Tübingen, Schloss Hohentübingen, 13./14.10.2016. Die von der Hans-Böckler-Stiftung finanzierte NachwuchsforscherInnengruppe „Arbeits- und Sozialpolitik in der Europäischen Union in Kontext von Weltfinanzkrise, Eurokrise und fiskalischer Konsolidierung”, betreut von Prof. Dr. Daniel Buhr und Prof. Dr. Hans-Jürgen Bieling, hat am 13./14.10. 2016 ihren Abschlussworkshop unter dem Titel “The New Europe – Unequal and Divisive?“ auf Schloss Hohentübingen abgehalten.
Eingeladen waren NachwuchsforscherInnen sowie Expertinnen und Experten aus verschiedenen europäischen Universitäten, Forschungseinrichtungen und Gewerkschaften. In diesem Rahmen wurden die Resultate der Nachwuchsforschergruppe sowie weiterer Forschungsprojekte vorgestellt und kritisch-solidarisch diskutiert. Neben einzelnen Länderstudien zu Finnland, Griechenland, Portugal und Slowenien wurde übergreifend reflektiert, wie die Gewerkschaften und andere zivilgesellschaftliche Akteure auf die Reorganisation der Arbeits-, Tarif- und Sozialpolitik in der EU reagieren. Unter anderem erläuterte Dr. Torsten Müller vom ETUI in Brüssel die Modi des supranationalen Interventionismus der New European Economic Governance und die damit verbundenen Effekte für die nationalen Wohlfahrtsstaaten und Tarifsysteme. Dr. Maria da Paz Campos Lima. Professorin an den Universitäten Lissabon und Kopenhagen, gab einen vergleichenden Überblick der gesellschaftlichen Proteste und Strategien von Gewerkschaften und sozialen Bewegungen in den westeuropäischen Krisenländern.
Insgesamt hat die intensive und fruchtbare Debatte bestätigt, dass sich Europa in vieler Hinsicht derzeit ungleich und spaltend präsentiert. Ebenso wurde aber auch erkennbar, dass wir noch nicht am Ende der (europäischen) Geschichte angelangt sind. Die EU stellt nach wie vor eine Arena politischer Auseinandersetzungen dar, in der auch alternative Ansätze zu mehr Solidarität und Stabilität artikuliert werden.