignisreiche Abschnitt der spanischen Geschichte wird in der Übung anhand der Historia Compostellana nachvollzogen. Grundlage der Veranstaltung ist die gemeinsame Lektüre des lateinischen Textes.

Literatur: Historia Compostellana, ed. Emma Falque Rey (Turnhout 1988). – Manuel Castiñeiras, Compostela and Europe. The Story of Diego Gelmírez (Milano 2010). -

Leistungsnachweis: im Lehramts- und B.A.-Studiengang (Kurzreferat o.ä.) oder als Einzelleistung im Wahlbereich 3 ECTS-LP mit zusätzlicher Modulprüfung (15min. mündlich, Essay oder Klausur) 4 ECTS-LP im Rahmen der Grundmodule oder im Wahlbereich als Einzelleistung oder als Kombinationsleistung zusammen mit 2 ECTS-LP aus einer Vorlesung oder einem Repetitorium

Dr. Hartmut Blum /Prof. Dr. Johannes Großmann /Prof. Dr. Ellen Widder 
Regensburg. Eine Stadt im Wandel der Zeit 
2 st., Mi 18:00–20:00 
Ort: Raum 306 (Hegelbau) 
Beginn: 15.04.2015 
Mi 18:00–20:00 
Ort: Raum 306 (Hegelbau) 
Beginn: 06.05.2015 
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Bemerkungen: Eine Vorbesprechung mit Themenvergabe findet am 15.4. um 18 Uhr, eine Diskussion von Einführungs- und Grundlagentexten am 6.5. um 18 Uhr statt.

Inhalt: Nur wenige Städte in Deutschland können auf eine derart lange und vielfältige Geschichte zurückblicken wie Regensburg. Gegründet 179 n. Chr. als ein Legionslager an der Grenze des römischen Imperiums, entwickelte sich Regensburg im Frühmittelalter zum Bischofssitz und zur Residenz der bajuwarischen Herzöge, schließlich zu einem der wichtigsten religiösen und wirtschaftlichen Zentren des ostfränkischen Reiches mit weitläufigen Handelsverbindungen nach Frankreich, Italien und in den Donauraum. Diese Blütezeit, deren architektonische Überreste das Stadtbild Regensburgs bis heute prägen, gipfelte im 13. Jahrhundert in der Erhebung zur Freien Reichsstadt. Trotz wirtschaftlichen Niederganges und konfessioneller Wirren blieb Regensburg auch in den nachfolgenden Jahrhunderten ein geistiger und politischer Kristallisationspunkt. Von 1663 an war die Stadt Sitz des Immerwährenden Reichstages, bis dieser sich 1803 im Zuge der Napoleonischen Umwälzungen mit dem Reichsdeputationshauptschluss selbst entmachtete. Die ehemalige Reichsstadt Regensburg war fortan nur noch bayerische Provinzstadt. Die NS-Herrschaft und den Zweiten Weltkrieg überstand Regensburg ohne größere bauliche Verluste, weshalb es als größte mittelalterliche Altstadt Deutschlands 2006 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde. Die Übung/Exkursion widmet sich der historischen Entwicklung Regensburgs von der Römerzeit bis in die jüngste Vergangenheit. Sie fragt nach den Kontinuitäten und Brüchen urbaner Vergesellschaftung, nach religiösen und ökonomischen Einflüssen auf die Stadtentwicklung, nach dem Verhältnis von städtischer Politik und überregionalen Machtansprüchen sowie nach dem historischen Quellenwert architektonischer Überreste. Neben studentischen Referaten vor Ort, thematischen Stadtführungen und Museumsbesuchen sind Treffen mit unterschiedli chen Vertr etern der städtischen Kulturszene geplant.

Literatur: Schmid, Peter (Hg.): Geschichte der Stadt Regensburg, 2 Bde., Regensburg (Pustet) 2000.

