Studium

An der Universität Tübingen erwartet Frankophoniebegeisterte ein vielseitiges Angebot an Studiengängen mit einem Bezug zu der französischen Sprache, bzw. zu Frankreich und der frankophonen Welt.

Verschiedene Fakultäten ermöglichen es, integrierte deutsch-französische Studiengänge zur Erreichung eines Doppeldiploms zu absolvieren. Hier kann sowohl ein Abschluss (Bachelor, Master oder Promotion) der Universität Tübingen als auch der korrespondierende Abschluss der Partneruniversität, häufig der Aix-Marseille Université, erlangt werden. Diese Doppelstudiengänge sind bei der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH) akkreditiert.

Auch der Fachbereich Wirtschaftswissenschaft bietet mit dem Masterstudiengang  M.Sc. European Management die Möglichkeit, ein Doppeldiplom mit der Universität Lyon oder Strasbourg zu erlangen, oder bereits in den B.Sc. International Business Administration und B. Sc. international Economics eine zusätzliche französische Ausrichtung durch spezielle Fachsprachkurse zu setzen.

An der juristischen Fakultät können Studierende im Rahmen eines Auslandsstudiums ebenfalls einen Masterabschluss der Unversität Aix-Marseille erlangen.

Darüber hinaus sind in nahezu allen Studiengängen der Universität ein bis zwei Auslandssemester in einem frankophonen Land z.B. mit Erasmus möglich.

Nicht zuletzt können Studierende am Romanischen Seminar neben den klassischen Studiengängen der französischen Literatur- und Sprachwissenschaften auch den Masterstudiengang „Cultures du Sud global“ absolvieren. 


TübAix

Integrierter Deutsch-französischer Studiengang Geschichte, B.A./M.A.

Inhalt und Verlauf

Der binationale Studienverlauf im Bachelor gestaltet sich wie folgt:
Das erste und zweite Semester verbringen die deutschen und französischen Studierenden jeweils an ihrer Heimatuniversität, wobei sie bereits in persönlichem Kontakt und fachlichen Austausch miteinander stehen. Das zweite Studienjahr absolviert die deutsch-französische Kohorte gemeinsam an der Universität Tübingen, die letzten beiden Semester in Aix-en-Provence.

Beide Universitäten bieten ein breites Angebot an Lehrveranstaltungen zu allen Epochen (Alte Geschichte, Mittelalter, Neuere Geschichte, Zeitgeschichte) und verschiedenen regionalen Schwerpunkten (z.B. Osteuropa, Nordamerika, Naher Osten etc.). Es besteht insbesondere die Option zur Spezialisierung im Bereich Kolonialgeschichte, dem Mittelmeerraum und Subsahara-Afrika mit einem zusätzlichen „Diplôme universitaire d'Études africaines“.

Sämtliche Lehrveranstaltungen und Prüfungen werden wechselseitig anerkannt. Am Ende ihres Studiums erwerben die Studierenden einen binationalen Doppelabschluss: den B.A. der Eberhard Karls Universität Tübingen und die Licence der Aix-Marseille Université.

Der TübAix-Master richtet sich vorrangig an AbsolventInnen von Geschichtsstudiengängen mit sehr guten Französisch- bzw. Deutschkenntnissen, bei ausreichender Qualifikation sind auch Quereinsteiger willkommen.
Der M.A. wird je zur Hälfte an der deutschen und der französischen Universität verbracht, wobei die Reihenfolge frei wählbar ist.

Entscheiden sich die Studierenden für das erste M.A.-Jahr in Tübingen, sind Module in zwei historischen Epochen und im Nebenfach zu absolvieren, bevor in Aix-en-Provence forschungsorientierte Spezialisierungskurse belegt werden und die Redaktion der Masterarbeit erfolgt. Für eine Spezialisierung in den Bereichen „Antike“ und „Mittelalter“ ist der Nachweis des Latinums notwendig.
Wird der Beginn der Masterphase in Aix gewählt, sind dort Einführungs- und Spezialisierungskurse zu besuchen, ehe anschließend in Tübingen Module in zwei historischen Epochen oder in einer Epoche und dem früheren B.A.-Nebenfach absolviert werden und die Masterarbeit zu verfassen ist.

