Institut für Politikwissenschaft

Nahostpolitik im Dialog

Unsere Vortragsreihe "Nahostpolitik im Dialog" findet seit 2010 statt und bringt Personen aus Wissenschaft und Politik aus der MENA Region und Deutschland zusammen.


18.01.2014

"Die Türkei am Scheideweg – ist das System Erdoğan am Ende? " - Vortrag des türkischen Journalisten Can Ataklı

Am 18. Januar 2014 hielt der türkische Journalist und Publizist Can Ataklı einen Vortrag mit dem Titel "Die Türkei am Scheideweg - ist das System Erdoğan am Ende?". Ataklı war auf gemeinsame Einladung des Türkischen Vereins Tübingen e.V. und des Arbeitsbereichs nach Tübingen gekommen und sprach vor dem gut gefüllten Audimax in der Neuen Aula. Der Vortrag war die sechste Veranstaltung in der vom Arbeitsbereich organisierten Reihe "Nahost-Politik im Dialog".

In seinem Vortrag ging Ataklı auf die Geschichte der Türkei ein, sprach aber auch über aktuelle Herausforderungen des Landes und die jüngsten politischen Entwicklungen. Im Anschluss daran stand er den Zuhörern für Fragen zur Verfügung und diskutierte mit dem Publikum.

Can Ataklı (geboren 1956) studierte Medienwissenschaft an der Universität Marmara und schrieb für die Tageszeitungen VATAN, GÜNAYDIN und TAN. Von 1996 bis 2001 leitete er die Zeitung SABAH als Chefredakteur. Er war bis 2004 Intendant der Fernsehanstalt STAR-TV und von 2006 bis 2013 Kommentator bei der Tageszeitung VATAN. Seit August 2013 arbeitet er für den Fernsehsender ULUSAL.


 


30.06.2011

Messung demokratischer Einstellungen in der arabischen Welt – Dr. Walid Akhatib referierte zum „Arab Democracy Barometer“

Die aktuellen Aufstände in Tunesien, Ägypten und anderen Ländern haben die Hoffnung auf eine Verbreitung von Demokratie in der arabischen Welt geweckt. Aber teilen arabische Bürger wirklich demokratische Normen und Werte? Arabische und amerikanische Wissenschaftler haben das „Arab Democracy Barometer“ entwickelt um zuverlässige Daten zu den politischen Einstellungen der arabischen Öffentlichkeit bereitzustellen. Am Donnerstag, den 30. Juni 2011, diskutierten Dr. Walid Alkhatib, Koordinator des Arab Barometer, Ergebnisse der letzten Studie und ging auf Einstellungen zu Demokratie in verschiedenen arabischen Ländern ein. Diese Präsentation war der fünfte Vortrag in der Reihe „Nahost-Politik im Dialog“, die vom Arbeitsbereich Vorderer Orient und Vergleichende Politikwissenschaft am Institut für Politikwissenschaft organisiert wird.


Dr. Walid Alkhatib ist Koordinator von Umfragen und Studien am Center of Strategic Studies an der University of Jordan. Er promovierte in politischer Statistik an der University of Kent-Canterbury in Großbritannien. Zu seinen Forschungsinteressen gehören Demokratie in der arabischen Welt, palästinensische Flüchtlinge und palästinensische Identität sowie Regierungsführung in Jordanien. Dr. Alkhatib war im Rahmen des Deutsch-Arabischen Hochschuldialogs Gastwissenschaftler an unserem Institut.

 

 


11.05.2011

Dialog Forum mit jordanischen und ägyptischen Experten zum Thema: "After the Revolutions: A New Political Landscape?"

Auf Einladung des Arbeitsbereichs Vorderer Orient und Vergleichende Politikwissenschaft sowie des Seminars für Religionswissenschaft und Judaistik sprachen und debattierten der ehemalige jordanische Botschafter bei der UN, Hasan Abu Ni'mah, und Prof. Dr. Muhammad A. Sharkawi, Professor an der Kairo Universität, über die aktuellen Umbrüche in der arabischen Welt. Dabei beleuchteten sie in ihren Reden sowohl Ursachen der Proteste als auch die Folgen für den gesamten arabischen Raum.