Leistungsnachweis: im Lehramts- und B.A.-Studiengang (Kurzreferat o.ä.) oder als Einzelleistung im Wahlbereich 3 ECTS-LP mit zusätzlicher Modulprüfung (15min. mündlich, Essay oder Klausur) 4 ECTS-LP im Rahmen der Grundmodule oder im Wahlbereich als Einzelleistung oder als Kombinationsleistung zusammen mit 2 ECTS-LP aus einer Vorlesung oder einem Repetitorium; Masterstudenten können für eine Übung mit Sitzungsleitung 6 ECTS-LP erhalten (Kontaktaufnahme mit dem Dozenten der Veranstaltung wegen der Sitzungsleitung vor Beginn bzw. spätestens zu Beginn des Semesters)

Dr. des. David Jäger 
Die „Neue Deutsche Verfassungsgeschichte”: Entstehung – Konzepte – Probleme 
2 st., 
24.04.2015, 10:00-12:00 
21.05.2015, 09:00-12:00 und 13:00-16:00 
22.05.2015, 09:00-12:00 und 13:00-16:00 
12.06.2015, 09:00-12:00 und 13:00-16:00 
Ort: Raum 004 (OSA-Keplerstr.) 
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Bemerkungen: Keine Modulprüfung möglich.

Inhalt: Will man die deutschsprachige Forschungsliteratur zur Geschichte des Mittelalters studieren, ist eine tiefere Einsicht in die Forschungstraditionen innerhalb des deutschsprachigen Raumes mit Sicherheit vom Vorteil: Sie haben selbst ihre eigene Geschichte und prägen bis heute Forschungsperspektiven und -ansätze. Gegenwärtige Forschungsdebatten können daher zum Teil nur mittels der Kenntnisse über die „Neue Deutsche Verfassungsgeschichte“ – so lautet der Name derjenigen Theorie, welche die deutschsprachige Geschichtsforschung zum Mittelalter zwischen den 1930er und 1980er intensiv prägte und bis heute noch zumindest teilweise bewegt – besser verstanden werden. Das Blockseminar hat zum Ziel, diese Kenntnisse unter Berücksichtigung dreier Aspekte näher zu vermitteln. Dies sind die Entstehung der „Neuen Deutschen Verfassungsgeschichte“ in ihrem historischen Kontext, die Funktionalität ihrer wichtigsten Konzepte und die mit diesen Konzepten verbundenen methodischen Probleme für die Forschungspraxis.

Literatur: Otto Brunner: Moderner Verfassungsbegriff und mittelalterliche Verfassungsgeschichte, in: Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung 14 (1939): S. 513–528; František Graus: Verfassungsgeschichte des Mittelalters, in: Historische Zeitschrift 243 (1986): S. 529–589; Anne Christin Nagel: Im Schatten des dritten Reiches. Mittelalterforschung in der Bundesrepublik Deutschland 1945–1970, Göttingen 2005; Walter Schlesinger: Herrschaft und Gefolgschaft in der germanisch-deutschen Verfassungsgeschichte, in: Hellmut Kämpf (Hg.): Herrschaft und Staat im Mittelalter, Darmstadt 1964: S. 135–190; Bernd Schneidmüller: Von der deutschen Verfassungsgeschichte zur Geschichte politischer Ordnungen und Identitäten im europäischen Mittelalter, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 53 (2005): S. 485–500

Leistungsnachweis: im Lehramts- und B.A.-Studiengang (Referat und ggf. ein Essay) oder als Einzelleistung im Wahlbereich 3 ECTS-LP keine zusätzliche Modulprüfung möglich

