Corona und Care: Fürsorgedynamiken in der Pandemie (Co-Care)
Das Projekt Co-Care analysiert das Spannungsfeld zwischen der Überlastung, Prekarität und Unsichtbarkeit einerseits und der gesellschaftserhaltenden Bedeutung von Fürsorge andererseits. Das übergreifende Ziel ist, neue Mittel und Wege zu finden, Fürsorge und die in diesen Kontexten agierenden Sorgegebenden und Sorgenehmenden sichtbar(er) zu machen und dauerhaft zu stärken. Das IZEW unternimmt im Projekt konzeptuelle und ethische Analysen, um Wert und Werte unterschiedlicher Fürsorgedynamiken in den sozialen und politischen Kontext sowohl von Teilhabe als auch Gerechtigkeit zu stellen
Laufzeit
Laufzeit: 01.02.2023 – 31.01.2026
Förderkennzeichen: 01UP2204A
IZEW-Team
- Prof. Dr. Regina Ammicht Quinn (Konsortialleitung)
- Katharina Krause (wiss. Mitarbeiterin)
- Katharina Wezel (wiss. Mitarbeiterin)
- Sabrina Mannebach (wiss. Mitarbeiterin)
Förderung
Fördergeber: BMBF
Projektträger: DLR - Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
Projektpartner
- Prof. Dr. Paula-Irene Villa Braslavsky und Ali Simon, Ludwig-Maximilians-Universität München Institut für Soziologie
- Dr. Christiane Bomert und Mirjam Seits, Universität Tübingen Institut für Erziehungswissenschaft Abteilung Sozialpädagogik
Assoziierte Partner
Aktuelles
Am 16. und 17. November findet in Bonn, veranstaltet vom Projektträger DLR, die Auftaktveranstaltung der vom BMBF geförderten Projekte in der Förderlinie „Gesellschaftliche Auswirkungen der Corona-Pandemie“ statt. Paula Villa, Mirjam Seits und Katharina Wezel werden das Projekt Co-Care vorstellen.
Ali Simon präsentiert ein Poster mit dem Titel „Clean Homes. An Intersectional Analysis of Housing, Cleaning and Care” auf der Tagung „Housing Caring Land. Housing through Gender Studies“, die vom 23. - 25. November in Brüssel stattfindet. Siehe Poster: PDF.
Co-Care ist am 1. Dezember mit zwei Vorträgen auf der efas-Fachtagung an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin vertreten: Katharina Krause hält einen Vortrag mit dem Titel „Sorgen in der Pandemie – eine Ethics of Care-Perspektive auf Gesundheitssicherheit“; Ali Simon und Sabrina Mannebach präsentieren zu Thema „Care, Corona & Transformation - (Reinigungs-) Praxis in der Krise“.
Projektbeschreibung
Fürsorge – sowohl als konkrete Arbeitsleistung, aber auch als zwischenmenschliches Beziehungsgefüge – war schon vor der Pandemie ein politisch und gesellschaftlich problematischer, häufig prekärer, wenig sichtbarer und damit krisenhafter Bereich. Während der Pandemie entstand eine „Krise in der Krise“: die bestehende Krise der Fürsorge innerhalb der Krise der Pandemie. Das Projekt Co-Care setzt bei dieser „Krise in der Krise“ an und analysiert das Spannungsfeld zwischen der Überlastung, Prekarität und Unsichtbarkeit einerseits und der gesellschaftserhaltenden Bedeutung von Fürsorge andererseits. Das übergreifende Ziel ist, neue Mittel und Wege zu finden, Fürsorge und die in diesen Kontexten agierenden Sorgegebenden (care-giver) und Sorgenehmenden (care-receiver) sichtbar(er) zu machen und dauerhaft zu stärken. Dafür sollen Bedeutung, Bedarf und Ressourcen von Fürsorgedynamiken für die post-pandemische Gesellschaft – die wieder in eine Krise geraten kann – erarbeitet und für unterschiedliche Praxisfelder mittels Fallstudien zu Reinigung und sozialpädagogischer Familienhilfe konkretisiert werden. Co-Care adressiert damit den dringenden Forschungsbedarf, der klärt, an welchen Stellen Fürsorge-Arrangements in der Corona-Pandemie destabilisiert wurden, welche Bedarfe, aber auch Ressourcen hier zu entdecken sind, und wie Fürsorgedynamiken für den Alltag stabilisiert werden können, damit in einer weiteren Krise der Bereiche der Fürsorge nicht als Krise in der Krise, sondern vor allem als Ressource in der Krise fungieren kann.
Konsortialpartner*innen im Projekt sind neben dem IZEW außerdem das Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Tübingen und der Lehrstuhl Gender/Soziologie der LMU.
Projektverlauf
September 2023
- Nun sind die ersten theoriebasierten Ergebnisse von Co-Care abrufbar, die Katharina Wezel und Katharina Krause erarbeitet haben hier aufrufbar.
Juli 2023
- Das Co-Care Konsortium hat sich Anfang Juli zwei Tage zu einem intensiven und konstruktiven Austausch in einem Theorieworkshop an der Uni Tübingen eingefunden mit dem Ziel einer interdisziplinären Synthese des Care-Begriffs im Pandemiekontext.
- In der Juli Ausgabe der Zeitschrift NDV, Nachrichtendienst des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V., einer assoziierten Partner*in von Co-Care, wurde der erste Artikel des Forschungsverbunds veröffentlicht. Der Artikel kann hier nachgelesen werden.
März 2023
Am 6. und 7. März fand der gemeinsame Projektauftakt im Schloss Hohentübingen statt. Neben dem Projektkonsortium nahmen auch die assoziierten Projektpartner teil.