Die Abschlussarbeit wird von je einem/einer Lehrenden beider Universitäten bewertet; die Absolventen erhalten die Diplome beider Universitäten (M.A. / Master).

Finanzierung und Förderung

Für das Studium an der jeweiligen Partneruniversität werden die Studierenden mit einer Mobilitätsbeihilfe der DFH von derzeit 3.000 Euro finanziell unterstützt. Unabhängig davon kann zusätzlich auch ein Erasmusstipendium beantragt werden.

Studiengebühren bzw. die Verwaltungskostenpauschale sind nur an der Heimatuniversität zu entrichten. Außerdem besteht die Möglichkeit beim Studierendenwerk Tübingen einen Antrag auf BAföG zu stellen.

Berufsperspektiven

Der TübAix-Studiengang bildet zweisprachige HistorikerInnen aus, denen sich nicht nur durch ihre hohe fachliche Qualifikation, sondern auch durch ihre weiteren Stärken wie interkulturelle Kompetenz, Sprachkenntnisse, erhöhte Bereitschaft zu Flexibilität und Mobilität sehr gute Karrierechancen auf dem deutschsprachigen, frankophonen, europäischen Arbeitsmarkt und darüber hinaus bieten – und das oftmals auch weit über die eigentlichen Fachgrenzen hinaus.

Während 30 % der Alumni eine universitäre Laufbahn angehen, 16% sich für das Lehramt entscheiden und 22% weiterstudieren, üben über 30 % der Alumni einen Beruf in den Branchen Journalismus, Politik, Kultur oder Wirtschaft aus.

Kontakt

Es gibt in beiden Universitäten ein extra für die Studierenden geschaffenes Büro, das sich um ihre Bedürfnisse umfassend kümmert: Sie erhalten dort persönliche Betreuung, Hilfe bei der Wohnungssuche und den Einschreibeformalitäten sowie Beratung zur Kursplanerstellung. Auch eine Praktikumsvermittlung sowie ein Tandemsystem werden angeboten.
Für weitere Informationen können Sie sich gerne an die zentrale Programmkoordination im TübAix-Büro wenden.

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EIFA

Interkulturelle Deutsch-Französische Studien, M.A.

Inhalt und Verlauf

Der an der philosophischen Fakultät verankerte Masterstudiengang interkulturelle deutsch-französische Studien (Études interculturelles franco-allemandes – EIFA) ist ein integrierter deutsch-französischer Studiengang und führt zu einem Doppeldiplom der Universität Tübingen und der Aix-Marseille Université.

Der Studiengang vermittelt historisch fundierte Kenntnisse über den deutsch-französischen Kulturtransfer und die aktuellen Entwicklungen der Beziehungen. Eine der Besonderheiten des Studiengangs ist seine interdisziplinäre und kulturwissenschaftliche Dimension auf der Schnittstelle von Literatur-, Theater-, Kunst-, Sprach-, Politik-, Medien- und empirischer Kulturwissenschaft sowie Philosophie, Soziologie und Geschichte.

Der zweijährige Masterstudium verläuft abwechselnd in beiden Ländern, in dem die Studierenden das erste Studienjahr gemeinsam in Aix-en-Provence, das zweite an der Universität Tübingen verbringen und ein Praktikum zwischen Semester 2 und 3 absolvieren. Die Module bauen über drei Semester hinweg inhaltlich aufeinander auf und die Masterarbeit wird im vierten Semester verfasst. 

Die Studierenden werden während ihres Studiums bestens betreut und unterstützt. So wird zu Beginn des Studiums ein Sprachkurs in Aix-en-Provence angeboten. Im April eines jeden Jahres bietet der Lehrstuhl deutscherseits ein Kolloquium für die Studierenden an, zu welchem auch die Betreuer*innen eingeladen werden.

Finanzierung und Förderung

Der Master wird von der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH) unterstützt, die Mobilitätsstipendien in Höhe von 300 € pro Monat gewährt. Zudem ist eine Zusatzfinanzierung mit dem Erasmus+ Programm und weiteren Stipendien möglich. Studiengebühren bzw. die Verwaltungskostenpauschale sind nur an der Heimatuniversität zu entrichten. Außerdem besteht die Möglichkeit beim Studierendenwerk Tübingen einen Antrag auf BAföG zu stellen.