Hauptseminare

Prof. Dr. phil. Sebastian Schmidt-Hofner / Prof. Dr. Steffen Patzold 
Städte und städtische Aristokratien in der Spätantike (300–700 n.Chr.) 
3 st., Do 16:00–19:00 
Ort: Raum 036 (OSA-Keplerstr.) 
Beginn: 23.04.2015 
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Bemerkungen: Quellenlektüre soweit möglich zweisprachig (griechisch/lateinisch-deutsch o.a. moderne Fremdsprache), bes. Latein ist aber von Vorteil. Die Teilnahme an der 1. Sitzung ist zwingend obligatorisch, Plätze von Abwesenden werden an Nachrücker vergeben. Ausnahmen davon nur in begründeten Einzelfällen nach vorheriger persönlicher oder telephonischer Absprache in meiner Sprechstunde, nicht per email! Wer im Rahmen der regulären Platzvergabe in der 1. oder 2. Runde leer ausgeht, kann in die 1. Sitzung kommen; freie Plätze werden dort an Nachrücker verlost. Anfragen per email können leider nicht berücksichtigt werden, bitte sehen Sie davon ab. Hörer, die keine Punkte erwerben wollen und keinen aktiven Leistungsnachweis (Referat) erbringen müssen, sind jederzeit willkommen. Bitte kommen Sie in die 1. Sitzung, eine vorherige Anfrage per email ist nicht notwendig. Alle anderen Fragen bitte in meiner Sprechstunde (persönlich oder telephonisch), von Anfragen per email sehen Sie bitte ab.

Inhalt: Die antike Kultur war wesentlich städtisch geprägt, Städte bildeten über Jahrhunderte die grundlegende Organisationsform gesellschaftlichen Zusammenlebens im Mittelmeerraum und bleiben dies auch im römischen Reich, ja für das Imperium war die Förderung der lokalen Selbstverwaltung durch städtische Aristokratien ein wesentliches Herrschaftsinstrument. Die Entwicklung der Städte und ihrer Aristokratien in der Übergangsphase von der römischen zur nachrömischen Welt ist daher von jeher eines der zentralen strukturgeschichtlichen Probleme der spätantik-frühmittelalterlichen Geschichte; es spielt eine zentrale Rolle in der Debatte um die Kontinuität antiker Kultur und Sozialstrukturen ins Mittelalter hinein und hat gerade in jüngster Zeit zu höchst unterschiedlichen Antworten und Szenarien in der Forschung geführt. Im Seminar werden die wesentlichen Entwicklungen – die Frage nach dem Niedergang der Aristokratien, der Aufstieg des Bischofsamtes, die urbanistischen Veränderungen u.v.a.m. – systematisch-chronologisch behandelt und dann einzelne exemplarische Regionen der römischen und nachrömischen Welt in den Blick genommen.

Literatur: Neil Christie, The Fall of the Western Roman Empire: An Archaeological and Historical Perspective. London 2011, Kap. 4, Arnold H.M. Jones, The Later Roman Empire 284–602: A Social, Economic and Administrative Survey. Oxford 1964. Jens-Uwe Krause/Christian Witschel (Hrsgg.), Die Stadt in der Spätantike – Niedergang oder Wandel? Stuttgart 2006. Avshalom Laniado, Recherches sur les notables municipaux dans l'Empire protobyzantin. Paris 2002 Wolf Liebeschuetz, Decline and Fall of the Roman City. Oxford 2001

Leistungsnachweis: 9 ECTS-LP (Hausarbeit oder 4st. Klausur, i.d.R. Referat)

Prof. Dr. Steffen Patzold 
Die kirchliche Organisation auf dem Land im Frühmittelalter 
2 st., Mo 08:00–10:00 
Ort: Raum 228 (Hegelbau) 
Beginn: 27.04.2015 
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Bemerkungen:

Inhalt:

Literatur:

Leistungsnachweis: 9 ECTS-LP (Hausarbeit oder 4st. Klausur, i.d.R. Referat)

Prof. Dr. Immo Eberl 
Rudolf von Habsburg (1273–1291). Der "arme" Graf als König 
2 st., 
Fr 24.04.2015, 16:00–20:00 
Fr 15.05.2015, 16:00–20:00 
Fr 12.06.2015, 16:00–20:00 
Fr 19.06.2015, 16:00–20:00 
Fr 26.06.2015, 16:00–20:00 
Fr 03.07.2015, 16:00–20:00 
Fr 10.07.2015, 16:00–20:00 
Ort: wird noch bekannt gegeben 
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Bemerkungen: Zur Aufnahme in das Hauptseminar wird neben der Anmeldung über das Anmeldesystem eine kurze Anmeldung beim Dozenten per Email an die Adresse: Immo.Eberl@web.de erwartet, um Problemen mit dem Campussystem aus dem Wege zu gehen.  