Prof. Sharkawi ging vor allem auf die Errungenschaften der Revolution, aber auch auf die noch bestehenden Herausforderungen ein. Die neue ägyptische Gesellschaft werde demokratisch und religiös sein. Es bestehe kein Anlass zur Sorge vor islamistischen Extremisten, da die Anhänger des Islams zu moderaten Haltungen neigten. Ausdruck dessen seien die jüngsten Austauschbemühungen zwischen den Muslimbrüdern und den Geistlichen der al-Azhar Universität. Des Weiteren betonte er die Rolle der arabischen Frauen während der Umbrüche, die einen weiteren Schritt in Richtung Emanzipation bedeuteten.

Hasan Abu Ni'mah bezeichnete die derzeitigen Entwicklungen in der arabischen Welt als irreversibel. Die Menschen stünden gegen repressive Regime auf, auch wenn ihnen dadurch persönliche Gefahr drohe. Dabei seien die Forderungen in allen betroffenen Ländern prinzipiell dieselben. Auf ökonomische Forderungen folgten an zweiter Stelle immer auch politische. Er kritisierte das Verhalten der westlichen Staaten, die zunächst einseitig auf die Sicherheit Israels bedacht gewesen seien.

Auf die beiden Impulsreferate folgte eine lebhafte Diskussion mit dem Publikum, welches die Gelegenheit zum Austausch mit den Gästen des Arbeitsbereichs rege nutzte, während sich die Moderatoren Schreiner und Schlumberger im Hintergrund hielten.


08.07.2010

Vortrag unserer Gastwissenschaftlerin Dr. Nadine Sika: "Dynamics of Youth Political Engagement and the Persistence of Authoritarianism in Egypt"

Am 08. Juli stellte Dr. Nadine Sika, die seit Juni Gastwissenschaftlerin am IfP ist, in einem interessanten Vortrag Ergebnisse ihrer Forschungen über Jugendliche in Ägypten vor. Dabei zeigte sie anhand verschiedener Umfragen und Analysen, dass sich die ägyptische Jugend, obwohl sie eine positive Einstellung zu Demokratie hat, politisch nur in geringem Maße engagiert. Stattdessen stünden für die jungen Ägypter soziale und wirtschaftliche Interessen im Mittelpunkt. Im Anschluss an die Präsentation gab es eine anregende Diskussion, in der auch Vergleiche zu anderen Weltregionen gezogen wurden.

Dr. Nadine Sika schloss im Jahr 2008 erfolgreich ihre Promotion an der Universität Kairo ab. Vom Wintersemester 2010/11 an wird sie an der Amerikanischen Universität in Kairo (AUC) lehren. Beide Universitäten sind seit kurzem unsere Partner.


06.05.2010

S.E. Hasan Abu Ni'mah: "Religion and Politics in Today’s Middle East – The Role of Religion in Human Security"

Am Donnerstag, den 06. Mai 2010 referierte der vormalige UN-Botschafter Jordaniens, S.E. Hasan Abu Ni’mah, auf gemeinsame Einladung des Seminars für Judaistik und des Arbeitsbereichs zum Verhältnis von Religion und Politik im Nahen Osten. Er ging dabei auf aktuelle politische Ereignisse, wie die versuchten Anschläge am Times Square, ein und legte dar, dass auch Handlungen radikaler Akteure letztlich politisch, nicht religiös begründet seien. Außerdem gab er Einblicke in seine Erfahrungen als UN-Botschafter während den Osloer Friedensverhandlungen.

 

Im Anschluss fand eine anregende Diskussion mit dem Referenten unter Moderation von Prof. Dr. Schlumberger statt.

 


16.02.2010

Yahav Zohar: "On the future of a just and sustainable peace in the Middle East" - Vortrag zu Fragen des nachhaltigen Friedens im Nahen Osten

 

Auf Einladung des Arbeitsbereiches war am Dienstag, den 16. Februar 2010 mit Yahav Zohar ein Vertreter des Israelischen Komitees gegen Häuserzerstörungen (ICAHD), einer Nichtregierungsorganisation der israelischen Friedensbewegung, in Tübingen zu Gast und referierte zu Fragen eines nachhaltigen Friedens im Nahen Osten.

Er betonte dabei die Bedeutung konsequenter Menschenrechtspolitik für nachhaltigen Frieden im Nahen Osten. Yahav Zohar war bereits u.a. in Berlin zum Austausch mit dem Menschenrechtsausschuss des deutschen Bundestages geladen.

Im Anschluss fand eine Diskussion mit dem Referenten unter Moderation von Prof. Dr. Schlumberger statt.