Berufsperspektiven

Als deutsch-französische ExpertInnen besitzen die AbsolventInnen ausgezeichnete Kompetenzen, um sich in kulturellen Berufsfeldern zu positionieren. Wie eine Verbleibstudie zeigt, arbeiten unsere Studienabgänger*innen vor allem in kulturellen Institutionen und politischen Organisationen im deutsch-französischen Kontext und darüber hinaus im internationalen Wissenschaftsmanagement, bei Zeitschriften, in Verlagen sowie im Bildungsbereich.

Der Masterstudiengang bietet aber auch eine ideale Grundlage für eine wissenschaftliche Laufbahn und ein Promotionsstudium im Rahmen des deutsch-französischen Graduiertenkollegs „Kulturkonflikte – Konfliktkulturen“, das ebenfalls von der DFH gefördert wird.

Kontakt


CDFA

Deutsch-französisches Doktorandenkolleg "Konfliktkulturen / Kulturkonflikte"

Inhalt und Verlauf

Das Kolleg ermöglicht interdisziplinäre Studien und bilaterale Forschungszugänge auf dem Gebiet der Kulturkonflikte. Es verwirklicht eine integrierte Organisation der Promotionsstudien durch die Universitäten Aix-Marseille und Tübingen (wechselseitige Lehrveranstaltungen, bilaterale Betreuung der Dissertationsprojekte, Doppeldiplom, Forschungsaufenthalte der DoktorandInnen an der jeweiligen Partneruniversität, gemeinsame Veranstaltungen und Publikationen). Die Ausbildung stellt die wissenschaftliche Exzellenz für frankophone, germanophone und andere Länder sicher.

Ein Teil des Promotionsstudiums wird an der Partneruniversität absolviert. Es werden regelmäßig Doktoranden-Forschungsseminare in Tübingen und Aix-en-Provence/Marseille sowie von den DoktorandInnen und eingeladenen HochschullehrerInnen organisierte Tagungen und jährliche Workshops angeboten.

Französische Sprachkurse in Aix-Marseille, deutsche Sprachkurse in Tübingen, und nicht zuletzt berufsvorbereitende Kurse runden das Programm auf.

Die Dissertation wird von einem Dozenten/einer Dozentin in Aix und in Tübingen betreut und von beiden Universitäten begutachtet. Die Verteidigung findet vor einer gemischten Jury statt.

Der Doktorandenstudiengang wird mit einem doppelten Diplom abgeschlossen (Docteur Aix-Marseille Université, Dr. phil. der Universität Tübingen).

Neben der historiographischen Aufarbeitung von Konfliktzonen und -phänomenen – beispielsweise im Blick auf transkulturelle Erinnerungsorte –, werden mediale Transformationen und Repräsentationen im Bereich von Literatur, Bildender Kunst, Theater und Film analysiert und politische Konfliktdiskurse im Lichte ihrer kulturellen Referenzen untersucht. 

Die thematisch verbindende Schnittstelle von „Kultur“ und „Konflikt“ hat sich als überaus sinnvoll und produktiv für den Zusammenhalt des Kollegs und die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Doktoranden verschiedener Fächer und Orientierungen erwiesen. Sie erhalten auf diese Weise grundlegende Einsichten in die methodische und theoretische Vielfalt in den Geistes- und Sozialwissenschaften.
 

Finanzierung und Förderung

Das Doktorandenkolleg ist von der Deutsch-Französischen Hochschule anerkannt und durch sie gefördert. Die DoktorandInnen erhalten eine Mobilitätsbeihilfe von 600 Euro monatlich während des Aufenthalts an der Partneruniversität (die maximale Dauer beträgt 18 Monate).

Berufsperspektiven

Die AbsolventInnen des deutsch-französischen Graduiertenkollegs „Kulturkonflikte – Konfliktkulturen“ schlagen mehrheitlich eine universitäre Laufbahn in Lehre und Forschung sowohl an deutschen als auch an französischen Universitäten und „grandes écoles“ ein. Weitere Alumnis üben einen Beruf  in kulturellen Institutionen und politischen Organisationen im deutsch-französischen Kontext und darüber hinaus im internationalen Wissenschaftsmanagement (z.B. für deutsch-französische Programme), bei Zeitschriften, in Verlagen sowie im Bildungsbereich aus.