Inhalt: Der Endkampf des staufischen Hauses und das Interregnum hatten über drei Jahrzehnte eine einmütige Wahl des deutschen Königs verhindert. Erst die Wahl Graf Rudolfs von Habsburg gab dem Reich eine neue politische Mitte. Rudolf war keineswegs der „arme“ Graf, als den ihn nach der Wahl König Ottokar II. von Böhmen darstellte. Rudolf stammte aus einer seit dem 10. Jahrhundert nachweisbaren Hochadelsfamilie im Elsass und in der heutigen Nordschweiz. Er hatte das Erbe seines Hauses durch Erbschaften und rücksichtsloses Vorgehen konsolidiert, entscheidend vermehrt, aber auch vorzüglich verwaltet. Nach seiner Wahl hat Rudolf die Revindikation, also Rückführung des von zahlreichen Fürsten und Herren seit 1245 an sich gebrachten Reichsgutes angestoßen und maßgeblich vertreten. Er hat sich dabei in seiner Politik mehr auf sein Hausgut als auf das Reichsgut gestützt und damit die künftige Hausmachtpolitik mehr und mehr hervortreten lassen. Im Zuge dieser Maßnahmen kam es zur militärischen Auseinandersetzung mit König Ottokar II. von Böhmen, den er 1278 in der Schlacht auf dem Marchfeld besiegte. In der Folge hat Rudolf die künftige Stellung seines Hauses in der deutschen Politik durch den Erwerb Österreichs gefestigt, die er auch durch eine geschickte Heiratspolitik seiner Kinder förderte. Die Wiedererrichtung des Herzogtums Schwaben hat in seiner Politik eine Rolle gespielt, wie zahlreiche Gebietserwerbungen von ihm in Südwestdeutschland beweisen. Im Westen und im Arelat ist er dabei dem französischen Vordringen nicht mit Entschlossenheit entgegengetreten. Mit dem Papsttum hat er immer wieder über eine mögliche Kaiserkrönung verhandelt und hat auch eine Reihe von Mitarbeitern zu Kirchenfürsten aufsteigen lassen. Der in breiten Bevölkerungskreisen durch sein einfaches Auftreten beliebte Herrscher hat durch seine Politik eine neue, gefestigte Pol itik eing eleitet. Das Hauptseminar wird diesen Weg der politischen Entwicklung aufzeigen, aber dabei auch die Entwicklung des Geisteslebens und der Wirtschaft nicht vernachlässigen.

Literatur: Michael Menzel, Die Zeit der Entwürfe (1273–1347), ( Gebhardt Handbuch der Deutschen Geschichte, Band 7a) 10. Aufl. Stuttgart 2012; Karl-Friedrich Krieger, Rudolf von Habsburg, Darmstadt 2003; Thomas Zotz, Rudolf von Habsburg, in: Bernd Schneidmüller, Stefan Weinfurter (Hrsg.), Die deutschen Herrscher des Mittelalters. Historische Porträts von Heinrich I. bis Maximilian I., München 2003, S. 240ff.; Oswald Redlich, Rudolf von Habsburg. Das Deutsche Reich nach dem Untergang des alten Kaisertums, Innsbruck 1903.

Leistungsnachweis: 9 ECTS-LP (Hausarbeit oder 4st. Klausur, i.d.R. Referat)

Exkursionen

Marco Krätschmer, M. A. / Petra Lang 
Monastische Reformen (10.-11. Jh.) in südwestdeutschen Klöstern: Zwischen Forschungsgeschichte und zeitgenössischer Wahrnehmung (mit Exkursion) 
2 st., Fr 10:00–12:00 
Ort: Raum 201 (Hegelbau) 
Beginn: 17.04.2015 
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Bemerkungen: Lateinkenntnisse sind für die Quellenlektüre erforderlich.  

