11.05.2011
Dialog Forum mit jordanischen und ägyptischen Experten zum Thema: "After the Revolutions: A New Political Landscape?"
Auf Einladung des Arbeitsbereichs Vorderer Orient und Vergleichende Politikwissenschaft sowie des Seminars für Religionswissenschaft und Judaistik sprachen und debattierten der ehemalige jordanische Botschafter bei der UN, Hasan Abu Ni'mah, und Prof. Dr. Muhammad A. Sharkawi, Professor an der Kairo Universität, über die aktuellen Umbrüche in der arabischen Welt. Dabei beleuchteten sie in ihren Reden sowohl Ursachen der Proteste als auch die Folgen für den gesamten arabischen Raum.
Prof. Sharkawi ging vor allem auf die Errungenschaften der Revolution, aber auch auf die noch bestehenden Herausforderungen ein. Die neue ägyptische Gesellschaft werde demokratisch und religiös sein. Es bestehe kein Anlass zur Sorge vor islamistischen Extremisten, da die Anhänger des Islams zu moderaten Haltungen neigten. Ausdruck dessen seien die jüngsten Austauschbemühungen zwischen den Muslimbrüdern und den Geistlichen der al-Azhar Universität. Des Weiteren betonte er die Rolle der arabischen Frauen während der Umbrüche, die einen weiteren Schritt in Richtung Emanzipation bedeuteten.
Hasan Abu Ni'mah bezeichnete die derzeitigen Entwicklungen in der arabischen Welt als irreversibel. Die Menschen stünden gegen repressive Regime auf, auch wenn ihnen dadurch persönliche Gefahr drohe. Dabei seien die Forderungen in allen betroffenen Ländern prinzipiell dieselben. Auf ökonomische Forderungen folgten an zweiter Stelle immer auch politische. Er kritisierte das Verhalten der westlichen Staaten, die zunächst einseitig auf die Sicherheit Israels bedacht gewesen seien.
Auf die beiden Impulsreferate folgte eine lebhafte Diskussion mit dem Publikum, welches die Gelegenheit zum Austausch mit den Gästen des Arbeitsbereichs rege nutzte, während sich die Moderatoren Schreiner und Schlumberger im Hintergrund hielten.