Kontakt

CDFA

Deutsch-französisches Promotionskolleg "Neue kritische Theorie und dezentralisierte Epistemologien"

Inhalt und Verlauf

Das deutsch-französische Promotionskolleg (DFDK) „Neue kritische Theorie und dezentralisierte Epistemologien“ ist ein Kooperations-Projekt der Universität Tübingen mit der Université Toulouse II Jean Jaurès. Das Promotionskolleg fördert interdisziplinäre Forschung und fachübergreifende Ansätze, die sich kritisch mit den Herausforderungen einer von unterschiedlichen Denkformen und Epistemologien geprägten Zeit befassen. Das DFGK finanziert Forschungsaufenthalte an der jeweiligen Partneruniversität und organisiert regelmäßig eigene internationale Veranstaltungen. Es ermöglicht Doppelabschlüsse (Cotutelle) und längere Forschungsaufenthalte sowie die nachhaltige Integration der Doktorand*innen in exzellente Forschungsnetzwerke in Frankreich, Deutschland sowie anderen Ländern innerhalb und außerhalb Europas. Bewerben können sich Doktorand*innen aus den Bereichen Kulturtheorie, Philosophie, Kultur- und Literaturwissenschaften, der Geschichtswissenschaft und benachbarten Disziplinen, sofern eine adäquate Betreuung in Tübingen und Toulouse gewährleistet ist. Als Betreuende können neben den hier genannten Personen nach Absprache weitere Hochschullehrer*innen fungieren.

 

 

 

Finanzierung und Förderung

Promovierende werden während des Aufenthalts an der Partneruniversität mit einer Mobilitätsbeihilfe von 700€ monatlich unterstützt (die maximale Dauer beträgt 18 Monate).

Doktorand*innen im Cotutelle-Verfahren, deren Antrag auf Förderung der Cotutelle genehmigt wird, erhalten zusätzlich eine einmalige Unterstützung in Höhe von 5000€ von der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH-UFA), die in drei Tranchen ausbezahlt wird.

Die Mobilitätsbeihilfen und die Unterstützung der DFH sind mit Förderungen anderer Stipendiengeber und Organisationen kombinierbar.

Die Deutsch-Französische Hochschule ist ein binationales Netzwerk von Hochschuleinrichtungen. Sie wurde 1997 gegründet und fördert deutsch-französische Studiengänge und Graduiertenkollegs aller Fachrichtungen. Aktuell umfasst sie 186 Studiengänge und rund 6400 Studierende.  

Weitere Informationen: –https://www.dfh-ufa.org/

Berufsperspektiven

“Berufsperspektiven liegen im Bereich einer universitären Laufbahn in Lehre und Forschung sowohl an deutschen als auch an französischen Universitäten, in kulturellen Institutionen und politischen Organisationen im deutsch-französischen und internationalen Kontext oder auch bei Zeitschriften, in Verlagen sowie im Bildungsbereich.“

 

Kontakt

Louisa Bühler, Absolventin, Master 2 EIFA:

"Der EIFA-Master war für mich eine gute und wichtige Entscheidung! Vor allem durch das Jahr in Aix-en-Provence und die interkulturelle Zusammenarbeit mit Studierenden und Dozierenden habe ich mich persönlich wahnsinnig weiterentwickelt. In den kleinen, deutsch-französischen Kursen wird man gefördert und gefordert; das abwechslungsreiche Programm des Cursus intégré und die omnipräsente interkulturelle Komponente bereiten optimal auf den globalisierten Arbeitsmarkt vor."

Antonia Adam, Alumni des TübAix und Leiterin der Unternehmenskommunikation einer schweizerischen Firma:

„Ich bin überzeugt davon, dass mir vor allem die persönlichen Fähigkeiten, die man durch die speziellen Anforderungen eines solchen Doppeldiploms erwirbt, sehr geholfen haben, die Unterschiede in Arbeitsweise, Kommunikation etc. hier [in der Schweiz] schneller und besser zu verstehen und mich besser anpassen zu können bzw. von der Unterschiedlichkeit profitieren zu können. Französischkenntnisse sind in der Schweiz natürlich auch immer nützlich, auch wenn ich selbst in einem überwiegend deutschsprachigen Unternehmen arbeite.“