Inhalt: Blütezeit – Niedergang – Reform. Das auf diesen Schlagworten basierende zyklische Modell verwendet die Forschung üblicherweise, um die Geschichte mittelalterlicher Klöster zu erzählen. Die Frage, was der Begriff „monastische Reform“ bedeutet, wird in diesem Zusammenhang schon lange intensiv diskutiert. Allgemein werden als monastische Reform(en) jene Phänomene bezeichnet, die strukturelle und/oder personelle Änderungen in den betreffenden Institutionen zur Folge hatten, „Verfallserscheinungen“ entgegenwirken sollten und mit Neuerungen im spirituellen, wirtschaftlichen und/oder sozio-politischen Bereich verbunden waren. Ausgehend von den Diskussionen um den Reformbegriff soll die Übung den Studierenden zunächst einen Überblick über die wichtigsten Reformbewegungen der Zeit (10.-11.Jh.) geben und deren Auswirkungen auf ausgewählte Klöster des südwestdeutschen Raumes (Hirsau, St. Gallen, Petershausen etc.) deutlich werden lassen. Desweiteren soll die Beschäftigung mit der Forschungsliteratur und den von ihr entwickelten Konzepten zu klösterlichen Reformen im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen. In einem nächsten Schritt sollen diese Konzepte dann am Quellenmaterial der bereits behandelten Klöster überprüft werden und dabei u.a. den Fragen nachgegangen werden, wie die Zeitgenossen die Reformbemühungen wahrnahmen, ob es Kritik an diesen Bemühungen gab und ob das Wort „Reform“ in den Quellen der Zeit überhaupt zu finden ist. In die Übung integriert ist eine Exkursion zu einem Kloster des südwestdeutschen Raumes (Hirsau oder St. Gallen/Reichenau) am Ende des Semsters (genaue Terminabsprache in den Sitzungen).

Literatur: Zur Einführung (Überblickswissen über die Geschichte des Mönchtums):   MELVILLE, Gert: Die Welt der mittelalterlichen Klöster. Geschichte und Lebensformen, München 2012. SCHWAIGER, Georg / HEIM, Manfred: Orden und Klöster. Das christliche Mönchtum in der Geschichte (Beck’sche Reihe 2196), München 2002. GLEBA, Gudrun: Klöster und Orden im Mittelalter, Darmstadt 42011.   Weitere Literatur wird in den einzelnen Sitzungen bekannt gegeben.  

Leistungsnachweis: im Lehramts- und B.A.-Studiengang (Kurzreferat o.ä.) oder als Einzelleistung im Wahlbereich 3 ECTS-LP mit zusätzlicher Modulprüfung (15min. mündlich, Essay oder Klausur) 4 ECTS-LP im Rahmen der Grundmodule oder im Wahlbereich als Einzelleistung oder als Kombinationsleistung zusammen mit 2 ECTS-LP aus einer Vorlesung oder einem Repetitorium

Dr. Hartmut Blum /Prof. Dr. Johannes Großmann /Prof. Dr. Ellen Widder 
Regensburg. Eine Stadt im Wandel der Zeit 
2 st., Mi 18:00–20:00 
Ort: Raum 306 (Hegelbau) 
Beginn: 15.04.2015 
Mi 18:00–20:00 
Ort: Raum 306 (Hegelbau) 
Beginn: 06.05.2015 
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Bemerkungen: Eine Vorbesprechung mit Themenvergabe findet am 15.4. um 18 Uhr, eine Diskussion von Einführungs- und Grundlagentexten am 6.5. um 18 Uhr statt.

Inhalt: Nur wenige Städte in Deutschland können auf eine derart lange und vielfältige Geschichte zurückblicken wie Regensburg. Gegründet 179 n. Chr. als ein Legionslager an der Grenze des römischen Imperiums, entwickelte sich Regensburg im Frühmittelalter zum Bischofssitz und zur Residenz der bajuwarischen Herzöge, schließlich zu einem der wichtigsten religiösen und wirtschaftlichen Zentren des ostfränkischen Reiches mit weitläufigen Handelsverbindungen nach Frankreich, Italien und in den Donauraum. Diese Blütezeit, deren architektonische Überreste das Stadtbild Regensburgs bis heute prägen, gipfelte im 13. Jahrhundert in der Erhebung zur Freien Reichsstadt. Trotz wirtschaftlichen Niederganges und konfessioneller Wirren blieb Regensburg auch in den nachfolgenden Jahrhunderten ein geistiger und politischer Kristallisationspunkt. Von 1663 an war die Stadt Sitz des Immerwährenden Reichstages, bis dieser sich 1803 im Zuge der Napoleonischen Umwälzungen mit dem Reichsdeputationshauptschluss selbst entmachtete. Die ehemalige Reichsstadt Regensburg war fortan nur noch bayerische Provinzstadt. Die NS-Herrschaft und den Zweiten Weltkrieg überstand Regensburg ohne größere bauliche Verluste, weshalb es als größte mittelalterliche Altstadt Deutschlands 2006 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde. Die Übung/Exkursion widmet sich der historischen Entwicklung Regensburgs von der Römerzeit bis in die jüngste Vergangenheit. Sie fragt nach den Kontinuitäten und Brüchen urbaner Vergesellschaftung, nach religiösen und ökonomischen Einflüssen auf die Stadtentwicklung, nach dem Verhältnis von städtischer Politik und überregionalen Machtansprüchen sowie nach dem historischen Quellenwert architektonischer Überreste. Neben studentischen Referaten vor Ort, thematischen Stadtführungen und Museumsbesuchen sind Treffen mit unterschiedli chen Vertr etern der städtischen Kulturszene geplant.

Literatur: Schmid, Peter (Hg.): Geschichte der Stadt Regensburg, 2 Bde., Regensburg (Pustet) 2000.

Leistungsnachweis: im Lehramts- und B.A.-Studiengang (Kurzreferat o.ä.) oder als Einzelleistung im Wahlbereich 3 ECTS-LP mit zusätzlicher Modulprüfung (15min. mündlich, Essay oder Klausur) 4 ECTS-LP im Rahmen der Grundmodule oder im Wahlbereich als Einzelleistung oder als Kombinationsleistung zusammen mit 2 ECTS-LP aus einer Vorlesung oder einem Repetitorium; Masterstudenten können für eine Übung mit Sitzungsleitung 6 ECTS-LP erhalten (Kontaktaufnahme mit dem Dozenten der Veranstaltung wegen der Sitzungsleitung vor Beginn bzw. spätestens zu Beginn des Semesters)

Leistungsnachweis: im Lehramts- und B.A.-Studiengang (Kurzreferat o.ä.) oder als Einzelleistung im Wahlbereich 3 ECTS-LP mit zusätzlicher Modulprüfung (15min. mündlich, Essay oder Klausur) 4 ECTS-LP im Rahmen der Grundmodule oder im Wahlbereich als Einzelleistung oder als Kombinationsleistung zusammen mit 2 ECTS-LP aus einer Vorlesung oder einem Repetitorium; Masterstudenten können für eine Übung mit Sitzungsleitung 6 ECTS-LP erhalten (Kontaktaufnahme mit dem Dozenten der Veranstaltung wegen der Sitzungsleitung vor Beginn bzw. spätestens zu Beginn des Semesters)

Kolloquien und Oberseminare

Prof. Dr. Steffen Patzold 
Aktuelle Forschungen zur mittelalterlichen Geschichte: Kolloquium für fortgeschrittene Studierende, ExamenskandidatInnen und DoktorandInnen 
2 st., Mo 18:00–20:00 
Ort: Raum 201 (Hegelbau) 
Beginn: 
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Bemerkungen: Das Kolloquium ist auch für Master-Studierende geöffnet.